Kirchenkreis Lübeck Lauenburg Digitale Schnitzeljagd durch Lübecks Altstadtkirchen

Svenja Behle (links) und Katharina Schneider vom Jugendpfarramt haben eine digitale Schnitzeljagd konzipiert, mit der Konfirmand:innen per Smartphone auf Entdeckungstour durch die Lübecker Innenstadtkirchen gehen können. Copyright: Bastian Modrow

Lübeck. Das Jugendpfarramt des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg hat etwas Neues: Ab sofort können junge Menschen zu einer digitalen Schnitzeljagd durch die Lübecker Innenstadtkirchen starten.

Schnitzeljagden kennt jeder. Von Geburtstagen in der Kindheit, von Klassenfahrten, aus der Konfirmand:innenzeit. Wofür früher Zettel und Stift von Nöten waren, das funktioniert in Lübeck künftig per Smartphone. „Wir haben zusammen mit Marienpastor Robert Pfeifer, Dompastorin Margrit Wegner und jungen Menschen aus der Domgemeinde einen sogenannten Actionbound für Konfirmand:innen entwickelt“, berichtet Katharina Schneider, Bildungsreferentin des Jugendpfarramtes. „Ziel ist es, dass junge Menschen auf besondere Weise die fünf evangelischen Innenstadtkirchen erkunden können“, ergänzt Gemeindepädagogin Svenja Behle.

Interaktives Angebot für Konfirmanden

Ein halbes Jahr lang haben die beiden Initiatorinnen an dem digitalen Projekt gefeilt - Fragen entworfen, Info-Texte formuliert, Fotos und Videos erstellt. Eine eigene Applikation musste das Jugendpfarramt nicht programmieren: „Das Material haben wir in der App ,Actionbound’ hochgeladen - einer Plattform, die ausgelegt ist für interaktive Entdeckungstouren“, erläutert Svenja Behle. „Pünktlich zum Jahreswechsel waren wir fertig, jetzt kann die Testphase beginnen“, sagt Katharina Schneider.

In diesem Monat ist eine Gruppe der Evangelischen Jugend aus dem Herzogtum Lauenburg in der Hansestadt zu Besuch und wird den Actionbound „7 Türme KonfiTüre“ aktiv testen. Etwa zwei Stunden Zeit nimmt die digitale Schnitzeljagd in Anspruch und nimmt die User mit auf eine Entdeckungstour durch alle evangelischen Altstadtkirchen. Los geht es an St. Aegidien, Ziel ist St. Jakobi. „Es gibt an allen Stationen kleine Begrüßungsclips, Informationen zu den Kirchen, kleine Aufgaben zu erfüllen oder Fragen zu beantworten - beispielsweise wie viele Engel auf dem Taufbecken zu sehen sind oder was es mit der Pilgermuschel in St. Jakobi auf sich hat“, berichtet Katharina Schneider. Die Jugendlichen sollen sich auf Einhorn-Suche im Dom begeben oder herausfinden, wie alt die im Zweiten Weltkrieg herabgestürzten Mahnmal-Glocken in St. Marien sind.

Von Einhörnern und Pilgermuscheln

Und damit es den jungen Menschen auf dem Weg von A nach B nicht langweilig wird, gibt es Wissenswertes für unterwegs. „Das können Informationen zu Stolpersteinen oder zur Carlebach-Synagoge sein, mitunter sind es aber auch kleine Videos von Jugendlichen aus Lübeck, die berichten, wo es ihrer Meinung nach den besten Kebap der Stadt gibt“, sagt Svenja Behle.

Ziel der interaktiven Schnitzeljagd ist es, Konfirmand:innen mit modernen digitalen Mitteln Wissen zu vermitteln. Und: „Spaß soll es natürlich auch machen“, ergänzt Katharina Schneider.

Die Nutzung der App ist einfach: Im Vorfeld müssen Teilnehmende lediglich die App „Actionbound“ auf ihrem Smartphone installieren, die sowohl für Android, als auch Apple kostenlos verfügbar ist. Der Bound „7 Türme KonfiTüre“ lässt sich täglich zu den Öffnungszeiten der Kirchen spielen – und das übrigens nicht nur von Jugendlichen. „Theoretisch steht das Angebot allen zur Verfügung“, sagt Katharina Schneider.

Testlauf für "7 Türme KonfiTüre"

Besonders wichtig war den Initator:innen, dass für die Nutzung der App keine personenbezogenen Daten wie Email-Adressen, Telefonnummern oder Adressen erforderlich sind. Die Daten, die während des Spiels entstehen, werden allein vom Team des Jugendpfarramtes empfangen und ausgewertet. „Ein Internetzugang ist nur für den Download der App und die Vorbereitung des Spieles (Herunterladen der Medieninhalte) notwendig. Alle Mediendateien sind dann offline unterwegs nutzbar und können angeklickt werden. Erst am Ende werden die unterwegs gemachten Fotos, Spracheingaben und Texte hochgeladen“, erläutert Svenja Behle.