Pastorin Inga Meißner wechselt von Lauenburg nach Lübeck, 01.09.2015

Von der „alten Schifferstadt am Strom“ in die einstige „Königin der Hanse“ – Pastorin Inga Meißner wechselt auf hohem Niveau. Die 35-Jährige verlässt das beschauliche Lauenburg/Elbe, um am 1. September 2015 in Lübeck ihren Dienst anzutreten.

Von der „alten Schifferstadt am Strom“ in die einstige „Königin der Hanse“ – Pastorin Inga Meißner wechselt ihre Arbeitsstelle auf hohem Niveau. Die 35-Jährige verlässt das beschauliche Lauenburg an der Elbe, um am 1. September 2015 in der Lübecker Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde ihren Dienst anzutreten. Ihr offizieller Einführungsgottesdienst wird hier am 11. Oktober 2015 um 10 Uhr sein; zuvor verabschiedet sie Pröpstin Frauke Eiben am 27. September 2015 um 18.00 Uhr in der Lauenburger Maria-Magdalenen-Kirche.

„Natürlich gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, so Meißner, die insgesamt viereinhalb Jahre in der Stadt an der Elbe seelsorgerlich tätig war. Zunächst drei Jahre als Pastorin zu Anstellung (PzA), dann „richtig“ – Zuerst für zwei Jahre auf einer vollen Stelle, dann mit reduziertem Stellenumfang „Mein Mann Till, bis zum 31. Januar 2016 als Pastor zur Anstellung in Lauenburg, arbeitete voll. Dieses Modell passte lange für uns, doch jetzt möchten wir es umdrehen. Till wird zum 1.Oktober auf fünfzig Prozent reduziert und ich werde Vollzeit arbeiten“. Das Paar habe sich so entschieden, damit jeder die Möglichkeit bekomme, mehr Zeit mit der zehnjährigen Tochter zu verbringen und einmal durchatmen zu können. „Quasi mehr Zeit für sich zu haben“, so Meißner. Die in Berlin geborene und Hamburg aufgewachsene junge Frau freut sich auf ihre neue Herausforderung: „Ich liebe Lübeck seit meinem ersten Besuch. Und ich liebe das Buddenbrookhaus. Ich liebe Thomas Mann.“ Gute Voraussetzungen also, den Wohn- und Arbeitsort zu wechseln. Geplant sei, dass Pastor Karnstädt-Meißner sich ebenfalls in Lübeck um eine freie Pastorenstelle bewirbt.

Das Paar lernte sich während des Theologiestudiums in Hamburg kennen und lieben. Gemeinsam mit Pastor Philipp Graffam und vielen ehrenamtlich Mitarbeitenden haben beide Ruhe in eine zerstrittene Lauenburger Kirchengemeinde gebracht – zum Wohle aller. „Es war eine anstrengende, aber produktive Zeit“, sagt Inga Meißner. „Ich habe es so gewollt – und es sind viele tolle Dinge entstanden“. So ist der große Umbau des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses zu nennen, das heute mehrere Generationen unter einem Dach vereint. Oder der Gemeindebriefpreis 2014 der Nordkirche – bei dem das inhaltlich und grafisch neu gestaltete Heft die Jury überzeugte. „In der Paul-Gerhardt-Gemeinde wissen sie schon, dass ich den Gemeindebrief unter meine Fittiche nehmen werde“, schmunzelt Meißner. Oder das gemeinsame Bewältigen des Ausnahmezustandes und Zueinanderhaltens während der Flut im vorigen Jahr. „In dieser Zeit rückten alle ein Stück näher“.

Und weiß die „neue“ Pastorin schon, was sie an Paul-Gerhardt bewirken möchte? „Jein“, lacht Inga Meißner. „Ich möchte mit den Menschen vor Ort Ideen und Projekte entwickeln, die sie möchten. Ich möchte hinhören und -schauen, wo die Kompetenzen und Bedarfe liegen. In meiner bisherigen Zeit als Pastorin habe ich erkannt, was mir am wichtigsten ist: Menschen dabei unterstützen, selbst aktiv zu werden und zu gestalten“.

Vermissen werde sie Lauenburg definitiv. „Wir haben vieles aufgebaut und viele Menschen getroffen, die zu Freunden wurden. Doch zum Glück sind wir ja nicht aus der Welt. Gegenseitige Besuche sind schon geplant. Auch für meine Tochter ist es wichtig, ihre alten Freunde bald besuchen zu können“.

Bis neue Pastoren für die Kirchengemeinde Lauenburg gefunden sind, übernimmt Vertretungspastor Joachim Kurberg die Seelsorgearbeit gemeinsam mit Pastor Philipp Graffam.