Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Das Wort zur Woche: So geht Erntedank

Pröpstin Petra Kallies Copyright: Guido Kollmeier

Das Wort zur Woche von Pröpstin Petra Kallies

So geht Erntedank

„Hier, die sind für Euch! Frisch gepflückt!“ Strahlend steht das Nachbarskind mit dem Arm voller Äpfel vor der Tür. So geht Erntedank. Die Kinder haben über viele Wochen das Wunder der Schöpfung beobachtet, konnten jetzt endlich voller Stolz ernten und sogar noch manche der oberleckeren Früchte des kleinen Apfelbaums an die Nachbarn verteilen. Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Leute, lasst Eure Kinder und Enkelkinder gärtnern! Es muss nicht der Selbstversorger-Garten sein. Sogar der Topf Hänge-Erdbeeren am Fenster erzählt davon, wie alles zusammenhängt. Er braucht Licht, Wasser, Dünger – aber ohne Insekten gäbe es trotz all unserer Mühen nichts zum Ernten. Kinder, die das beobachten dürfen, entwickeln Liebe zur Natur. Was wir kennen und lieben, das schützen wir. 

Am Erntedankfest feiern wir Gott, dessen Schöpferkraft in allem Lebendigen steckt. Wir danken Gott für Nahrung und Schönheit, und wir singen: „Es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott!“

Für mich ist Erntedank darüber hinaus auch ein Versprechen. Ich will achtsam mit Gottes kostbarer Welt umgehen und meinen Teil dazu beitragen, dass ihre Güter allen Menschen zur Verfügung stehen. Denn Erntedank bedeutet: teilen.