Das Thema „Flüchtlinge, Vertriebene und Migranten damals und heute“ stand im Mittelpunkt des Aktionstages von „KlopfKlopf – Lübeck ist weltoffen“ am 29. März 2014. Stadtspaziergänge, Vorträgen und Diskussionen warteten auf Besucher.
Das Thema „Flüchtlinge, Vertriebene und Migranten damals und heute“ stand im Mittelpunkt des Aktionstages der Bürgerinitiative „KlopfKlopf – Lübeck ist weltoffen“ am 29. März 2014. Los ging es um 12.30 Uhr mit einer Andacht in St. Marien, offizielle Eröffnung war um 13 Uhr auf dem Lübecker Markt.
Am Vormittag wurden zwei, nachmittags acht verschiedene geführte Touren durch die Hansestadt angeboten, die sich mit dem Thema Flüchtlinge auseinandersetzten. „Wir wollen eine Erinnerungskultur schaffen“, so Antje Peters-Hirt bei der Vorstellung des Programmes. „Die Veranstaltungen an diesem Tag um Palmarum haben das Ziel, die Erlebnisse und Erfahrungen von damals mit Hilfe von Zeitzeugen, Literatur, Bauwerken und Kunst zum Sprechen zu bringen und so ihre Bedeutung für das Gedächtnis der Stadt wiederzuentdecken. Jede Generation muss wieder neu informiert werden.“
Aktives Erinnern am Aktionstag „Lübeck ist weltoffen“
Am Aktionstag (Samstag, 29.03.2014) wurde um 10 Uhr zu einem Fahrrad-Spaziergang zu den ehemaligen Zwangsarbeiter-,Flüchtlings- bzw. Vertriebenenlagern im Stadtteil Lübeck-Wesloe eingeladen. Besichtigt wurden die Reste des ehemaligen Lagers Arnimsruh, die ehemalige Waldschule Wesloe und die Reste des ehemaligen „Steinlagers“ Kirschenallee. Zeitzeugen ergänzten die Führung, in einem Café war anschließend Zeit zum Nachfragen.
Eine zweite Veranstaltung am Samstag, dem 29.3.2014 begann um 10.30 Uhr am Hauptbahnhof. Unter dem Motto „Migration in St. Lorenz Nord. Ein Spaziergang“ wurden Gedenkzeichen am Lübecker Bahnhof und am Gemeindehaus der St. Lorenz aufgespürt. Hier waren Begegnung und Austausch mit Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft Steinrader Weg sowie Gespräche mit Vertretern der betreuenden Gemeindediakonie zum Thema „Unterkunft heute“ möglich. An der Gotthard-Kühl-Schule wurde der Arbeitsbereich „Deutsch als Zweitsprache“ vorgestellt. Der Abschluss dieses geführten Spazierganges bildeten Gespräche im Café in der St. Lorenzkirche.
Mittags trafen sich alle Interessierten auf dem Markt. Ab 12.30 Uhr wurde zu einer Andacht in St. Marien eingeladen, ab 13 Uhr folgte die offizielle Erföffnung auf dem Markt mit Musik und Grußworten.
Folgende Spaziergänge standen zur Auswahl:
1) Gedenken: Orte der Mahnung
2) Menschen und Verfolgung. Recht und Unrecht in Lübeck
3) Kunst und Erinnerung
4) Die Folgen der Machtergreifung
5) Verfolgtes Leben in Lübeck
6) Ausstellung, Theater und Musik
7) Bauen und Zerstörung
8) Informieren und Aufklären
Hintergrund:
Die Initiative „KlopfKlopf - Lübeck ist weltoffen“ entstand--- als Reaktion auf die jährlichen rechtsradikalen Aufmärsche in Lübeck an Palmarum. Die Evangelische Kirche in Lübeck gehörte zu den Mitinitiatoren dieser Bürgerbewegung, die sich für eine aktive Erinnerungskultur einsetzt. Für die kommenden Jahre ist geplant, hauptsächlich um das Datum Palmarum herum Veranstaltungen zu organisieren, die Vergangenes und Gegenwärtiges miteinander in Bezug setzen.
www.kopfklopf.net
Bildunterschrift:
Sie werben für ein aktives Gedenken: Pröpstin Petra Kallies, Antje Peters-Hirt, Olivia Kempke, Angela Haecker-Goette (von links).
Download attachments: Programm KlopfKlopf