Dom, Lübeck: Küsterteam sucht helfende Hände, 07.2016

Neue Wege im Küsterdienst geht die Lübecker Dom-Gemeinde. Ehrenamtliche kümmern sich in einem Team unter der Leitung von Dom-Küster Markus Meier um ihre Kirche. Und da gibt es viel zu tun.

Neue Wege im Küsterdienst geht die Lübecker Dom-Gemeinde. Ehrenamtliche kümmern sich in einem Team unter der Leitung von Dom-Küster Markus Meier um ihre Kirche. Und da gibt es viel zu tun. „Eine Kirche wie der Dom kann zwei aber auch locker zehn Leute beschäftigten“, sagt Markus Meier. Er ist seit einem Jahr hauptamtlicher Küster am Dom.

15 bis 20 Menschen fühlen sich dem Küsterteam zugehörig. Sie habe ganz vielfältige Biografien, können unterschiedlich viel Zeit für ihr Ehrenamt aufbringen. Alle zwei Monate gibt es ein gemeinsames Treffen.

Die Tätigkeiten sind vielfältig: Einige kümmern sich um die Vorbereitung der Gottesdienste, andere engagieren sich in der Veranstaltungsorganisation. Gottesdienste wie Events gibt es eine Menge – der Dom hat eine lebendige Gemeinde und ist zugleich ein beliebter Ort für externe Veranstalter wie das Schleswig-Holstein Musikfestival oder die Nordischen Filmtage. „Da gibt es unheimlich viel zu tragen, räumen und überlegen – denn nach jedem Event am Samstagabend findet am Sonntag wieder Gottesdienst statt.“, so Meier. Ehrenamt im Blaumann ist im Dom also normal, wenn Stühle gestapelt und Tische gerückt werden müssen.

Gartenarbeit gehört ebenfalls in das Arbeitsfeld eines Küsters. Rund um den Lübecker Dom ist viel Grün. Heimlicher Favorit im Bereich Gartenpflege ist das Rasenmähen. Ehrenamtlich Aufsitzmäher fahren kann man zwar auch im Sportverein. Aber am Dom ist die Kulisse um Längen besser – gut so, denn eine Tour dauert zwischen zwei und drei Stunden. Wer es lieber etwas ruhiger mag, zupft Unkraut, hackt Beete oder schneidet Hecken.

Vor allem Männer finden im Küsterteam ein kirchliches Ehrenamt, das sie gern übernehmen: Neben der Pflege der Grünanlagen sind es oft die Hausmeistertätigkeiten.

„Wir können aber in unserem Team gern noch mehr Menschen brauchen – egal ob sie eine Stunde in der Woche oder im Monat Zeit haben“, so Meier. Das imposante Gotteshaus präsentiert sich einem Küster manchmal auch als Staubquelle ohne Beispiel. Die Reinigungsarbeiten sind extern vergeben. Aber Spinnweben und Staub machen ihr eigenes Ding. „Ganz wie zuhause. Nur dass der Lübecker Dom einfach riesig ist. Dennoch wollen wir im Team die Kirche schön halten und würden uns freuen, wenn jemand mit uns gegen den Staub anfeudelt“, so Meier.

Auch die Gottesdienstvorbereitung könnte noch weitere helfende Hände brauchen. „Jeder wird mal krank, jeder macht mal Urlaub – je mehr wir sind, desto entspannter ist das gemeinsame Tun“, so Meier.

Die Lübecker Dom-Gemeinde ist froh um das Küsterteam. Die Idee ist aus der Not heraus geboren – und hat sich zu einer echten Bereicherung entwickelt. Wie überall werden die finanziellen Mittel knapper. Nachdem die beiden Dom-Küster 2015 in den Ruhestand gegangen waren, gab es eine Zäsur. Der Kirchenvorstand hatte überlegt, wie der Küsterdienst neu aufgestellt werden kann. Die entscheidende Idee zum ehrenamtlichen Küsterteam kam dann aus den Reihen der Domwache. In ihr engagieren sich bereits seit vielen Jahren zwischen 70 und 80 Menschen, viele darüber hinaus auch im Bereich Kirchenpädagogik. Was hier hervorragend funktionierte, könnte auch im Bereich des Küsteramtes eine tragfähige Ergänzung sein. Aus der Idee ist eine Gruppe geworden, die eine wertvolle Arbeit für das alte Gotteshaus leistet.

„Als einziger hauptamtlicher Küster im Dom gehört es zu meinen Aufgaben, das Team zu koordinieren. Ich würde auf diese Gruppe niemals mehr verzichten wollen, selbst wenn es eines Tages wieder Geld für einen zweiten Küster gäbe“, so Meier. „Über dieses Engagement fühlen sich so viele Menschen mit ihrer Gemeinde verbunden.“ Das Küsterteam ist zu einem Scharnier geworden, um in die Dom-Gemeinde zu kommen. Wer Interesse am Mitmachen hat, meldet sich einfach bei Markus Meier. Er ist am besten per E-Mail an vogtei@domzuluebeck.de erreichbar.