Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Hohe Auszeichnung für "echte Vorbilder"

Die Brüder Oliver (l.) und Stefan Münder sind mit 27 und 24 Jahren die jüngsten Ansgarkreuz-Träger, die bislang im Kirchenkreis mit der hohen Auszeichnung gewürdigt werden. Copyright: Guido Kollmeier

Die Verleihung des Ansgarkreuzes gehört zu den höchsten Auszeichnungen in der Nordkirche. In der Kirchengemeinde St. Jürgen in Lübeck ist jetzt die Würdigung ehrenamtlichen Engagements geplant, wie es sie im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg so noch nie gegeben hat.

Ansgarkreuz für Oliver und Stefan Münder

Die Brüder Oliver und Stefan Münder sind am Sonntag, 3. April, von Lübecks Pröpstin Petra Kallies mit der hohen Auszeichnung geehrt worden. Das Besondere: Die Geschwister sind mit 27 und 24 Jahren die jüngsten Gemeindeglieder, die im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg jemals das Ansgarkreuz erhalten haben.  

Engagement seit der Konfirmandenzeit

„Oliver und Stefan Münder sind seit ihrer Konfirmandenzeit ehrenamtlich in der Kirche tätig“, würdigt Pröpstin Kallies die beiden künftigen Ansgarkreuz-Träger. Mit großem Engagement und hohem zeitlichen Einsatz würden sie sich vor allem in der Medienarbeit der Kirchengemeinden in St. Jürgen einbringen. Allem voran das Online-Gottesdienst-Projekt #liveline hätten die Geschwister maßgeblich vorangebracht. „Sie haben Ton-, Bild- und Lichttechnik mit konzipiert, übernehmen große Verantwortung für Erhalt und Ausbau, bilden Ehrenamtliche in diesen Arbeitsbereichen mit aus und erschließen sich neue Themenfelder“, sagt Petra Kallies. 

Geschwister prägen #liveline seit Anfang an

Bemerkenswert sei, dass sich ihr Engagement nicht nur auf die eigene Gemeinde fokussiere. „Sie sind immer bereit, Projekte für den Kirchenkreis und die Landeskirche mit zu begleiten - beispielsweise bei Livestreams vom Konfirmanden-Cup oder von der Synode oder dem Betrieb einer der Hauptbühnen beim ,Heaven Festival’ der evangelischen Jugend der Nordkirche“, bekräftigt die Pröpstin. Darüber hinaus engagierten sich beide in verschiedenen kirchlichen Gremien wie der Jugendvertretung des Kirchenkreises, in der Jugendstiftung, Projektgruppen der Landeskirche oder im Kirchengemeinderat.

Pröpstin Kallies würdigt Einsatz für die Kirche

Für Petra Kallies sind die beiden Lübecker „echte Vorbilder“. Stefan und Oliver Münder würden eindrucksvoll unter Beweis stellen, „dass persönliches Engagement und das Einbringen eigener Begabungen und Fähigkeiten unsere Kirche reicher und lebendiger macht“, so die Pröpstin.

"Stärkung für echte Christen"

Ende vergangenen Jahres hatte der Kirchengemeinderat von St. Jürgen in Lübeck den Antrag gestellt, die beiden jungen Männer für ihr Engagement zu ehren. Die Auszeichnung wird Gemeindegliedern verliehen, die - so heißt es in den Vorgaben - „durch großen persönlichen Einsatz in der kirchlichen Arbeit, vorbildliche Förderung der Kirche sowie durch beispielhaftes Eintreten für einen tätigen christlichen Glauben in der Öffentlichkeit hervorgetreten sind.“ Pastor Heiko von Kiedrowski und die Mitglieder des Kirchengemeinderates sahen die Voraussetzungen als mehr als erfüllt an. Kirchenkreis und Nordkirche ebenso. Jetzt schreiben die beiden ein Stück Kirchenkreis-Geschichte. "Ich bin der Überzeugung, dass eine Ehrung wie das Ansgarkreuz mehr Potential hat als nur die Würdigung eines langen Ehrenamts-Lebenswerks. Ich würde mir sehr wünschen, dass beide diese Ehrung auch als Stärkung für einen hoffentlich noch langen weiteren Weg als engagierte Christen erleben“, sagt Heiko von Kiedrowski. 

Jüngste Ansgarkreuz-Träger im Kirchenkreis

„Ich war platt, ehrlich gesagt, habe ich überhaupt nicht damit gerechnet. Es hat mich berührt und es ist eine Ehre für mich“, sagt Oliver Münder. Der 27-Jährige ist beruflich als Ingenieur für Automatisierungstechnik tätig. Sein 24-jähriger Bruder Stefan ist als Laboringenieur an der Technischen Hochschule Lübeck beschäftigt. Er freut sich nicht nur über die Auszeichnung, sondern auch darüber, wie die Jugendarbeit in den vergangenen Jahren gewachsen sei. 

Gedenken an "Apostel des Nordens"

Die Verleihung des Ansgarkreuzes geschieht im Gedenken an Ansgar von Bremen, der im 9. Jahrhundert als Erzbischof von Hamburg-Bremen in Norddeutschland und Skandinavien gewirkt hat und der als „Apostel des Nordens“ gilt. Das originale Ansgarkreuz ist eine Gewandfibel. Die kreuzförmige Brosche gilt als eines der ältesten Zeugnisse des Christentums in Norddeutschland. Das Original kann im Wikingermuseum in Haithabu besichtigt werden.