Propstei Lauenburg 30 Jahre Kantorin: Sachsenwald-Gemeinden feiern Andrea Wiese

Kirchenmusikdirektorin Andrea Wiese feiert ihr 30-jähriges Dienstjubiläum mit einem Konzert und einem musikalischen Festgottesdienst. Copyright: Christian Geisler

Wohltorf/Aumühle. Andrea Wiese begeht im August 2025 ihr 30-jähriges Jubiläum als hauptamtliche Kirchenmusikerin in „ihrer“ Gemeinde Wohltorf im Sachsenwald. Gefeiert wird das mit einem Konzert am 26. August ab 19.30 Uhr und einem Festgottesdienst mit viel Musik am Sonntag, den 31. August ab 15.30 Uhr mit der Lübecker Pröpstin Petra Kallies.

Ideale Bedingungen in Wohltorf

Andrea Wiese (55) ist seit 1995 Kantorin an der evangelischen Heilig-Geist-Kirche. Davon war sie zehn Jahre lang Kirchenkreisbeauftragte für Kirchenmusik und wurde 2017 mit dem Titel „Kirchenmusikdirektorin“ (KMD) für besondere Verdienste in der Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet. Direkt nach dem Kirchenmusikstudium kam Andrea Wiese nach Wohltorf, wo sie als Berufsanfängerin ideale Bedingungen vorfand: „Es gab Zuspruch, praktische Unterstützung und Freiheit für die Entwicklung des eigenen Arbeitsfeldes und persönlichen Stils. Dafür bin ich immer und immer dankbar!“ sagt sie. Auch heute noch spürt sie große Hilfsbereitschaft und kulturelles Interesse in ihrer Gemeinde.

Neue Aufgaben durch Regionalisierung

Seit Frühjahr 2025 hat Andrea Wiese die Leitung der fusionierten Kirchenmusik Wohltorf-Aumühle inne. Dies ist eines der Pilotprojekte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg in der Nordkirche, um langfristig kirchenmusikalische Arbeit vor Ort zu erhalten. Eine kirchenmusikalische Veränderung mit Herausforderungen für alle Beteiligten in der Propstei Lauenburg und in der Region Sachsenwald. Angesichts dieser Veränderungen sind die 30 Jahre kirchenmusikalischen Wirkens vor Ort ein Anker in der Region.

“Himmlische Harmonien” im Jubiläumskonzert

Das Jubiläums-Konzert am 26. August ab 19:30 Uhr in der Aumühler Gedächtniskirche steht unter dem Titel „Himmlische Harmonie(n)“. Andrea Wiese musiziert dort gemeinsam mit dem Violinisten Christoph Heidemann, gefragter Barockmusik-Spezialist, Chef des Barockorchesters „L’Arco“ aus Hannover und aktiv in diversen Ensembles wie der „Hamburger Ratsmusik“. Als kleiner Jubiläums-Geschenk an die Gemeinde und Interessierte sehen die beiden Vollblut-Musiker dieses Konzert. Werke von J. S. Bach, Chr. Bach, J. Haas, J. Rheinberger und anderen kommen zu Gehör.

Ein Festgottesdienst: “Jauchzen” zur Ehre Gottes

Unter dem Motto „Jauchzet dem Herrn, alle Welt!“ aus dem 100. Psalm steht der Festgottesdienst am Sonntag, den 31. August ab 15:30 Uhr, ebenfalls in der Aumühler Kirche. Andrea Wiese hat dafür Chorwerke von M. Praetorius, A. Hammerschmidt, J. Sandström, F. Martin und die Vertonung 100. Psalms von Felix Mendelssohn ausgewählt. Die Verse aus dieser Psalmvertonung sind sie ein Manifest ihrer Arbeit: „Ich bin froh und dankbar, dass mich die Kirchenmusik, das „Jauchzen“ zur Ehre Gottes, über die Maßen erfüllt. Die Arbeit mit den Menschen, Jung und Alt, genauso wie das instrumentale Musizieren „im stillen Kämmerlein“, an meiner Orgel“, sagt Andrea Wiese. Neben Pröpstin Kallies als Liturgin werden die Kirchengemeinderäte aus Wohltorf und Aumühle anwesend sein und Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf die Orgel spielen. Es singt das Ensemble „Capella Vocalis“, das zu diesem besonderen Gottesdienst durch Kollegen und Freunde der Jubilarin ergänzt wird. Dazu musizieren Solisten des Posaunenchors Breitenfelde unter der Leitung von Stefan Henatsch.

Ob Jesus auch gesungen hat?

Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es einen Empfang im Aumühler Gemeindehaus und auf der Wiese davor in der Börnsener Straße 25. Hier gestalten Chormitglieder einen bunten Parcours durch 30 Jahre Kirchenmusik im Sachsenwald. Auch hier soll der Gesang dabei sein, der Andrea Wieses Tätigkeit drei Jahrzehnte lang prägte. In einem Interview des „Sachsenwalders“ dazu befragt, ob Jesus wohl gesungen habe, antwortet sie: „Ja, ich denke, Jesus hat sicher gesungen. Ich könnte mir vorstellen, dass Singen damals noch viel stärker auch zu seinem Alltag gehörte. Und er hatte bestimmt eine tolle Stimme.“


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