Lübecks Pröpstin Petra Kallies sitzt in der Jury für den Kirchlichen Filmpreis Interfilm bei den Nordischen Filmtagen. Copyright: Bastian Modrow
Lübeck. Pröpstin Petra Kallies ist in diesem Jahr Mitglied der Jury für den Kirchlichen Filmpreis INTERFILM bei den Nordischen Filmtagen 2025 in Lübeck. Zum vierten Mal gehört sie dem vierköpfigen Gremium an, das am Ende der Festivalwoche den Preis an eine herausragende Produktion vergibt.
Nordische Filmtage in Lübeck
„Ich mag nordische Filme sehr“, sagt Petra Kallies. „Häufig werden Geschichten normaler Menschen erzählt, denen Besonderes passiert. Mitunter sind es skurrile Typen – aber: Die Erzählweise unterscheidet sich deutlich von dem, was wir aus Produktionen aus Deutschland oder den USA kennen. Sie ist nie voyeuristisch, stellt Charaktere nicht bloß. Selbst Komödien sind selten platt, sondern haben meist einen ernsthaften Hintergrund. Das unterscheidet nordische Filme von dem, was klassischerweise unseren Sehgewohnheiten entspricht.“
Petra Kallies: “Ich mag nordische Filme sehr”
Während der Filmtage wird die Jury insgesamt 13 Produktionen sichten – und zwar alle im Kino. Das gemeinsame Schauen auf der großen Leinwand sei für Petra Kallies ein besonderer Reiz der Juryarbeit: „Zwischen den Vorstellungen, davor und danach kommt man wundervoll mit anderen Menschen ins Gespräch“, sagt sie. „Diese Begegnungen gehören für mich ebenso zu den Nordischen Filmtagen wie die Filme selbst.“
Die Jury wird am Freitagabend (7. November 2025) den Gewinnerfilm küren. Die Preisverleihung findet dann am 8. November 2025 im Rahmen einer Gala im Großen Haus des Lübecker Theaters statt. Neben Petra Kallies gehören der Jury der Schweizer Pfarrer und INTERFILM-Mitbegründer Stefan Affolter, die lettische Projektkoordinatorin Inga Puriņa von Lutheran Hour Ministries sowie der dänische Pastor Sylvester Roepstorff aus Kopenhagen an.
Jury bewertet 13 Filme
Der Kirchliche Filmpreis INTERFILM wird seit 1996 an einen Spielfilm vergeben, der sich durch künstlerische Qualität auszeichnet und ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringt, das mit dem Evangelium in Einklang steht oder die Zuschauerinnen und Zuschauer für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte sensibilisiert. Der Preis ist seit 2017 mit 5.000 Euro dotiert – gestiftet vom Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.
Kirchenkreis stiftet das Preisgeld
Für Pröpstin Kallies gehören Kirche und Kunst untrennbar zusammen. Film sei für sie eine bedeutsame Kunstform, die im kirchlichen Kontext eine größere Rolle spielen sollte. Denkbar seien etwa Filmgottesdienste oder Filmwochenenden, bei denen eine Vorführung und eine Predigt thematisch miteinander verbunden werden.
Ein persönliches Faible hat Petra Kallies für das Genre des Kurzfilms, das in den baltischen Ländern besonders lebendig sei. „Oft kann man während der Filmtage echte cineastische Perlen entdecken“, sagt sie. „Viele dieser Filme sind später gar nicht mehr auf der großen Leinwand zu sehen – häufig finden sie keinen Verleih für den europäischen oder internationalen Markt.“
Die Nordischen Filmtage 2025 finden vom 5. bis 9. November in Lübeck statt. Tickets und nähere Informationen zum Programm gibt es hier.