Dom, Lübeck, Gedenktag für die Opfer des Holocausts, 27.01.2016

Im Dom zu Lübeck erinnerte ein Gottesdienst an die Opfer des Holocausts am Mittwoch, 27. Januar 2016, um 18.00 Uhr. Die Ansprache hielt Tswi Joseef Herschel, ein Zeitzeuge und Holocaust-Überlebender.

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Holocausts gestaltete die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Lübeck sowie Schülerinnen und Schülern der Oberschule zum Dom einen gemeinsamen Gottesdienst. Dieser fand am Mittwoch, 27. Januar 2016, um 18 Uhr im Dom zu Lübeck, Domkirchhof 1, statt. Unterstützt wurde der Gottesdienst von der Gedenkstätte Yad VaShem, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert.

Die Ansprache hielt Tswi Joseef Herschel, ein Zeitzeuge und Holocaust-Überlebender. Laut Informationen von Yad VaShem wurde Tswi im Alter von vier Monaten von seinen Eltern an andere Menschen übergeben und dadurch vor der Vernichtung gerettet. Als Tswi bei einer christlichen Familie versteckt  war,  gaben  diese  ihm  den  Namen  Henkie de Jongh, damit sein wirklicher Name ihn nicht als jüdisches Kind verraten würde. Nach dem Krieg machte Tswis Großmutter, die den Holocaust überlebt hatte, das Kind bei den de Jonghs ausfindig und nahm ihn mit.

Hintergrund:
Vor 71 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslagers Auschwitz-Birnkenau von der Roten Armee befreit. "Auschwitz" ist zum Symbol  für den Holocaust geworden. Auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog wurde dieser Jahrestag 1996 zum offiziellen deutschen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Die Vereinten Nationen riefen ihn 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts“ aus.