Kirchenkreis spart eine Million Kilogramm CO2 ein, 18. Juni 2014

Etwas mehr als eine Million Kilogramm CO2 sind im Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg in nur zwei Jahren eingespart worden. Andrea Witt, Projektleiterin von "Kirche öko plus" freut sich über dieses Ergebnis und blickt in einer Abschlussveranstaltung am 18. Juni 2014 zurück.

Etwas mehr als eine Million Kilogramm CO2 sind im Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg in nur zwei Jahren eingespart worden. Andrea Witt, Projektleiterin von "Kirche öko plus" freut sich über dieses Ergebnis und blickt in einer Abschlussveranstaltung am 18. Juni 2014 zurück.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Klimaschutz-Projektes „Kirche öko plus“ hat Volker Teuber von der HKD, Einkaufs- und Beratungspartner für Kirchen und das Sozialwesen, die Einsparungen im Bereich Strom vorgestellt.

„Das ist großartig und freut mich riesig“, sagt „Kirche öko plus“-Projektleiterin Andrea Witt. Sie hat in den vergangenen drei Jahren das Thema Klimaschutz im Ev.-luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg durch Pilotprojekte in Verwaltung und Gemeinden, in kirchlichen sowie diakonischen Einrichtungen greifbar gemacht. Neben den Themen Mobilität, ökofairer Beschaffung, Abfall und Gebäudemanagement waren Energie- und Wasserverbrauch die großen Schwerpunkte.

„Kirche öko plus“ begann 2011, angelegt auf zwei Jahre. Wegen der guten Ergebnisse haben Kirchenkreis und Gemeindediakonie Lübeck das Projekt um ein weiteres Jahr verlängert.
„Wir wollten alle ökologischen, ökonomischen, sozialen und pädagogischen Fragestellungen zum Stichwort Klimaschutz auf einmal in den Blick nehmen“, erinnerte sich Petra Kallies, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, an die Planungen, die durch eine Klimasynode der Nordkirche angestoßen wurde. Mit den Pilotprojekten vor Ort sei das in vielfältiger Weise gelungen.

Andrea Witt zeigte während einer Abschlussveranstaltung im Petri-Forum Ratzeburg die Aktivitäten der letzten Jahre in einer Rückschau: Strukturierte Schwerpunktsetzung, Workshop- und Aktionsangebote, Gespräche und Planungen mit den Piloteinrichtungen. „Kirche öko plus“ wurde über die Monate zu einem Motor, der wage Ideen im Bereich Klimaschutz zu konkreten Ergebnissen gebracht hat. Vom Nistkasten-Bau mit Kindern und Jugendlichen über die Einführung ökologischer Reinigungsmitteln bis hin zum Großprojekt Startschuss für eine klimaneutrale Kirche – „Kirche öko plus“ hat an vielen Stellen als Stellschraube, Beschleuniger und Korrektur gewirkt.

Eine der Piloteinrichtungen war die Verwaltung des Kirchenkreises selbst. Die Gebäude wurden energetisch untersucht und Vorschläge zur Energieeinsparung unterbreitet. Ein Blockheizkraftwerk versorgt das Verwaltungsgebäude in Lübeck mit Strom und Wärme. Zudem empfielt die Verwaltung Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen die Nutzung von grünem Strom und Gas per Sammelvertrag. Kekse, Kaffee und Tee kauft die Verwaltung Dank Synodenbeschluss nun ökofair ein: Mineralwasser, Obst und Gemüse möglichst regional, saisonal und biologisch. Büromaterialien wurden nach ökologischen Merkmalen überprüft. Druckerzeugnisse werden nahezu CO2-neutral hergestellt. Aus allen Maßnahmen des Gesamtprojektes entsteht zudem eine praxisnahe Handreichung mit Klimaschutztipps, die auch nach Abschluss des Projektes online verfügbar ist.

Neu ist das Energiemanagement, das sich im Kirchenkreis künftig um die 500 Gebäude kümmern wird. Derzeit läuft die Datenaufnahme. Die kontinuierliche Erfassung der Verbräuche an Strom und Gas wird später Grundlage für die Umsetzung geeigneter Maßnahmen zur gezielten Einsparung von Energie und klimaschädlichen Treibhausgasen, wie Kohlenstoffdioxid sein.

„In diesem Bereich haben Sie noch eine Menge Potential“, sagte Volker Teuber. In den Jahren 2012 und 2013 hat die Strom-Einkaufsgemeinschaft des Kirchenkreises bereits 1 Million Kilogramm CO2 eingespart. 30.000 Kilowattstunden weniger – ohne große Anstrengungen. „Sie sind, mit dem, was Sie hier gemacht haben, Vorreiter in Norddeutschland“, so Teuber.

Ermöglicht wurde „Kirche öko plus“ auch durch die Unterstützung verschiedener Fördermittelgeber, etwa durch Bingo - die Umweltlotterie und den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED). 5000 Euro flossen zudem durch die Evangelische Kreditgenossenschaft (EKK) in das Projekt.  

„Mit „Kirche öko plus“ haben Sie gezeigt, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Ihr Engagement und die guten Ideen für die Umsetzungen zum Klimaschutz im Alltag spornen zum Nachahmen an. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Vorbilder für andere“, sagte Heiner Schumacher, Regionaldirektor der EKK-Filiale Schwerin bei der Abschlussveranstaltung des Projekts.

„Zeit, dass sich was dreht“ stand als Motto und als Ansporn über den drei Jahren „Kirche öko plus“ im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Es wurden nicht nur Projekte angestoßen, sondern insgesamt ein Weg bereitet, auf die klimaneutrale Kirche hinzuarbeiten. Diesem großen Ziel widmet sich auch die Synode der Nordkirche im September 2014: Der CO2-Ausstoß in der Nordkirche soll bis zum Jahr 2015 um 25 Prozent gesenkt werden (verglichen mit dem Jahr 2005). Das Klimaschutzkonzept für die Nordkirche prognostiziert darüber hinaus bis 2050 CO2-neutral zu sein.