Joachim Nolte ist Organisator der Veranstaltungsreihe zum 80. Jahrestag des Kriegsendes. Copyright: Bastian Modrow
Lübeck. Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Unter dem Leitmotiv „Erinnern für die Zukunft“ laden die Hansestadt Lübeck, der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, die Kirchengemeinde St. Marien zu Lübeck sowie die Interkulturelle Begegnungsstätte e.V. – Haus der Kulturen, Lübeck, zu einer gemeinsamen Gedenkfeier ein. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 8. Mai 2025, um 18 Uhr in der Kirche St. Marien zu Lübeck.
Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung steht das Erinnern an das Kriegsende und die Befreiung vom Nationalsozialismus sowie die Verantwortung, die sich daraus für Gegenwart und Zukunft ergibt.
Die Gedenkfeier ist der Auftakt für das Ausstellungsprojekt zu rechter Gewalt seit 1945 und dem Begleitprogramm „8. Mai 2025 – Erinnern für die Zukunft“: Bis zum 22. Juni 2025 wird es eine Reihe von Vorträgen, Diskussionsrunden und kulturellen Veranstaltungen zum Thema „Rechte Gewalt nach 1945“ sowie kostenlose Führungen durch die Ausstellungen geben.
Ausstellungsprojekt zu rechter Gewalt seit 1945
Unter dem Titel „Vergangenheit und Gegenwart – Rechte Gewalt seit 1945“ beleuchten drei Ausstellungen unterschiedliche Perspektiven auf rechte Gewalt in Norddeutschland:
- „Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute“, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
- „Die Angst verfolgt uns bis heute – Rechte Angriffe in Schleswig-Holstein“, ZEBRA – Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.
- „Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre“, kuratiert von Gürsel Yildirim, Soziologe und Aktivist
Das umfangreiche Begleitprogramm mit allen Terminen und Veranstaltungsorten ist online hier abrufbar.
Verantwortung für Gegenwart und Zukunft
„Der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ruft uns in besonderer Weise zur Erinnerung, zur Dankbarkeit für den Frieden – und zur Verantwortung für die Gegenwart“, sagt Pröpstin Petra Kallies. „In der Vielfalt unserer Stimmen liegt die Kraft, Frieden zu bewahren und Versöhnung zu leben. Ich lade alle Menschen herzlich ein, sich von diesen Veranstaltungen berühren und inspirieren zu lassen.“
Joachim Nolte, Mitinitiator des Projekts und Beauftragter „Kirchen gegen Rechtsextremismus“, betont: „Aus der anfänglichen Idee, eine Ausstellung nach Lübeck zu holen, ist ein vielschichtiges Projekt geworden, das nicht nur an das Kriegsende erinnert, sondern auch die Kontinuität rechter Gewalt bis in unsere Zeit hinein sichtbar macht.“
Demokratie stärken durch Erinnerung
Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, die durch erstarkenden Rechtsextremismus, Rassismus und Geschichtsrevisionismus geprägt sind, soll das Projekt einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens in einer vielfältigen Gesellschaft leisten.
„Gedenken und Erinnerung an Unrecht und Diktaturgeschichte sind notwendige Schritte, um unsere demokratischen Grundwerte zu schützen und zu festigen“, sagt Joachim Nolte. Die Veranstaltungsreihe „Erinnern für die Zukunft“ versteht sich als Impuls für eine lebendige und gegenwartsbezogene Erinnerungskultur in der Lübecker Stadtgesellschaft.
Das Ausstellungsprojekt ist eine Kooperation der vier veranstaltenden Institutionen. Das Begleitprogramm wurde vom Kulturbüro der Hansestadt Lübeck (Koordinationsstelle Erinnerungskultur) und dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg organisiert und koordiniert. Das Projekt wird unterstützt von Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung sowie von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck.