Eine Szene aus „Sonny Boys“ Copyright: Theater Lübeck
Lübeck. Der nächste Gottesdienst in der Reihe „Theater & Religion“ findet am Freitag, 16. Mai, um 20 Uhr im Dom zu Lübeck statt. Die Besucher:innen erwartet Hintergrundwissen zur Komödie „Sonny Boys“ und eine biblische Auseinandersetzung mit dem Altwerden. Mitwirkende sind Cornelia von Schwerin, leitende Schauspieldramaturgin am Theater Lübeck, Christian Schleifke, Bühnenmeister am Theater Lübeck, Pastorin Margrit Wegner und Nataliya Abryutina an der Orgel.
Ein wunderbares Abschiedsstück
Willie Clark würde niemals Jogginganzug tragen. Jogginghosen sind Zeichen einer Niederlage. Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Willie aber trägt eben keine schlabberige Hose, sondern Bademantel. Besser: Hausmantel. Denn er hält etwas auf sich, er hält sich aufrecht, er hält die Dinge in der Hand und hat sein Leben im Griff, auch im Alter. So zu erleben im Theater Lübeck in dem wunderbaren Abschiedsstück,
das sich Sven Simon gewünscht hat: „Sonny Boys“. Um diese Komödie wird es am
16. im Abendgottesdienst im Dom gehen. Cornelia von Schwerin und Christian Schleifke werden von ihrer Arbeit erzählen, vom Stück, vom Bühnenbild, von dessen Aufbau.
Humor trotz der eigenen Endlichkeit
Zum Inhalt: „Sonny Boys“ erzählt von den beiden gealterten Schauspielern Willie Clark und Al Lewis, die nach jahrelangem Streit doch noch einmal gemeinsam auftreten sollen. Willies Neffe will das vermitteln. Das ist wunderbar amüsant anzusehen, aber in all den geschliffenen Dialogen blitzt auch viel Wehmut durch, mancher Verlust, Abschied, Wissen um die eigene Endlichkeit. Das Nachlassen der Kräfte, Einsamkeit und Versöhnung werden thematisiert, und zum Glück kommt auch der Humor trotz aller Schwierigkeiten nicht zu
kurz. „Sonny Boys“ ist keine religiöse Auseinandersetzung mit dem Alter, und doch eignet sich diese Inszenierung gut für einen Gottesdienst und passt zu einer biblischen Auseinandersetzung mit dem Altwerden.