Nordkirche Der „Nordstern“ geht auch nach Lübeck

Im Rahmen des Preisverleihungsfestes „ausgezeichnet!“ während der 5. Tagung der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wurde am Wochenende zum dritten Mal der „Nordstern“ verliehen. Mit dem 2017 erstmals verliehenen Preis der Landessynode werden Initiativen für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung gewürdigt. Auch ein Verein aus Lübeck ist unter den Ausgezeichneten.

„Gelebte Vielfalt - Schätze unterm Regenbogen“"

Schwerpunkt in diesem Jahr war das Thema „Gelebte Vielfalt - Schätze unterm Regenbogen“". Ausgezeichnet wurden für ihr vorbildliches Engagement im Bereich der Arbeit mit Familien die Initiative "Gottesdienst & Pasta" der Johannes-Kirchengemeinde in Greifswald, das Projekt „Kirche hilft helfen“ - Urlaub auf dem Bauernhof der Anker-Gottes-Kirchengemeinde Laboe sowie der Verein „Wahlverwandtschaften Alt & Jung Lübeck e.V.“. Mit dem „Nordstern“ ist außerdem ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro verbunden. Erstmals wurde von der Jury zudem in der Kategorie „Preis außer der Reihe“ ein vierter Nordstern vergeben. Dieser ging an die Initiative „Das Mädchencafé - die jüngsten Ehrenamtlerinnen in Niebüll“ des Diakonischen Werkes Südtondern. Dieser Sonder-„Nordstern“ ist mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro verbunden.

Professionalität und Herzblut

Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode, würdigte alle 14 Initiativen aus dem gesamten Gebiet der Nordkirche, die sich beworben hatten: „Jede der eingegangenen Bewerbungen hat ihren eigenen Charme und zeigt, mit wie viel Professionalität und gleichzeitig Herzblut in unserer Kirche für und mit Familien gearbeitet wird“. Hillmann erinnerte zugleich an die Themensynode im vergangenen September. „Mit dieser Synode haben wir die Vielfalt von Familien und Beziehungsformen unter dem Regenbogen in den Vordergrund gerückt“, so Hillmann.

Zum Schluss betonte die Präses: „Der 'Nordstern' soll Ermutigung sein für alle, die sich für die Vielfalt in der Einheit unserer Nordkirche einsetzen und auch künftig einsetzen wollen.“

Engagement für Familien, Kinder und Begegnung der Generationen

Der Verein „Wahlverwandtschaften Alt & Jung Lübeck e.V.“ ist aus der Initiative „Alt & Jung“ heraus entstanden, die 2008 von Claudia Bolte, selbst mehrfache Mutter aus Lübeck, gegründet wurde. Der Verein bringt Familien und Alleinerziehende mit kleinen Kindern ohne Großeltern in der Nähe in Kontakt mit älteren Menschen im Großraum Lübeck. Ziel ist es, Brücken zwischen unterschiedlichen Generationen zu bauen. Mittlerweile gibt es über 100 dieser „Wahlverwandtschaftsfamilien“. Die zehn Gründungsmitglieder teilen sich die Aufgaben des Vereins. Zu den Unterstützerinnen und Unterstützern der ersten Stunde zählt Margrit Wegner, Pastorin in der Domgemeinde zu Lübeck.

Die Initiative „Gottesdienst & Pasta“ der Johannes-Kirchengemeinde in Greifswald gibt es seit 2012. Im Team arbeiten dort Haupt- und Ehrenamtliche gleichberechtigt zusammen, um besondere Familiengottesdienste für Kinder und Eltern zu gestalten. So werden den Kindern beispielsweise mit Hilfe der Handpuppe Steffi biblische Geschichten fesselnd nahegebracht und es gibt eine Fünf-Minuten-Predigt für Eltern und Kinder. Anschließend wird zum gemeinsamen Pasta-Essen eingeladen. „Gottesdienst & Pasta“ findet fünf Mal im Jahr statt.

Das Projekt „Kirche hilft helfen“ - Urlaub auf dem Bauernhof wird seit fast zwölf Jahren von den drei Ehrenamtlichen Joachim und Sabine Schuldt sowie Monika Boje in der Anker-Gottes-Kirchengemeinde Laboe angeboten. Ziel ist es, Laboer Kindern aus benachteiligten Verhältnissen die Teilnahme an Bildung sowie am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen. Das beinhaltet zum Beispiel kostenlose Nachhilfe und kulturelle Veranstaltungen, aber auch Sportvereinsbeiträge werden übernommen. Die Eltern werden dabei miteinbezogen. An dem ebenfalls angebotenen Bauernhof-Urlaub nehmen im Jahr bis zu 20 Familien teil.

Den „Preis außer der Reihe“ erhielt die Initiative „Das Mädchencafé - die jüngsten Ehrenamtlerinnen in Niebüll“. Seit 2018 gibt es dieses Projekt des Diakonischen Werkes Südtondern. „KiM´s Café“ in Niebüll hat jeden Donnerstagnachmittag geöffnet und wird von einer Gruppe von Mädchen ab zwölf Jahren geführt. Das Projekt soll den Mädchen unterschiedlicher Herkunft Raum für Austausch bieten und sie stärken, indem sie Selbständigkeit und Eigenverantwortung erlernen. Unterstützt werden die Mädchen dabei von einer Pädagogin und einer Familientherapeutin.