Der Todestag des Ansverus jährt sich in diesem Jahr zum 950. Mal. Aus diesem Anlass predigt Pröpstin Frauke Eiben am Sonntag, 17. Juli 2016, im Ratzeburger Dom.
Der Todestag des Ansverus jährt sich in diesem Jahr zum 950. Mal. Aus diesem Anlass predigt Pröpstin Frauke Eiben am Sonntag, 17. Juli 2016, um 11.00 Uhr im Ratzeburger Dom. Der Kirchenkreis ist dem Benediktinermönch und Heiligen Ansverus eng verbunden – im Logo findet sich das Ansveruskreuz wieder, das im Örtchen Einhaus bei Ratzeburg steht. Ansverus starb hier am 15. Juli 1066 durch Steinigung. Beigesetzt wurde er in St. Georg auf dem Berge – im Jahr 1170 überführten Christen seine Gebeine in den damals soeben erbauten Ratzeburger Dom.
Im Ansveruskreuz spiegelt sich die Unterschiedlichkeit des Kirchenkreises – Stadt und Land – wider und die gemeinsame Wurzel des Glaubens, die beide verbindet. Dieses keltische Kreuz an der Grenze zwischen Lauenburg und Lübeck erinnert an das mutige Eintreten von Menschen für ihren Glauben. Ansverus bat bei der Hinrichtung darum, als letzter gesteinigt zu werden, um seinen Brüdern bis zuletzt Trost zu spenden. Das Kreuz aus gotländischem Kalkstein aus wurde im 15. Jahrhundert an der vermuteten Hinrichtungsstätte errichtet.
Die Geschichte von Ansverus
Ansverus wurde 1038 in Schleswig/Haithabu als zweiter Sohn einer vornehmen und reichen sächsischen Familie geboren und im christlichen Glauben erzogen. Er verweigerte als 15-Jähriger das Erbe seiner Eltern und ging nach einem Traum in das Benediktiner-Kloster St. Georg in das damals abodritische Ratzeburg. Das Volk der Abodriten war ein elbslawischer Stammesverband. Er siedelte vom 8. bis zum 12. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburgs und in Teilen des östlichen Holstein. Ansverus stieg die „Karriereleiter“ durch Gelehrsamkeit, Glaubensstrenge, Strebsamkeit und Unterwürfigkeit hoch: Innerhalb von zehn Jahren hatte er das Amt des Abtes und Klostervorsteher inne. Er konzentrierte sich auf die Kernaufgaben der Mönche: Demut gegen Gott und die Missionierung der „Heiden“.
Die Abodriten erhoben sich im Sommer 1066 gegen ihren christlichen Herrscher Gottschalk. Sie zerstörten teilweise die Kirche und das Kloster, nahmen den Abt Ansverus mit seinen 18 Mönchen gefangen und brachten alle nach Einhaus. Auf dem Rinsberg steinigten sie die Männer. So starb Ansverus im Alter von nur 28 Jahren als Märtyrer. An der vermuteten Stelle steht seit der Mitte des 15. Jahrhunderts das Ansveruskreuz, ein Radkreuz aus gotländischen Kalkstein.
Im Ratzeburger Dom findet sich eine Bildtafel aus vorreformatorischer Zeit im Altarraum, die das Leben und den Märtyrertod des Ansverus zeigt. Bildliche Darstellungen finden sich ebenfalls in der Kirche St. Laurentius in Ziethen sowie in St. Georg auf dem Berge.
Ansverus ist auch der Namenspatron der katholischen Pfarrei St. Answer in Ratzeburg.