Lauenburg. Die Kirchengemeinde Lauenburg hat eine neue Vertretungspastorin: Eigentlich wollte Anke Schäfer nach 30 Jahren als Pastorin in Trittau in den Ruhestand gehen, aber dann kam die Anfrage aus Lauenburg. Die Stelle sei buchstäblich vom Himmel gefallen, so die 63-jährige. Nun arbeitet sie als Vertretung von Juni bis Ende Oktober in der Gemeinde. Für so eine Stelle braucht man Offenheit und Flexibilität, so Anke Schäfer.
Schäfer war 30 Jahre Pastorin in Trittau
Geboren wurde Anke Schäfer in Lübeck, aufgewachsen ist sie in Bad Oldesloe. Ihre Jugend war schon immer durch die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit geprägt, der Weg zum Theologiestudium lag auf der Hand. Für das Studium ging es nach Göttingen, zum Vikariat dann weiter nach Osdorf bei Gettorf. "Das Vikariat dort war prima", sagt Anke Schäfer. 1992 begann sie ihre Arbeit als Pastorin in Trittau, 2022 feierte sie dort ihr 30-jähriges Jubiläum. "Natürlich war es nicht immer alles nur schön", so Schäfer. Aber sie konnte sich immer ihre eigenen "Inseln" suchen, darunter auch die Ausbildung der Vikar:innen. Wichtig war für sie die Arbeit als Leitung der Notfallseelsorge Stormarn, eine Aufgabe, die Anke Schäfer besonders am Herzen lag. "Das habe ich richtig gerne gemacht", sagt sie. Die Zusammenarbeit der Notfallseelsorge mit Polizei und Feuerwehr hat die Gemeinde gestärkt. Einfach für alle da sein, das ist laut Anke Schäfer doch was die Kirche ausmacht. Auch der Wechsel zwischen schweren Situationen bei der Seelsorge und Kinderarbeit in der Gemeinde sei für sie gut gewsen: "Zwischendurch war es mir aber ein bisschen zu viel Verwaltungsarbeit", räumt sie ein.
Offenheit und Flexibilität an erster Stelle
Nach 30 Jahren in Trittau arbeitet sie nun seit dem 1. Juni in der Kichengemeinde Lauenburg/Elbe, voraussichtlich bis Ende Oktober. Der Empfang sei unglaublich freundlich gewesen, so Schäfer, die Gemeinde sei unkompliziert und offen: "Es funktioniert richtig gut hier". Nach 30 Jahren Zuständigkeit für eine Gemeinde hat sie jetzt Lust, verschiedene Gemeinden kennenzulernen und sich einzubringen. "Man braucht Offenheit und Flexibilität für den Job", sagt sie. Wie es nach Oktober weitergeht, lässt Anke Schäfer auf sich zukommen. Bevor sie in den Ruhestand geht, möchte sie dahin gehen, wo sie am dringendsten gebraucht wird. In Lauenburg begegnet ihr eine offene und herzliche Gemeinde. Auch als Vertretungskraft wird man hier involviert.
Am Sonntag nach Arbeitsbeginn hat Anke Schäfer schon beim Gottesdienst mitgewirkt und die Predigt gehalten, für Erntedank werden bereits Pläne geschmiedet. Am Wichtigsten bleibt für sie die Offenheit, für alles, was auf sie zukommt. Mit dem Abschied aus Trittau war auch ein Umzug ins eigene Heim nach Mölln möglich. Ihre Freizeit verbringt Anke Schäfer daher momentan hauptsächlich mit Arbeit am Haus oder beim Kisten auspacken. Zwischendurch nimmt sie sich trotzdem noch Zeit zum Lesen oder Spazieren gehen.