Orientierungsschau Berufe in St. Petri, 23.05.2014

Die Zelte vor der Lübecker Petrikirche sind wieder gut verpackt und die Stände in der Kirche abgebaut. Mit einer positiven Bilanz endete die 17. Orientierungsschau Berufe.

Die Zelte vor der Lübecker Petrikirche sind wieder gut verpackt und die Stände in der Kirche abgebaut. Mit einer positiven Bilanz endete die 17. Orientierungsschau Berufe.

60 Aussteller aus Lübeck und Umgebung boten an zwei Veranstaltungstagen rund 6000 jugendlichen Besuchern einen ersten Einblick in die Welt der Berufe. Nach Erhebungen der Agentur für Arbeit werden in Lübeck und Ostholstein 140 unterschiedliche Ausbildungsberufe angeboten, doch die Hälfte der Jugendlichen konzentrieren sich auf nur zehn Berufe. Auf der Orientierungsschau Berufe konnten sich die Besucher über 120 Ausbildungsberufe und 20 Studiengänge informieren. „Das ist für Jugendliche eine große Chance“, betonte Martina Schmidt, Projektkoordinatorin der Schau.

Pröpstin Frauke Eiben hat die Orientierungsschau am Mittwoch, 7. Mai eröffnet. "Jesus war Tischler, Petrus war Fischer, Lydia war Tuchhändlerin, Augustus war Kaiser, Maria war Hausfrau und Mutter. Die Menschen in der Bibel brauchten vermutlich keine Orientierungshilfen bei ihrer Berufswahl. Ihr Weg war gesetzlich vorgezeichnet und oft bestimmt von der Familie, dem sozialen Status oder der Herkunft des Menschen", sagte Frauke Eiben. Heute sei das anders. Junge Menschen haben nach dem Gesetz die freie Berufswahl, können sich entscheiden zwischen akademischer Laufbahn, sozial-beruflichem Engagement oder einem Handwerk. Sie können wählen – Mann und Frau gleichermaßen – wohin es gehen soll.

"In Zusammenarbeit mit der Industrie –und Handelskammer, der Lübecker Kaufmannschaft, der Kreishandwerkerschaft und dem Schulamt Lübeck möchten wir Ihnen als Kirche und in der Kirche die Möglichkeit bieten, sich zu informieren und sich beraten zu lassen. Kostenfrei und werbefrei.", so Eiben. "Jesus ist übrigens nicht bei seinem erlernten Beruf geblieben, sondern Prediger und Seelsorger geworden - weltberühmt." Lydia hingegen sei Kauffrau geblieben und auf ganz andere Weise zu Reichtum und Ansehen gekommen! Es lohne sich, genau hinzuschauen, was einem selbst entspricht, schloss die Prösptin ihr Grußwort.

Viele siebte bis zehnte Klassen aus Lübeck und den Nachbarkreisen kamen in die Petrikirche. „Wir freuen uns, dass die Jugendlichen in diesem Jahr so gut vorbereitet an unseren Stand gekommen sind“, sagte Silke Schacht, stellvertretende Obermeisterin der Lübecker Friseurinnung. „Sie haben gezielt Fragen gestellt und sich für das Handwerk interessiert.“ Die Friseure zeigten mit Modellen, wie aus glatten Haaren eine lockige Frisur wird.

Schlange standen die Jugendlichen für eine Fahrt im LKW-Fahrsimulator und vor dem mobilen Fotostudio. Es gehört zum Konzept der Orientierungsschau Berufe, Handgriffe aus dem Berufsalltag zu zeigen oder zum Mitmachen einzuladen. Das spricht Jugendliche an. „Bei den ersten Begegnungen mit Berufen steht eben nicht der Ausbildungsvertrag im Mittelpunkt, sondern die Gelegenheit auszuprobieren, zu vergleichen und vielleicht ein Praktikum zu vereinbaren“, sagt Projektkoordinatorin Martina Schmidt. Neben Schulklassen haben viele Eltern den ersten Messetag genutzt, um gemeinsam mit ihren Kindern Kontakte zu den Lübecker Unternehmen zu knüpfen. „Das ist ein schöner Erfolgt“, betonte Martina Schmidt“, denn immer noch seien es die Eltern, die den größten Einfluss auf die Berufswahl haben.

Die Orientierungsschau Berufe ist eine Veranstaltung der Kirche gemeinsam mit den Lübecker Wirtschaftsverbänden und dem Schulamt der Hansestadt Lübeck. Der Termin für die Orientierungsschau Berufe 2015 steht noch nicht fest.

 

 


Foto: Die Orientierungsschau Berufe wird vom KDA (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt), der Kreishandwerkerschaft, der Kaufmannschaft zu Lübeck, der IHK zu Lübeck und dem Schulamt der Hansestadt Lübeck veranstaltet. Die orangefarben gekleideten Info-Guides der Ernestinenschule sind bei der Schau wichtige Helfer.   Foto: Margret Witzke