Die Geschichte der Kirchengemeinde Geesthacht-Düneberg

Zur Kirchengemeinde gehören die Geesthachter Ortsteile Besenhorst und Düneberg. Das alte Dorf Besenhorst wird urkundlich erstmals 1230 im Ratzeburger Zehntregister als zum Kirchspiel Hachede (Geesthacht) gehörig erwähnt; 1598 wurde Besenhorst in das neu gegründete Kirchspiel Hohenhorn eingepfarrt. Das Dünengebiet zwischen Besenhorst und Geesthacht blieb lange unbesiedelt und landwirtschaftlich ungenutzt.

Entstehung der Kirchengemeinde Düneberg

Im Jahr 1871 schenkte Kaiser Wilhelm I. dieses Gebiet, das seitdem Düneberg genannt wurde, seinem Kanzler Fürst Otto von Bismarck, der es seinerseits 1877 an Max Duttenhofer verpachtete, der hier eine Pulverfabrik errichtete. Eine Folge der Fabrikgründung war die Ansiedlung von Arbeitern in Düneberg, die kirchlich der Gemeinde Hohenhorn zugeordnet wurden. Aber seit 1896 wurden im monatlichen Rhythmus Gottesdienste in der alten Düneberger Volksschule abgehalten. Als dieser Raum nicht mehr ausreichte, wurde 1916 in der Konsumanstalt der Fabrik ein Betsaal eingerichtet. Schließlich war die Gemeindegliederzahl in Düneberg so weit angewachsen, dass es 1929 zum Pfarrbezirk II der Kirchengemeinde Hohenhorn erhoben wurde und einen eigenen Pastor bekam. 1933 verkaufte die I.G. Farbenindustrie AG, die Eigentümerin der Pulverfabrik geworden war, die ehemalige Konsumanstalt an die Kirchengemeinde Hohenhorn, die das Gebäude zum Pastorat ausbauen ließ. Zum 1. März 1956 wurde die Kirchengemeinde Düneberg selbständig.

Baugeschichte der Christuskirche

Als die Einwohnerzahl Dünebergs, das 1942 in die Stadt Geesthacht eingemeindet worden war, infolge des Zuzugs von Flüchtlingen angestiegen war, erwies sich der Gemeindesaal als zu klein und es wurde der Bau einer eigenen Kirche erwogen. 1955 erwarb die Kirchengemeinde Hohenhorn von der Dynamit AG (vormals. Alfred Nobel & Co.) das dem Pastorat und dem Gemeindesaal gegenüberliegende Waldgrundstück. Am 22. Juli 1956 erfolgte die Grundsteinlegung, und am 12. Mai 1957 wurde das nach Plänen des Hamburger Architekten Otto Müller gebaute Gotteshaus eingeweiht und erhielt auf Beschluss des Kirchenvorstands den Namen Christuskirche.
Das Außenmauerwerk des Kirchenschiffs und der 24 Meter hohe schlanke Turm sind mit handgestrichenen Ziegeln. Zu der künstlerischen Ausgestaltung des ansonsten schlichten Innenraums gehört die von der Hamburger Künstlerin Maria Priewitz entworfene Meditationsplatte auf dem Altar, die den Auferstandenen mit drei Frauen am leeren Grab zeigt. Die Buntglasfenster nach Entwürfen von Claus Wallner aus Hamburg zeigen die Vertreibung aus dem Paradies, die Geburt Christi, die Anbetung durch die Weisen, die Taufe Jesu, das Weinwunder in Kana, den Einzug Jesu in Jerusalem und die Verleugnung durch Petrus. Die beiden bronzenen Altarleuchter wurden von der Stadt Geesthacht und der Kirchengemeinde Hohenhorn gestiftet. Die Orgel von der Firma Beckerath wurde 1959 eingebaut. 1989 wurde der Altarraum umgestaltet, indem ein neuer Altar und ein neuer Taufstein aus Granit aufgestellt wurden. Auch das Kreuz an der Altarwand wurde durch ein scheinbar schwebendes bronzenes Kruzifix von dem Bildhauer Hanswaldemar Drews ersetzt.

Dieser Text ist ein verkürzter Auszug aus dem Bildband  „Salz der Erde – Licht der Welt – Evangelisch-Lutherische Kirche zwischen Trave und Elbe“ mit Texten von Dr. Claudia Tanck und Fotografien von Manfred Maronde. Das Buch ist 2016 im Hinstorff-Verlag in Rostock erschienen und kann zum Preis von € 29,99 in den Kirchenkreisverwaltungen in Lübeck und Ratzeburg sowie im örtlichen Buchhandel bezogen werden.