Ortstermin in St. Marien (von links): Wilko Teifke (Nordkirche), Karla Frieben-Wischer (Religionsreferentin), Robert Pfeifer (Pastor St. Marien), Anette Röttger (CDU), Bildungsministerin Dr. Dorit Stenke, Pröpstin Petra Kallies, Margrit Wegner (Pastorin im Dom) und die 7Türme+ Stiftungsvorstände Annegret Röther und Jan-Dirk Verwey. Copyright: 7Türme+
Lübeck. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Dr. Dorit Stenke (CDU) hat auf ihrer Sommertour am Dienstag (26. August 2025) Station in St. Marien zu Lübeck gemacht. Sie informierte sich aus erster Hand über die geplanten Sanierungsarbeiten, die im September 2025 beginnen werden. Zugleich nutzte die Ministerin die Chance, die Verantwortlichen der neuen Stiftung 7Türme+ persönlich kennenzulernen.
Dr. Stenke: Sieben Türme sind signifikant
Marienpastor Robert Pfeifer berichtete über die geplanten Maßnahmen, die in diesem Herbst beginnen werden. Insgesamt 28 Millionen Euro werden die Sanierungsarbeiten kosten. Zunächst sollen umfangreiche Gewölbe-, Wand- und Fensterarbeiten erfolgen. Im Anschluss wird die Bodenheizung erneuert werden. Pfeifer betonte, dass es dabei nicht darum ginge, für die Besuchenden eine wohlige Wärme zu schaffen, sondern eine steuerbare Temperierung zu ermöglichen, um Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk zu bekommen.
Die Kieler Bildungsministerin, die in Begleitung von der Referentin für Religionsangelegenheiten, Karla Frieben-Wischer (Bündnis 90/Grüne), und der Lübecker CDU-Landtagsabgeordneten Anette Röttger, angereist war, zeigte sich tief beeindruckt. “Die Bedeutung der Sieben Türme ist signifikant für Lübeck”, betonte Stenke.
Land ist Mitstifter von 7Türme+
Das Land Schleswig-Holstein gehört zu den Mitstiftern von 7Türme+, die den langfristigen Erhalt der fünf Lübecker Altstadtkirchen sichern soll. Die Ministerin sprach nicht allein von einer monetären Herausforderung: “Es ist eine Aufgabe von Bildung und Schule, jungen Menschen die Bedeutung dieser historischen Gebäude als Stück kultureller Identität nahezubringen." Es sei spannend, sich mit alten Dingen zu beschäftigen anstatt nur in die digitale Welt abzutauchen. “Wir müssen Kindern und Jugendlichen auch verdeutlichen, dass wir die Kirchen für ihre und nachfolgende Generationen bewahren wollen.”
Im Mai 2025 war nach eineinhalbjähriger Projektphase 7Türme+ gegründet worden. Lübecks Pröpstin Petra Kallies erinnerte an die Idee für das Vorhaben, eine Stiftung zu gründen: “Laut Grundbuch gehören die Lübecker Altstadtkirchen den Kirchengemeinden und sind auch für deren Unterhalt verantwortlich. Das Problem: In diesen Strukturen ist die Finanzierung größerer baulicher Maßnahmen nicht möglich - und das auch nicht erst, seitdem wir Christen in der Gesellschaft nicht mehr in der Mehrheit sind."
Für St. Marien fehlen noch zwei Millionen Euro
Ziel war es, eine Stiftung zu gründen, die nicht nur religiös verbundene Menschen ansprechen sollte, sondern auch solche, denen primär der Erhalt der Kirchen als Welterbestätten wichtig ist. “Unser Traum ist es, dass 7Türme+ in einigen Jahren so potent ist, dass die Stiftung pro Jahr 1,5 Millionen Euro für den Erhalt der fünf Kirchen erwirtschaften kann”, betonte Petra Kallies. Finanzielle Herausforderungen gibt es aber schon jetzt: “Für die Sanierungsarbeiten in St. Marien fehlen noch zwei Millionen Euro. Und auch an St. Jakobi und am Dom stehen dringende Projekte an”, so die Pröpstin.
Geführt wird 7Türme+ künftig von einem Vorstandsteam: Annegret Röther, Heike Schumacher und Jan-Dirk Verwey werden die verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Am 8. September 2025 tritt der Stiftungsrat der Stiftung zur konstituierenden Sitzung zusammen.