Propstei Lauenburg "Alles noch ein bisschen schöner machen!" - Ansgarkreuze in Nusse

Seit Jahrzehnten aktiv im Ehrenamt (v.l.): Gisela Biewald, Gerd Vogler und Anne-Marie Ohff werden für ihr außerordentliches Engagement mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche geehrt. Copyright: Annkathrin Bornholdt

Nusse (ab). Anne-Marie Ohff, Gisela Biewald und Gerd Vogler aus der Kirchengemeinde Nusse-Behlendorf sind am ersten Adventssonntag, den 1. Dezember 2024, mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche geehrt worden. Die Auszeichnung ist eine Würdigung für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im Gemeindeleben.

Verleihung bei Eröffnung des Weihnachtsmarktes

Drei Ansgarkreuze und drei Lebensgeschichten, die eng mit der Kirchengemeinde Nusse-Behlendorf verbunden sind - darum freuen sich Anne-Marie Ohff, Gisela Biewald und Gerd Vogler besonders, dass die Verleihung im Gottesdienst zur Eröffnung des traditionellen Weihnachtsmarktes der Kirchengemeinde stattfindet. 

Würdigung von außerordentlichem Engagement

An den Weihnachtsmarkt erinnern sich alle drei Geehrten gern - Gerd Vogler hat dort oft Würstchen gegrillt, Anne-Marie Ohff und Gisela Biewald waren und sind beim Kinderprogramm in der Pfarrscheune eingebunden. “Kirche muss ein aktiver Teil der Ortsgemeinde sein - und mit dem Weihnachtsmarkt haben wir das immer gezeigt”, sagt Vogler. 

“Durch ehrenamtliche Menschen, die der Kirche Zeit spenden, kann Vieles stattfinden, das ohne das Engagement nicht stattfinden kann”, so Kirsten Bauer-Muell, Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Und Oliver Erckens, Pastor im Mariensprengel, fügt hinzu: ”Diese Auszeichnung war längst überfällig. Wir konnten unter anderem durch die Corona-Zeit in dieser Gemeinde so lang niemanden auszeichnen."

Gisela Biewald: Kinder, Senioren, Frauen und Musik

Gisela Biewald kam 1973 nach Nusse und wurde Anfang der 80er-Jahre über die Arbeit im Kindergottesdienst zum aktiven Mitglied der Kirchengemeinde. 15 Jahre lang engagierte sie sich hier, sie brachte sich im Krippenspiel ein und war 12 Jahre außerdem im Kirchenvorstand tätig. Der Lehrerin liegen neben Kindern vor allem ältere Menschen und Frauen am Herzen. Sie baute die Arbeit mit Senior:innen aus, brachte sich im Frauenkreis und im Förderkreis Kirchenmusik ein. "Musik hat mich immer begleitet”, sagt Biewald, die aus einer musikalischen Familie stammt. Und so spielte sie beim Kindergottesdienst Gitarre und sang im Gospelchor und im Gesangverein. 

Kein Sonntag ohne Gottesdienst

Ein Leben ohne die Kirche ist für Biewald unvorstellbar: "Ich bin Kirchgängerin seit der Konfirmandenzeit. Ich habe 40 Jahre Religionsunterricht in Schulen erteilt. Da lag es für mich nahe, dass ich auch in der Kirche aktiv mitarbeite”, erzählt die 86-Jährige. 

Gerd Vogler: Bau, Finanzen, Kino 

Bereits Anfang der 80er-Jahre wurde Gerd Vogler in den Kirchenvorstand berufen und brachte dort seine Erfahrung und sein Wissen im Bereich Bau und Finanzen ein. Ganze 40 Jahre hat sich der heute 70-Jährige für die Gemeinde auf diese Weise engagiert. Er begleitete und leitete Baumaßnahmen und kümmerte sich um Abschlüsse. Und auch die Kinoreihe in der Kirche gehörte 20 Jahre lang zu seinem ehrenamtlichen Engagement. "Es geht darum, alles noch ein bisschen schöner zu machen", so fasst er seine Motivation zusammen.

Besonders gern erinnert sich Vogler an die Feierlichkeiten zur 850-Jahr-Feier im Ort - auch so ein Anlass, bei dem die Kirche mittendrin war. “Es ist wichtig, einen Beitrag zu leisten, jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten”, sagt er. ”Wir brauchen die Kirche." Ihm sei besonders die Vermittlung von Werten wichtig - über Geschichten, aber auch über die praktische Arbeit vor Ort: “Damit man abwägen kann, woran man seine Entscheidungen messen kann.” 

Anne-Marie Ohff: Kindergottesdienst und Frühkonfirmandenunterricht

"Ich will den Glauben an Gott und an Jesus weitergeben - und zeigen, dass der Glaube eine Hilfe und Stütze ist”, sagt Anne-Marie Ohff. Die gebürtige Dänin kam 1970 mit ihrem Mann in die Region. Sie erinnert sich noch mit Rührung an ihren ersten Weihnachtsgottesdienst in der Nusser Kirche und an viele weitere “zauberhafte” Momente. Für die 77-Jährige und ihren Mann gehören Glaube und Gebet fest zum Alltag. Sie freut sich sehr über das Ansgarkreuz, weil es an den Apostel des Nordens erinnert, der als Missionar nach Dänemark und Schweden kam.

Im von ihr mitentwickelten Frühkonfirmandenunterricht (KU4) war sie von 1996 bis 2012 mit viel Herzblut aktiv, in den Kindergottesdiensten bis heute. “Ich habe in 36 Jahren höchsten fünf Mal gefehlt. Die Kinder sollen erleben, dass Kontinuität da ist, so wie auch Gott da ist!”, sagt sie. Und was sie besonders freut: ”Zwei meiner KU4-Kinder sind heute im Kirchengemeinderat. Es macht mich glücklich, dass es so weitergeht!"