Am Donnerstag, dem 17. Januar 2013, führten die Pröpstinnen des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, Petra Kallies und Frauke Eiben, in einem Gottesdienst 15 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Dienst ein. In diesem Rahmen wurde zugleich Diakon Bernd Gäble verabschiedet.
Am Donnerstag, dem 17. Januar 2013, führten die Pröpstinnen des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, Petra Kallies und Frauke Eiben, in einem Gottesdienst 15 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Dienst ein. In diesem Rahmen wurde zugleich Diakon Bernd Gäble verabschiedet. Der feierliche Nachmittag fand in der Ratzeburger Kirche St. Petri statt.
Pröpstin Frauke Eiben betonte in ihrer Begrüßung, dass es eine schöne Tradition im Kirchenkreis sei, regelmäßig die neuen Kirchenkreismitarbeitenden in ihren Dienst einzuführen, für sie zu beten und um Gottes Segen zu bitten. „An so einem Tag wie heute wird sichtbar, dass wir gemeinsam an einem großen Ganzen arbeiten, daran, unseren Kirchenkreis in seinen so unterschiedlichen Herausforderungen zu verwalten, zu gestalten und gemeinsam mit den Menschen in den Ortsgemeinden unserer Kirchen in Lübeck-Lauenburg ein passendes Kleid schneidern“, so Eiben. Und weiter: „An so einem Tag wie heute ist es gut, sich erinnern zu lassen, dass wir in der Kirche in einer besonderen Dienstgemeinschaft stehen: Wir sind gerufen, das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus Christus weiterzusagen, an dem Platz, an dem wir stehen und dazu brauchen wir den Segen, das Gebet und Gottes Zusage, dass er bei uns ist und uns zutraut, dass wir sein Licht weitergeben“.
Pröpstin Petra Kallies zitierte aus der Bibel: „,Die Ernte ist groß’ sagt Jesus. Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Wir sagen: ‚Es ist viel Arbeit’. Über Langeweile können wir alle nicht klagen. Ganz im Gegenteil: Oft wünschen wir uns ein gemäßigteres Tempo“.
Die Ernte sei das, was man sich selbst erarbeitet habe, so Kallies weiter. Ernte, das meine nicht die Mühe der Arbeit. Ernte sei der Lohn für die Mühe.
„Ernte ist zum Teil unser Verdienst, aber sie ist wesentlich abhängig von Gottes Segen: In der Landwirtschaft hängt sie ab von der Bodenbeschaffenheit, von Sonne und Regen und Wind – alles zur rechten Zeit. Ernte ist ein positiv besetzter Begriff: Ernte ist Geschenk. Ernte hilft, das Leben zu erhalten, am Leben zu bleiben über den Winter. Nach Jesus ist Gott wie ein Bauer, der gute Arbeit getan hat und dem die Felder reiche Früchte tragen. Aber: Wenn die Ernte nicht abgeerntet wird und sachgerecht gelagert wird, dann verdirbt sie“.
Jesus habe sich Zeit genommen für die Menschen in Not, die aus eigener Kraft allein nicht mehr weiterwussten. Der Kirchenkreis helfe diesen Menschen und unterstütze sie. Der Bedarf an Hilfe sei groß – so der Alltag bei der Erziehungsberatung, bei der Sozialberatung, bei der Schuldnerberatung, in der Krankenhausseelsorge. Doch: „Manchmal tun sich neue Finanzierungsmöglichkeiten auf, oder es finden sich engagierte Ehrenamtliche, die sich mit Zeit und Kompetenz einbringen. Gott schickt zusätzliche Arbeiter in die Ernte. Das gibt es auch – Gott sei Dank!“
Bei den Verwaltungsmitarbeitenden sehe die Situation ein wenig anders aus. „Verwaltung wirkt im Hintergrund; regelt und sortiert. Verwaltung behält den Überblick.“ Immer neue Aufgaben, neue Vorschriften, neue Software, neue Zuständigkeiten kämen auf die Mitarbeitenden zu. Die Finanzmittel für Planstellen seien begrenzt, es müsse mit den vorhandenen Mittel gehen. Dabei Gottes Auftrag nicht aus den Augen zu verlieren und sich nicht zu überlasten sei mitunter schwierig. Viele würden Fragen nachgehen wie: „Wir stehen nicht nur im Dienst der Kirchenmitglieder, wir stehen auch im Dienste Gottes. Wie bewahren wir uns dieses Unverfügbare? Wo sprechen wir in all unserer Professionalität über unseren Glauben? Wie hilft uns unser Glaube, wie trägt er uns?“
Sie glaube, so Petra Kallies, dass viele Menschen sich fragen, ob Arbeiten, Essen und Trinken, Kinder großziehen und Verreisen und eines Tages sterben, wirklich schon das ganze Leben seien. Dass viele Menschen mehr vom Leben erwarteten: einen tieferen Sinn, sich nach Halt sehnen für die Krisenzeiten des Lebens. Dass sie vor den Missständen der Welt nicht die Augen einfach so verschließen können. Dass sie ihr Lebensglück nicht als zufälliges Glück oder Schicksal hinnehmen wollten. Dass Menschen nach Orientierung suchen und nach einem „Verstehensschlüssel“ für ihr Leben.
„,Schafe, die keinen Hirten haben’, ich denke, damit meint Jesus Menschen, die nicht wissen, wie sie ihr Leben verstehen sollen. Worin der Sinn ihres Lebens liegt. Als kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten wir alle daran mit, dass in der Kirche, im christlichen Glauben, ganz unterschiedliche Menschen Halt und Sinn finden: Die Bedürftigen Rat und praktische Unterstützung. Die Traurigen Trost. Die Engagierten einen Ort, an dem sie mit anderen etwas zum Guten bewegen können – und gleichzeitig wissen dürfen, dass sie nicht alles aus eigener Kraft heraus schaffen müssen. Die Glücklichen und die Getrösteten, dass sie ihr Leben dankbar als Geschenk verstehen können und anderen davon erzählen. ,Bittet darum, dass Gott mehr Arbeiter in die Ernte sende’ – heute danken wir Gott erst einmal für Sie, liebe neue Mitarbeitende, dass er Sie geschickt hat… Herzlich willkommen!“, so Pröpstin Petra Kallies. Und abschließend: „Mit dem Bitten sollen wir nicht aufhören – denn es gibt immer noch viel zu tun. Wir tun das in der unerschütterlichen Hoffnung, dass Gott schon weiß, was wir brauchen und dass er für uns sorgt. God gifft di allns, wat Du bruukst! Nich to wenig un ook nic to veel…! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle menschliche Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Heiland! Amen“.
Foto: Als neue Mitarbeitende wurden begrüßt: Hella Backhaus und André Schlesselmann (Fundraising), Kriemhild Blosfeld und Thorsten Plath (Bauabteilung), Olaf Dey und Claudia John (Finanzabteilung), Katja Hoyer (Personalabteilung), Iris Däubler (Sekretariat Pröpstin Kallies), Nicole Körner (Sekretariat Verwaltungsleitung), Jan-Patrick Müller (Liegenschaftsabteilung), Alexander Spangenberg (Assistenz Dienste und Werke), Claudia Dürkop (St. Petri Lübeck), Birgit Grow (Sekretariat Krankenhausseelsorge), Manuela Göbel (Soziale Beratung Diakonisches Werk Propstei Lauenburg) und Juliane Marcia Müller (Schuldnerberatung, Diakonisches Werk Propstei Lauenburg).