Lübeck: In der Lübecker Jakobi-Kirche haben rund 350 Konfirmand:innen gemeinsam die ChurchNight gefeiert. Diesmal stand das Thema "Frieden stiften" im Mittelpunkt.
Andacht greift Sorgen der Jugendlichen auf
"Jeder zweite Jugendliche macht sich große Sorgen um die Kriege in dieser Welt" - die Andacht zu Beginn der ChurchNight greift die Sorgen und Ängste junger Menschen in der heutigen Zeit auf. Zu diesen Sätzen werden Psalmen an die Leinwand im vorderen Teil der Jakobi-Kirche projiziert wie “Meine Seele ist übervoll an Leiden."
Wo gibt es Hoffnung, was können wir selbst tun, um Frieden stiften? Wie haben andere Menschen es geschafft, schwere Zeiten zu überstehen?
Workshops behandeln das Thema Frieden
Um all diese Fragen dreht sich diese ChurchNight. In Workshops nähern sich die Jugendlichen dem Thema auf unterschiedliche Weise. In der Pamir-Kapelle, wo das zerschlagene Rettungsboot an den Untergang des Großseglers Pamir erinnert, spricht Pastorin Bärbel Reichelt mit jungen Menschen über das Leben von Seefahrern und über die Seemannsmission. Gemeinsam verfassen die Konfirmand:innen Briefe an Menschen auf See.
Polizistin und Konfliktlotsinnen geben Einblicke
Im Gemeindehaus falten Jugendliche Kraniche als Symbole des Friedens. Nebenan erzählt die Lübecker Polizistin Julia Engelwald von ihrem täglichen Umgang mit Gewalt und von der Präventionsarbeit der Polizei. Um den Umgang mit Mobbing in der Schule geht es beim Schulsozialarbeiter Torsten Hößler, der die Schülerinnen Ida Radloff und Emily Brandstetter mitgebracht hat, die von ihren Erfahrungen als Konfliktlotsinnen berichten.
Junger Ukrainer erzählt von seiner Flucht
Im hinteren Teil der Jakobi-Kirche berichtet ein junger Mann, der vor drei Jahren aus der Ukraine geflüchtet ist, von seinen Erfahrungen. Als er von zerstörten Schulen und seiner Flucht erzählt, ist es ganz still in der Seitenkapelle. “Für mich war das wieder ein Zeichen, das Krieg keine tolle Sache ist. Die Menschen, die so etwas erleben, sind sehr stark und sie brauchen unsere Hilfe, wenn sie hierher kommen”, so die Konfirmandin Nora Kowald. Und Teamerin Elea Pakula fügt hinzu. “Das war eine Perspektive, die man sonst nicht erlebt. Über so große Themen wie Kriege und Weltpolitik sprechen oft Menschen, die gar nicht betroffen sind. Das so direkt zu hören, macht etwas mit einem, es regt zum Nachdenken an.”
Wie können Schwerter zu Pflugscharen werden?
Wo kann Gott Hoffnung schenken? Wie können Schwerter zu Pflugscharen werden? Darum geht es am Schluss der ChurchNight im zweiten Teil der Andacht und einem kurzen Video, das in einer Schmiede gedreht wurde. Es symbolisiert: Frieden ist harte Arbeit. “Wir können bei uns direkt anfangen. Da wo wir es in der Hand haben. Wir können uns dafür einsetzen, dass wir miteinander und wir mit anderen ein friedliches Miteinander haben” - mit diesen Worten von Moderator Niklas und dem gemeinsamen Beten des Vaterunser geht die ChurchNight 2024 zuende.