Pastor Liberman in Lübecker Auferstehungskirche eingeführt, 13.04.2014

Angekommen: Pastor Matthias Liberman wurde am Sonntag, 13. April 2014 während des Gottesdienstes um 17 Uhr in der Lübecker Auferstehungskirche von Pröpstin Petra Kallies offiziell in sein Amt eingeführt.

Angekommen: Pastor Matthias Liberman wurde am Sonntag, 13. April 2014 während des Gottesdienstes um 17 Uhr in der Lübecker Auferstehungskirche von Pröpstin Petra Kallies offiziell in sein Amt eingeführt. Der Instrumentalkreis spielte Auszüge aus „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn. Im Anschluss gab es Gelegenheit zum Beisammensein.

Da ist er schon lange. Vor drei Jahren hat Matthias Liberman seine erste Stelle als Pastor zur Anstellung angetreten. „Ich finde, hier ist wirklich gut sein“, sagt Liberman. Vom ersten Tag an haben die Auferstehungsgemeinde und der junge Pastor zueinander gepasst.

„Kein Tag ist wie der andere; und das macht den Beruf des Pastors für mich so interessant“, sagt Matthias Liberman. Auf den Konfirmandenunterricht freut er sich besonders, die Gottesdienste im Altenheim berühren ihn sehr. Ein quirliger Moment im Pastorendasein ist sicher die Arbeit mit den Kita-Kindern. Gemeinsam mit den Erzieherinnen hat er den „lindgrünen Mittwoch“ erfunden. Weil am Gründonnerstag frei ist, halten die Kita-Kinder ein gemeinsames Abendmahl am Mittwoch davor. Und hören in der Kirche an einer schön gedeckten Tafel die Geschichte Jesu bis Karfreitag. Den nächsten Teil gibt es dann in der Woche nach Ostern. Die Spannung bleibt. So bekommen schon die Kleinsten in der Gemeinde eine Idee, was Ostern ist.

Nach drei Jahren zur Anstellung ist Matthias Liberman beruflich angekommen. Er wird die Stelle in der Auferstehungsgemeinde nicht mehr nur verwalten, sondern innehaben. Auch privat ist er angekommen. Von der Luruper Auferstehungsgemeinde in die Lübecker: Der Hamburger Jung fühlt sich wohl in der kleinen Hansestadt. Das liegt sicher auch daran, dass sein Ehemann nun bei ihm angekommen ist. Jerusalem – Lübeck: etwa 3000 Kilometer lagen rund drei Jahre lang zwischen ihnen.

Als Matthias Liberman nach dem Vikariat in Norderstedt in Lübeck ankam, war die Kirche des 21. Jahrhunderts schon vor ihm in Auferstehung angekommen. „Ich habe weder auf Leitungsebene noch in den Gruppen und Kreisen der Gemeinde das Gefühl vermittelt bekommen, dass meine Homosexualität ein Problem ist.“

Im Gegenteil: Er hat von Beginn an eine Gemeinde erlebt, die entspannt ist und eine große Selbstverständlichkeit gegenüber allen Menschen hat. Der Eröffnungsgottesdienst zum Lübecker Christopher Street Day (CSD) wurde im Kirchengemeinderat einfach durchgewunken. Über die Kleiderordnung im Gottesdienst hingegen gab es etwas längeren Diskussionsbedarf – das Lübecker Ornat ist eben etwas Einzigartiges.

Den markanten Kragen und den Talar will der Auferstehungspastor im Herbst in seinen Koffer packen – wenn Platz ist. Es geht nach Israel. Gemeinsam machen sich Matthias Liberman und interessierte Lübecker auf den Weg. Sie wollen da sein, an den Stätten der Bibel und ankommen, in dem Land Jesu.

Text/Foto: Ines Langhorst