1964 gründete der Kinderarzt und Psychologe Dr. Aba mit zwei Kinder- und Jugend-Psychotherapeutinnen die Familienberatungsstelle Lübeck. 50 Jahre später hat das Beratungszentrum Hüxterdamm „50 Jahre Familien- und Erziehungsberatung“ gefeiert.
1964 gründete der Kinderarzt und Psychologe Dr. Aba mit zwei Kinder- und Jugend-Psychotherapeutinnen die Familienberatungsstelle Lübeck, zunächst in der Königstraße. Ein halbes Jahrhundert später hat das heutige Beratungszentrum Hüxterdamm der Gemeindediakonie mit einem Gottesdienst und einem Festakt „50 Jahre Familien- und Erziehungsberatung“ gefeiert.
Die Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs gratulierte mit ihrer Predigt in der St. Aegidien-Kirche als erste. In der mühevollen, aber auch erfolgreichen Arbeit mit rund 1000 angemeldeten Familien im Jahr berührten sich bildlich gesprochen immer wieder Himmel und Erde, so die Bischöfin in Anlehung an ein Gottesdienst-Lied. In den Lesungen und Fürbitten der Beraterinnen und Berater ging es immer wieder um Gottvertrauen und das Aufgehobensein in Gottes Kraft. Im Anschluss würdigte Senatorin Annette Borns die Leistungen der Einrichtung in einem Grußwort.
Den Festakt im Foyer des St. Annen-Museums, moderiert von Theater-Combinale-Chefin Sigrid Dettlof, eröffnete Einrichtungsleiterin Cornelia Goebel mit einem humorvollen, aber auch nachdenklichen Bericht über die vergangenen 50 Jahre Beratungstätigkeit. Seit 1991 ist Erziehungsberatung eine Pflichtaufgabe der Kommunen, die Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lübeck daher eng. Ausdrücklich richtete die Diplom-Psychologin ihren Dank an die Stadt, aber auch an die ehemaligen Mitarbeitenden sowie Freunde und Förderer. „Erziehungsberatung ist heute eine feste Institution geworden“, so Goebel. „Im Bundesdurchschnitt wird jedes dritte Kind mindestens einmal durch Erziehungsberatung unterstützt.“
Das Angebot sei inzwischen „vielfach gefächert“ und „systemisch“, beziehe also immer die Familie und Umgebung eines Kindes mit ein. Zur Familien- und Erziehungsberatung gehörten heute präventive Angebote ebenso wie Umgangsberatung von getrennten Eltern, Trennungs- und Scheidungskindergruppen, Online-Beratung sowie zusätzliche Sprechstunden in Travemünde, Kücknitz und Moisling. Goebels Fazit: „Es ist eine großartige und erfolgreiche Arbeit, die auch Schattenseiten hat.“ Das gemeinsame Ziel sei immer, Lübecker Familien zu unterstützen.
Die gebürtige Lübeckerin Mareike Kaffka-Backmann, Hauptstellenleiterin der Psychologischen Beratungsstellen der Evangelischen Kirchen in Schleswig-Holstein mit Sitz in Rendsburg, rechnete in ihrem launigen Grußwort vor, dass im Beratungszentrum in 50 Jahren etwa 50.000 Fälle bearbeitet worden seien, die zusammen 125.000 Seiten Dokumentation füllten. Ihr Wunsch an die Fachkolleginnen und -kollegen: „Bitte macht weiter so.“ Matthias Heinsohn-Krug, Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft der Erziehungsberatung in Schleswig-Holstein, betonte, er habe das Beratungszentrum in den vergangenen 25 Jahren immer als „verlässlichen Partner und als feste Größe“ erlebt.
Fröhlich-beschwingt ging das Fest weiter mit Musik von „TroubaDuo“ sowie satirischen Spielszenen aus dem aktuellen Combinale-Stück „Über Mütter“. Mit professionell angeleitetem Swingtanz klang die Feier am Abend aus.
Das multiprofessionelle neunköpfige Expertenteam am Beratungszentrum im Hüxterdamm 18 arbeitet heute nach einem integrierten psycho-sozialen Konzept. Aufgaben sind neben der Familien- und Erziehungsberatung auch die Paar- und Lebensberatung sowie die Schwangeren- und Schwangerschaftskonflitkberatung. Im Haus befindet sich auch das Büro des Kinder- und Jugendtelefons. Mehr unter www.gemeindediakonie-luebeck.de.