Auftakt der Kampagne "Sieben Türme" mit großer Gala, 18.03.2013

Bas Böttcher, Ralf Meister, Ulf Tischbirek: das sind nur drei  von fast einhundert Prominenten, die Ostermontag in einer großen Spendengala zum Auftakt der Aktion "SiebenTürme" der Kulturkirche St. Petri zum Geburtstag gratulieren werden.

Bas Böttcher, Ralf Meister, Ulf Tischbirek: das sind nur drei  von fast einhundert Wort-, Musik- und Kunstgrößen, die sich zum 25. Geburtstag der Lübecker Kulturkirche St. Petri ein Stelldichein geben. Das Fest am Ostermontag ist der Auftakt der Spendenkampage "Sieben Türme sollst du sehen."

"Wer nicht am Ostermontag zur großen Gala kommt, der verpasst etwas", werben (von links) Pröpstin Petra Kallies, Pastor Dr.Bernd Schwarze, Theo Dräger vom Bauverein St. Petri und Liane Kreuzer, Leiterin der Bauabteilung des Kirchenrkeises Lübeck-Lauenburg.

Bas Böttcher ist der wohl renommierteste deutsche Vertreter der „Spoken Poetry“, der die Gäste der Gala mit lyrischen Kaskaden einstimmen wird. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, der als Propst von Lübeck sechs Jahre lang Vorsitzender des St. Petri Kuratoriums war, wird eine Vision zur kirchlichen Arbeit in der Städten vortragen. Neben ihm kommen auch die „Männer der ersten Stunde“ zu Wort: Propst Dr. Niels Hasselmann, der sich ab 1980 um die Wiedererrichtung von St. Petri erfolgreich bemühte, Pastor Günter Harig, der das Kultur-Kirchen-Konzept begründete, und Klaus Meisel, der allseits bekannte Petri- Küster der ersten fünfzehn Jahre.
Als Programm-Gestalter von St. Petri heute sprechen Antje Peters-Hirt und der Kunstkurator Prof. Valentin Rothmaler. Bürgermeister Bernd Saxe überbringt die Grüße der Hansestadt, Bernd Leinert, Polier der Kirchenbauhütte, erzählt von den Baumaßnahmen an St. Petri, und Theo Dräger spricht als Vorsitzender des St. Petri-Bauvereins.

Da die Kulturkirche seit 2004 auch Universitätskirche ist, darf dieser Aspekt der Arbeit in der Gala nicht fehlen. Die Präsidenten der drei großen Lübecker Hochschulen, Prof. Dr. Peter Dominiak (Uni), Prof. Dr. Stefan Bartels (Fachhochschule) und Professorin Inge-Susann Römhild gratulieren gemeinsam. Zudem grüßen die Hochschulen auch musikalisch. Prof. Ulf Tischbirek spielt ein Cello-Werk des Lübecker Komponisten Robert Krampe, weitere Gäste aus der Musikhochschule sind die Violinstin Anna K. Schmidt, das Flöten-Duo Yvonne Kaiser und Anna Denise Rheinländer sowie das RADAR-Ensemble. Michael Gehrke und Inge-Susann Römhild präsentieren Musical-Songs von Ivor Novello. Für die Universität spielt ein Ensemble der Lübeck Pop Symphonics. Der musikalische Gruß der Fachhochschule wird eine Überraschung sein, ein Geheimnis, das erst während des Abends gelüftet wird.

Für eine bunte Mischung aus ernster und heiterer, alter und neuer Musik sorgen außerdem Gabriele Pott und Joachim Pfeiffer (Klavier und Trompete), der Lübecker Kammerchor, Jana Nitsch und Marcus Berthold als „TroubaDuo“ (Akkordeon und Fiddle) sowie Natasha Yang und Band als Gruß aus dem Theater Lübeck. Lukas Kowalski singt, begleitet von Andreas Krohn, Peter Gabriels „Here Comes The Flood“, und ein Ensemble mit Volker Linhardt (Orgel), Ralph Schlunk (Saxophon) und Martin Mengel beschließt das musikalische Programm mit einer Improvisation über Pachelbels „Canon in D“.

Als Vorsitzende des Kuratoriums begrüßt Pröpstin Petra Kallies die Gäste, und Pastor Dr. Bernd Schwarze führt durch das Programm. Regie führt Knut Winkmann vom Theater Lübeck.

Bereits ab 17 Uhr besteht für Interessierte die Möglichkeit, sich im Außenbereich der Kirche über die künftigen Sanierungsmaßnahmen zu informieren. Ab 18 Uhr ist die Turmauffahrt frei für alle, und es werden Gewölbeführungen angeboten. Das St. Petri Café lädt an mehreren Catering-Ständen in der Pause, sowie vor und nach der Veranstaltung zu Getränken und hausgemachten Speisen ein. Im Eingangsbereich der Kirche gibt es Informationstische und einen Stand mit Souvenir-Verkauf.

Die Einnahmen des Abends kommen dem Spendenprojekt „Sieben Türme sollst Du sehen“ zur Sanierung der Petrikirche zugute. Alle Künstler verzichten auf Ihre Honorare, alle kirchlichen Mitarbeiter leisten an diesem Abend einen ehrenamtlichen Dienst.

Karten für 25 Euro (Schüler und Studenten frei) gibt es im LN-Pressehaus, an der Konzertkasse im Hause Hugendubel, im Pressezentrum, im St. Petri Turmshop und an der Abendkasse.

 

Spendengala für St. Petri am Ostermontag

Geburtstagsfest läutet Neuauftakt der Kampagne „Sieben Türme sollst Du sehen“ ein


Die sieben Türme der Lübecker Innenstadt sind vielen Menschen lieb und teuer: Seit zehn Jahren sammeln Lübecks Bürger unermüdlich für die Kampagne „Sieben Türme sollst Du sehen“. Nach der Rettung von St. Marien und St. Jakobi muss nun dringend St. Petri saniert werden. Am Ostermontag, dem 1. April, wird mit einer großen Spendengala der 25. Geburtstag der Kunst,-Kultur- und Universitätskirche und auch der Neuauftakt der Spendenkampagne gefeiert.

„Ich bin außerordentlich dankbar, dass durch die treue Unterstützung vieler Menschen seit Jahren für den Erhalt der Stadtkrone gesammelt wird“, sagt Pröpstin Petra Kallies. Die Initiative „Sieben Türme sollst Du sehen“ war 2002 ins Leben gerufen worden, als mitten in der Sanierung von St. Marien die Finanzierung zusammenbrach. Seitdem wurde über eine Million Euro durch Spenden eingeworben, die Kirchen St. Marien und St. Jakobi konnten so umfassend saniert werden.

Nun geht es also am 1. April wieder los. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Am 1. April 2013 wird die Kulturkirche St. Petri 25 Jahre alt. Die „Kirche für die ganze Stadt“ feiert dieses Jubiläum ab 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr) mit einem bunten Fest mit Musik und Wort und vielen Überraschungen. „Der Eintritt von 25 € ist der erste Beitrag für die fällige Turmsanierung“, so Dr. Bernd Schwarze, Pastor an St. Petri. Schüler und Studenten haben freien Eintritt.

25 Jahre sind nicht viel, wenn man bedenkt: das Kirchengebäude von St. Petri zu Lübeck ist schon bald 800 Jahre alt. „Aber was vor 25 Jahren, am 1. April 1988, geschah, ist nicht zu unterschätzen“, sagt Schwarze. Da begann unter der Leitung von Propst Dr. Niels Hasselmann und Pastor Günter Harig in dieser spät wiederhergestellten Kirche ein einzigartiges, ein wegweisendes Projekt für eine öffentliche kirchliche Arbeit in den Städten. Seitdem ist St. Petri eine Kirche ohne Gemeinde, offen für die ganze Stadt, den Themen und Fragen aus Kultur und Gesellschaft zugetan. „St. Petri ist Stadtkirche, Kulturkirche, Kunstkirche. Literaturkirche, Politische Kirche,  Aussichtsturm-Kirche, Experimentierkirche, Petrivisionen-Kirche“, zählt Schwarze auf, „und seit einigen Jahren ist St. Petri noch Universitäts- und Hochschulkirche obendrein.“

25 Jahre sind also ein Grund zum Feiern – und ein Grund, an die Zukunft zu denken. „Im Frühjahr startet ein Probe-Bauabschnitt für eine Sanierung des Turms und des Westwerks, die 2014 beginnen soll und nicht länger warten kann“, berichtet Liane Kreuzer, Leiterin der Bauabteilung des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Die Zukunft des Kulturkirchen-Konzepts hängt auch davon ab, dass das Gebäude erhalten bleibt. Und darum hoffen der Kirchenkreis Lübeck, der Bauverein und das Kuratorium von St. Petri auf die Unterstützung von Stiftungen und institutionellen Förderern, aber auch von den Bürgerinnen und Bürgern. „Wir rechnen damit, dass wir 2,8 Millionen Euro für die Sanierung brauchen“, sagt Liane Kreuzer – eine Summe, die St. Petri und der Kirchenkreis nicht allein stemmen können. Die evangelische Kirche in Lübeck hofft nun auf viele Unterstützer: „Werden Sie Turmretter“, so der Titel eines Spendenflyers, der am Ostermontag präsentiert werden wird. Informationen gibt es im Internet unter www.sieben-tuerme-luebeck.de.

Genau genommen werden am Ostermontag, dem 1. April 2013, also gleich zwei Feste gefeiert: 25 Jahre Kulturkirche St. Petri ist ein Jubiläumsfest mit einem bunten Programm. Und zugleich ist es eine Spendengala zum Auftakt einer großen „Sieben-Türme“-Aktion. Mit namhaften Gästen von nah und fern, mit Freunden von früher und Fans von heute, mit Geschichten und Anekdoten, musikalischen Grüßen von musikalischen Größen, Unterhaltung und Spiel, Überraschungen und kleinen Sensationen, mit Speis und Trank.

„Alle Lübeckerinnen und Lübecker, alle Freunde unserer Stadt sind herzlich eingeladen“, wirbt Pastor Bernd Schwarze. „Eintritt: 25 Euro. Ein Euro pro Jahr. Nicht eben geschenkt, zugegeben. Aber gut investiert. Für das Bild unserer schönen Stadt und das Zeugnis ihrer bedeutenden Geschichte. Und für die Zukunft der ungewöhnlichsten Kirche weit und breit.“

Mitwirkende:
Stefan Bartels + Bas Böttcher + Peter Dominiak + Theo Dräger + Ensemble Kammerpop + Michael Gehrke + Ninon Gloger + Günter Harig + Niels Hasselmann + Yvonne Kaiser + Petra Kallies + Andreas Krohn + Felix Kroll + Lukas Kowalski + Bernd Leinert + Volker Linhardt + Lübecker Kammerchor + Klaus Meisel + Ralf Meister + Martin Mengel + Antje Peters-Hirt + Joachim Pfeiffer + Gabriele Pott + Radar Ensemble + Anna Denise Rheinländer + Inge-Susann Römhild + Valentin Rothmaler + Bernd Saxe + Ralph Schlunk + Vera K. Schmidt + Bernd Schwarze + Jonathan Shapiro + Ulf Tischbirek + Troubaduo + Knut Winkmann + Natasha Yang & Band + viele andere …

Rahmenprogramm:
Besichtigungen des Baugerüsts von 17-19 Uhr + freie Turmauffahrt ab 18 Uhr + Gewölbeführungen 18-19 Uhr und in der Pause + Speisen und Getränke vom St. Petri Café zu fairen Preisen ab 18 Uhr + Informationsstände + Andenkenverkauf

Karten:
Karten gibt es im LN-Pressehaus im Hause Hugendubel, im Pressezentrum, im St. Petri Turmshop und an der Abendkasse.

Spendenkonto:
Volksbank Lübeck
BLZ: 230 901 42
KTO: 5 44 11 88
Verwendungszweck: „Spende 7 Türme“
Bitte Name und Anschrift für die Zuwendungsbestätigung nicht vergessen!

 

Hintergrund: Wasser und Frost setzen St. Petri zu

Der Kirchturm mit seinen 108 Metern Höhe ist einer der Sieben Türme Lübecks. Wie schon an den Türmen von St. Marien und St. Jakobi ist nun auch hier die generationsmäßige Instandsetzung der Backsteinfassade notwendig. Das äußere Mauerwerk ist durch eintretende Feuchtigkeit erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Besonders ist dies in Mauerwerksvorsprüngen und Fensterbereichen sichtbar, wo der Schutz vor eintretendem Wasser nicht mehr gegeben ist. Die Flächen, die nicht ausreichend austrocknen können, weisen Frostschäden und Aussalzungen auf den Steinoberflächen auf.

In den Eckaufmauerungen sind bereits tiefe Risse im Mauerwerk zu erkennen. Einige dieser Risse dringen bis zu drei Mauerwerksteine weit ein, die Fugen müssen also dringend geschlossen werden. Insgesamt rechnen Experten damit, dass rund 40.000 Klosterformatsteine und 4.500 Formsteine verbaut werden, dabei werden über 2000 Quadratmeter Fugen erneuert. Dafür müssen 4000 Quadratmeter Gerüst aufgebaut werden.

Auch die Turmsüdwand ist mit teilweise zentimeterdicken Rissen durchzogen. Hier dringt viel Feuchtigkeit tief ins Mauerwerk ein, bei Frost gefriert das Wasser und drückt die Risse immer weiter auseinander. Die gewölbten Kapellendecken und der mittlere Bereich des Westbaus weisen ebenfalls waagerecht verlaufende Risse auf.

Nicht nur das Mauerwerk ist stark beschädigt, sondern auch die 75 schmiedeeisernen Anker, die zur Stabilisierung dienen, beginnen zu rosten. Auch hier muss unbedingt fachmännisch untersucht werden, ob sie ihre Funktion überhaupt noch erfüllen können und eventuell ersetzt werden müssen.

Es muss jetzt gehandelt werden, denn jeder Winter verschlimmert die Schäden.