Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg 8. Mai: Landesweiter Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa

Dr. Karen Meyer-Rebentisch (re.) hat an der Radiosendung mitgewirkt, Vanessa Wehmeyer hat eine Ausstellung in der Lutherkirche konzipiert. Copyright: Oliver Pries

Zum ersten Mal wird der 8. Mai in Schleswig-Holstein als Gedenktag an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus begangen.

Pröpstin Kallies hält Videoandacht zum Gebot der Feindesliebe

„Liebt Eure Feinde!“ fordert Jesus. Oder ist das eher als guter Rat zu verstehen? Pröpstin Kallies geht aus diesem Anlass in ihrer Videoandacht Mutwort dem Gebot der Feindesliebe nach. Das Video ist am Ende des Arikels eingebettet.

Mit einem Radiobeitrag und einer Ausstellung beteiligt sich auch die Gedenkstätte Lutherkirche in Lübeck an diesem Gedenktag.

Gedenkstätte Lutherkirche wirkt mit

„Es ist notwendig, dass wir uns an den Nationalsozialismus erinnern“, sagt Dr. Karen Meyer-Rebentisch, die Projektleiterin der Gedenkstätte Lutherkirche. „Denn es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass wir seit 76 Jahren in Europa in Frieden leben.“ Das Forum Erinnerungskultur Lübeck, zu dem auch die Gedenkstätte in der Moislinger Allee gehört, hat deswegen Veranstaltungen zum Thema ins Leben gerufen. Eine Radiosendung soll erinnern an Schuld und Verantwortung, aber auch an den Gewinn von Freiheit und Frieden.

Radiosendung mit interreligiösen Friedensbotschaften

„Frieden gibt es nur, wenn alle mitmachen.“ Auch davon ist Dr. Karen Meyer-Rebentisch überzeugt. Innerhalb des Radio-Specials „Von Schuld und Verantwortung – ein Spezial zum 8. Mai“ sollen deshalb auch interreligiöse Friedensbotschaften mit Musik zu hören sein. Vertreter der jüdischen, muslimischen, alevitischen und christlichen Religionen steuern sie bei. Zusammengetragen hat die Beiträge die Luther-Melanchthon-Gemeinde unter Pastorin Constanze Oldendorf. „Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat. Alle waren mit sehr viel Herz dabei, das hat Spaß gemacht“, sagt Dr. Karen Meyer-Rebentisch. Zu hören sein wird die Sendung am Sonnabend, 8. Mai, zwischen 17 und 19 Uhr im Offenen Kanal Lübeck.

Ausstellung zum 8. Mai in der Lutherkirche

In der Lutherkirche selbst ist derzeit eine Ausstellung zum Thema zu sehen. In ihr beschäftigt sich die 19-jährige Vanessa Wehmeyer mit Begriffen wie „Verlust“, „Reue“, „Zerstörung“ und „Freiheit“. Entstanden sind großformatige Bilder, in denen die FSJlerin der Luther-Melanchthon-Gemeinde ihren Gedanken zu dem Thema viel Farbe gibt. Die Bilder sollen zugunsten der FSJ-Stelle der Gemeinde versteigert werden (Gebote: info@luther-leuchtet.de). Zudem gibt es – ebenfalls am 8. Mai – eine Mehrgenerationen-Friedensandacht in der Lutherkirche mit Pastorin Constanze Oldendorf, die Musik kommt von Sven Fanick. Die Andacht beginnt um 16 Uhr.

Vorträge auf Youtube

Bereits einen Tag zuvor, am Freitag, 7. Mai, ist auf Youtube ein Vortrag des Potsdamer Historikers Martin Sabrow zu sehen. Er trägt den Titel „8. Mai im Wandel der deutschen Erinnerungskultur“. Die Veranstaltung des Forums Erinnerungskultur beginnt um 18 Uhr. Zu Wort kommen werden auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Jan Lokers, der Leiter des Stadtarchivs der Hansestadt.

Gedenktag in der Lutherkirche etablieren

„Ich würde gerne den 8. Mai als Gedenktag in der Lutherkirche etablieren“, sagt Dr. Karen Meyer-Rebentisch. Denn die Lutherkirche sei das Bindeglied aller Veranstaltungen in Lübeck, so die Leiterin der Gedenkstätte. „Am schönsten wäre es natürlich, wenn wir die Gedenkveranstaltungen im kommenden Jahr auch wieder analog begehen könnten.“ 

Weitere Informationen

Freitag, 7. Mai, 18 Uhr: Online-Veranstaltung: „Kriegsende 1945 – Geschichte und Erinnerung“, Youtube-Kanal des Forums Erinnerungskultur

Sonnabend, 8. Mai, 16 Uhr: Mehrgenerationen-Friedensandacht, Lutherkirche.

Sonnabend, 8. Mai, 17-19 Uhr: „Von Schuld und Verantwortung – ein Spezial zum 8. Mai“, Offener Kanal Lübeck, UKW 98,8 MHz oder als Livestream auf www.oksh.de.

Ausstellung Lutherkirche: noch bis 17. Mai, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter Telefon 0157 / 34532324 erforderlich.