Vor fast genau zwei Jahren hat die Gemeindediakonie Lübeck ihre erste Kleiderkammer für Asylsuchende in der Schwartauer Allee eröffnet. Vor rund einem Jahr folgte dann der Umzug in größere Räumlichkeiten. Jetzt (18.04.2017) werden neue Ehrenamtliche gesucht.
Vor fast genau zwei Jahren hat die Gemeindediakonie Lübeck ihre erste Kleiderkammer für Asylsuchende in der Schwartauer Allee eröffnet. Vor rund einem Jahr folgte dann der Umzug in größere Räumlichkeiten. Jetzt (18.04.2017) werden neue Ehrenamtliche gesucht.
Geschäftiges Wuseln beherrscht die Atmosphäre der Kleiderkammer für Asylsuchende in der Fackenburger Allee. Die Ehrenamtlerinnen Margot Baumeier, Claudia Prüßmann, Klerta Hamza, Mastoreh Mohammadi sowie Suhair Tareq Azeez und ihr Mann Qais Alobaidi packen Kartons und Tüten aus, sortieren, legen zusammen, hängen weg. „Das Lager ist voll mit Wintersachen“, bemerkt die hauptamtliche Leiterin Danica Möhlmann, zugleich Betreuerin der Gemeinschaftsunterkunft. Zwischendurch plaudert und fachsimpelt sie auch schonmal über babygerechte Wickeltücher.
Vor fast genau zwei Jahren hat die Gemeindediakonie Lübeck ihre erste Kleiderkammer für Asylsuchende in der Schwartauer Allee eröffnet. Ermöglicht hatten dies Geld- und Sachspenden im Rahmen der LN-Aktion „Hilfe im Advent“ 2014. 1000 Kartons und Tüten hat die Gemeindediakonie während der Aktion angenommen. Bald war in den Unterkünften kein Platz mehr für die viele Kleidung, das Spielzeug und die Bücher. So entstand die Idee, eine zentrale Annahme- und Ausgabestelle einzurichten. Schnell fanden sich auch Ehrenamtliche, die bereit waren mit anzupacken. Dabei war damals auch Margot Baumeier. Gemeinsam mit drei weiteren Frauen hat sie Ende Februar 2015 geschätzte weitere tausend Kartons und blaue Säcke ausgepackt.
Vor rund einem Jahr folgte dann der Umzug in größere Räumlichkeiten. Das ehemalige Bürogebäude an der Fackenburger Allee 40 (ehemals Telekom) wurde Gemeinschaftsunterkunft mit angeschlossener Kleiderkammer. Die große Flüchtlingswelle und damit auch die Spendenflut ist inzwischen abgeebbt. Aktuell betreibt die Gemeindediakonie im Auftrag der Hansestadt noch 48 Unterkünfte mit rund 2200 Bewohnerinnen und Bewohnern. Trotzdem ist der Bedarf an gespendeter Kleidung, Kinderwagen oder Bettwäsche noch vorhanden. „Auch Kochgeschirr wird benötigt“, so Claudia Prüßmann. „Vor allem suchen wir Sachen für junge Menschen“, ergänzt Margot Baumeier. Zielgruppe seien vor allem junge Familien, aber auch junge Frauen und Männer. Sie tragen meist kleinere Größen, immer wieder muss „Oma Wilma“ für sie die Hosen enger nähen.
Derzeit arbeiten elf Ehrenamtliche in der Kleiderkammer. „Wir bräuchten noch zwei dazu, denn wir planen ein neues Konzept mit Tresen und Karteikarten“, erklärt Danica Möhlmann. Das diene zunächst vor allem dazu, den Bestand zu kontrollieren und sich ein Bild davon zu machen, was besonders benötigt werde, ergänzt André Weidmann, Bereichsleiter Asyl.
In einer ruhigen Ecke sitzt „Oma Wilma“ (Wilma Lasarzewski) an ihrer Nähmaschine. Die 70-Jährige ändert die gespendete Kleidung nach den Bedürfnissen der neuen Träger um.
Und noch eine andere Idee gibt es: „Wir könnten uns vorstellen, die Kleiderkammer in Absprache mit den anderen gemeinnützigen Trägern auch für andere Gruppen zu öffnen“, so Weidmann. Dazu werde es Gespräche geben.
Die Kleiderkammer in der Fackenburger Allee 40/42 nimmt jeden ersten und dritten Donnerstag von 11 bis 13 Uhr und von 16 bis 17 Uhr Sachspenden an. Diese sollten sauber und in gutem Zustand sein. Gefragt ist zur Zeit Kleidung für das Frühjahr und den Sommer, außerdem Kindertransportmittel aller Art (außer Autokindersitze), Babytragetücher, Taschen, Koffer sowie pflegeleichte Bettwäsche. Kontakt: Danica Möhlmann, Tel. (0451) 489 819 91; fackenburgerallee@gemeindediakonie-luebeck.de; Infos: www.gemeindediakonie-luebeck.de, Obdach und Asyl
Merken