Pastor Kai Gusek, ehemaliger Geschäftsführer der Gemeindediakonie Lübeck, ist im Rahmen eines Gottesdienstes in der Lübecker Kirche St. Aegidien am 11.04.2014 offiziell aus seinem Amt entlassen worden.
Pastor Kai Gusek, ehemaliger Geschäftsführer der Gemeindediakonie Lübeck, ist im Rahmen eines Gottesdienstes in der Lübecker Kirche St. Aegidien am 11.04.2014 offiziell aus seinem Amt entlassen worden. Pröpstin Petra Kallies entpflichtete ihn und gab ihm ihren Abschiedssegen mit auf den Weg, nachdem sie zuvor seine Qualitäten als „Kapitän des Schiffes Gemeindediakonie“ gelobt und ihm für seine Arbeit gedankt hatte.
Pastor Johannes Ströh, Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeindediakonie, ging auf die Erfolge und Herausforderungen während der gut elf Jahre dauernden Amtszeit ein. „Es ging die um Menschen in Not“, so Ströh. Wie zuvor Pröpstin Kallies betonte auch er, dass sein Amtsbruder sich nie nur als „Sozialmanager“ verstanden habe, sondern immer auch Seelsorger und Pastor geblieben sei. In Anspielung auf Guseks Markenzeichen, seine Clogs, sagte er: „Du bist zu hören gewesen. Du wolltest gehört werden, und du warst unüberhörbar.“ Die blaue Diakoniejacke sei wie eine Einladung an die Menschen gewesen, habe ausgesagt: „Ich bin ansprechbar, ich bin anfassbar.“
Auch Detlev Wulff, Geschäftsleiter des Verbundes Sozialtherapeutischer Einrichtungen und Kreisvertreter des Paritätischen Schleswig-Holstein, richtete in seiner Rede persönliche und wertschätzende Worte an den „lieben Kai“, ging auf die Zusammenarbeit in der Gemeinschaft der Wohlfahrtsverbände und in der Frühen Hilfe gGmbH ein, lobte Guseks Humor „mit einem Schlag ins Englische“.
Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer dankte im Anschluss an den Gottesdienst, durch den Pastorin Dörte Eitel geführt hatte, dem Diakoniepastor, der auch Politiker war, für die gute Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lübeck. Als erfolgreiche Leistungen der Gemeindediakonie unter Guseks Führung nannte sie unter anderem das Gesundheitsmobil und die Gesundheitsstation und das Engagement für Flüchtlinge. „Sie hatten viele Ideen, die dann auch Realität wurden“, so die Stadtpräsidentin. „Herr Gusek, Sie waren ein Glücksfall für die Stadt.“ Strahlend nahm Pastor Gusek aus ihren Händen den „Lübeck-Leuchter“ aus Messing entgegen.
Rund 150 Gäste nahmen an dem Gottesdienst und dem anschließendem Empfang teil. Unter ihnen waren, auch in Funktion als stellvertretende Bürgermeister, Senatorin Annette Borns, sowie die Senatoren Sven Schindler und Bernd Möller. Viele Mitarbeitende und Wegbegleiter aus Kirche, Politik und Diakonie waren gekommen, um mit Worten, kleinen Geschenken, Umarmungen und Händedruck ihre Wertschätzung auszudrücken.
Gusek selbst hielt die Predigt unter dem Motto „Suchet der Stadt Bestes“ (Jeremia, 29, 7). Darum sei es ihm immer gegangen. Am Schluss zitierte er den zweiten Teil des Psalms und verband dies mit einer Aufforderung an seine Zuhörer: „…und betet für sie“.
Im Vorfeld und während der Veranstaltung haben die geladenen Gäste 2092 Euro für die geplante Flüchtlingsschule der Gemeindediakonie gespendet.
Kai Gusek wird wie berichtet im Sommer die Funktion eines hauptamtlichen Vorstands bei der Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland mit Sitz in Schwerin übernehmen. Bis zur Findung einer Nachfolge hat Pastorin Dörte Eitel die Geschäftsführung der Gemeindediakonie übernommen.
Foto/Text: Oda Rose-Oertel