Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Was ist der Buß- und Bettag?

Am 17. November 2021 ist Buß- und Bettag. Copyright: Aaron Burden / Unsplash

Im Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg wird am Mittwoch, 17. November 2021, der Buß- und Bettag in vielen Gemeinden mit Gottesdiensten, Andachten und Aktionen begangen. Doch was bedeutet dieser evangelische Gedenktag eigentlich? Wo liegen seine historischen Ursprünge und welchen Stellenwert hat der Buß- und Bettag heute noch? 

Buß- und Bettag gibt es schon seit 1532

Im Jahr 1532 wurde der protestantische Buß- und Bettag das erste Mal in Straßburg offiziell eingeführt. Gefeiert wurde er an unterschiedlichen Tagen und zu verschiedenen aktuellen Anlässen, wie den Bedrängnissen während des Dreißigjährigen Krieges. Solche „verordneten“ Feiertage forderten das Volk zur Buße auf, oft als Versuch, Gott wohlgefällig zu stimmen, damit bestimmte Bedrohungen wie Kriegsgefahr und Hungersnöte abgewendet werden konnten.

Gesetzlicher Feiertag ab 1981  

Die über lange Zeit regionale Unterschiedlichkeit, wann dieser Tag zelebriert wurde, konnte 1893 in Preußen aufgehoben und vereinheitlicht werden. In der Nachkriegszeit galt der Tag in den meisten Bundesländern, ab 1981 in allen, als gesetzlicher Feiertag. Zur Finanzierung der Pflegeversicherung strich ihn die Politik 1995 ersatzlos. Nur in Sachsen ist der Buß- und Bettag bis heute ein gesetzlicher Feiertag.

Tag der Besinnung und Neuorientierung

Der Buß- und Bettag ist ein wichtiger Erinnerungstag: Er wird stets am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres begangen. Er ist ein Tag der Besinnung und Neuorientierung. Das Wort „Buße“ meint eigentlich die Umkehr und eine Sinnesänderung. Lauenburgs Pröpstin Frauke Eiben sagt zu diesem besonderen Tag: „Er lenkt unsere Aufmerksamkeit auf den eingeschlagenen Lebensweg. Er ermutigt uns das Tempo zu drosseln, für einen Moment anzuhalten und in die vier Himmelsrichtungen zu blicken, die uns mit dem Leben vernetzen: auf unsere Beziehung zum Nächsten, zur Welt, zu uns selbst und zu Gott“. Wenn die eigene Standortüberprüfung uns zeige, dass etwas nicht im Lot ist, dann „haben wir die Chance mit Gottes Hilfe neu anzufangen“, so Eiben weiter. Der Bußtag sei ein Tag, der dem Leben diene. Der uns helfe, Dinge zurechtzurücken und einander gerecht zu werden. Das gelte für unser persönliches Leben ebenso wie für unser Zusammenleben in der Gesellschaft.

Lila ist die liturgische Farbe

Seine Bedeutung als kirchlicher Feiertag hat der Buß- und Bettag nicht verloren. Vielerorts finden am Mittwoch, 17. November 2021, Gottesdienste, Andachten oder besondere Aktionen statt. Die liturgische Farbe des Buß- und Bettages ist die Farbe der Besinnung und Buße: lila.