25 Jahre Kirchweihe – das feierte die Kirchengemeinde Grünhof-Tesperhude am Pfingstsonntag in der St. Thomaskirche. Pröpstin Frauke Eiben hielt die Predigt zu diesem feierlichen Geburtstag, mit dem auch die schwierigen Anfänge gewürdigt wurden.
25 Jahre Kirchweihe – das feierte die Kirchengemeinde Grünhof-Tesperhude am Pfingstsonntag, dem 19. Mai 2013, um 15 Uhr in der St. Thomaskirche. Pröpstin Frauke Eiben hielt die Predigt zu diesem feierlichen Geburtstag. „Es ist gut, sich an die Anfänge zu erinnern. Diakonisches Handeln und die geistliche Mitte mit einer Kirche haben Grünhof-Tesperhude zusammengehalten“.
Es warnoch ein recht junger Geburtstag, und beileibe kein alltäglicher. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene Zuflucht in den Baracken von Tesperhude. in denen auch Zwangsarbeiter untergebracht waren. Die Lager Grüner Jäger und Grünhof standen auf dem zur Hamwarder Kirche gehörenden Gebiet der ehemaligen Landgemeinde Grünhof-Tesperhude. 1946 waren die 50 Baracken mit 3.000 Personen überbelegt, 1948 wurden immer noch 1.967 Personen gezählt, darunter 874 Kinder. DieVertriebenen, die sich im Ort oder im früheren Hotel Waldesruh befanden, nicht mitgerechnet. Diese Menschen mussten von der Kirche und dem Pfarramt Hamwarde betreut werden, das nicht möglich war. Die Entfernung war zu groß und die Pfarrstelle verwaist. Vertretungspastoren konnten die Situation nur notdürftig auffangen – viele der umliegenden Gemeinden hatten keinen eigenen Pastor.
Um den kirchlichen Aufgaben gerecht zu werden, errichtete die Landessuperintendentur die Pfarramtsstelle Krümmel im Haus des Lektors Günter Jacobsen. Mittelpunkt des kirchlichen Lebens im Lager Grüner Jäger war eine verfallene kleine Baracke, die höchstens 150 Personen Platz bot. Sie auch als Ort für politische Versammlungen, Kinoabende, Tempelbüro des Arbeitsamtes und anderes. War Gottesdienst-Zeit, wurde kurzerhand ein Tisch als Altar hergerichtet. Stühle waren mitzubringen. Um die Situation zu verbessern, 17. August 1949 das Grundstück gepachtet, auf dem jetzt die St. Thomaskirche steht. Es sollte eine eigene Baracke für kirchliche Angelegenheiten gebaut werden, doch alles Baumaterial wurde entwendet.
1951 meldete sich Pastor Beye auf der Pfarramtsstelle Krümmel. Aus seiner Studienzeit hatte er Beziehungen nach Schweden und gewann die Leiterin des dortigen Hilfskomitees für deutsche Kinder, Gräfin Hamilton, und andere für die Not der Menschen im Lager Grüner Jäger. Eine Delegation besuchte die Lager und im Frühjahr 1952 trafen erste vorgefertigte Teile der Schwedenkirche in Geesthacht. An Himmelfahrt 1952, konnte das Richtfest der hölzernen Schweden-Kirche gefeiert werden. Der hölzerne Glockenstuhl wurde gestiftet, auf einem Schrottplatz im Hamburger Hafen wurde eine aus Stettin stammende Glocke gefunden, alles wurde zusammengetragen und am 13. Juli 1952 konnte die Kirche durch Landessuperintendent Dr. Mattießen geweiht werden.
Grünhof-Tesperhude und die beiden Lager hatten nun einen Mittelpunkt für das kirchliche Leben. Hinter dem Altar der neuen Kirche befand sich ein großes Ölbild, das den auferstandenen Christus und seinen Jünger Thomas darstellt. Das Bild stammt von der Stockholmer Künstlerin Gerda Höglund – und dem Bild ist der Name St. Thomas-Kirche zu verdanken. 1954 wurde Grünhof-Tesperhude eigenständig und am 24. Juli 1955 wurde mit Pastor Beye der erste Pastor offiziell eingeführt.
Mit der Schwedenkirche gab es einen Mittelpunkt, aber der Pastor war weitab, so dass 1957 ein Pastorat gebaut wurde. Die Gemeinde wuchs weite, 1975 wurde eine Gemeindehaus mit Kindergarten ergänzt. Anfang der 80er Jahre zeigte sich, dass die hölzerne Schwedenkirche nicht für die Ewigkeit gemacht war, so dass ein Neubau unvermeidlich wurde. Am 30. April fand dann in der Holzkirche der letzte Gottesdienst statt und die neue St. Thomas-Kirche konnte Pfingsten 1988 durch Bischof Wilckens geweiht werden.