Am UKSH Lübeck gibt es eine neue evangelisch-lutherische Krankenhausseelsorgerin. An diesem „Ort voller Kontraste“ hat Pastorin Dr. Anne Wehrmann-Kutsche den bisherigen Seelsorger Martin Behrens abgelöst.
Dr. Anne Wehrmann-Kutsche übernimmt
Pastorin Dr. Anne Wehrmann-Kutsche ist angekommen. Angekommen in Lübeck. Angekommen am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH). Angekommen in ihrem neuen Job. Seit März besetzt sie eine ganze Stelle als evangelisch-lutherische Krankenhausseelsorgerin – und ist bereits voll eingestiegen. „Die ersten Wochen hier waren bunt und trubelig“, erzählt sie. „Das UKSH ist ein Ort voller Kontraste. Ich habe hier schon viel Freude erlebt, war aber auch schon sehr traurig.“ Der tägliche Umgang mit kranken oder gar sterbenden Menschen bringe sie dazu, ihre Zeit viel intensiver zu erleben, berichtet Anne Wehrmann-Kutsche.
Arbeitsstelle an der Grenze von Leben und Tod
Die neue Arbeitsstelle dicht an der Grenze von Leben und Tod hat sich die Pastorin ganz bewusst ausgesucht. Denn schon ihre erste tiefe Begegnung mit der Theologie hatte Anne Wehrmann-Kutsche in einem Krankenhaus. „Als Hospitantin an der Charité in Berlin traf ich den Krankenhausseelsorger der Psychiatrie“, erinnert sie sich. Das sei eine lebensverändernde Begegnung gewesen, so die Pastorin. „Er hat einfach etwas ausgestrahlt von Annahme, von Würde. Ich fand diese Rolle sehr spannend.“
Theologiestudentin in Münster, Referentin in Hamburg
Die junge Frau, die aus einem eher kirchenfernen Elternhaus kommt, überdenkt ihren Weg neu. Sie beginnt ein Theologiestudium in Münster, macht Station in Bochum und in einem christlichen College im indischen Bangelore, legt schließlich ihr Examen in Hamburg ab und startet als Vikarin in Neumünster. Es folgt eine Pastorinnenstelle in der Bugenhagengemeinde in Lübeck, bevor sie als Referentin der Hauptpastorin und Pröpstin Dr. Ulrike Murmann an die Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg wechselt.
„Es ist richtig, das hier zu tun“
Doch Anne Wehrmann-Kutsche, die im Rahmen ihrer Doktorarbeit über evangelische Frauenarbeit gearbeitet hat und sich in der Telefonseelsorge engagiert, hat die Begegnung mit dem Krankenhausseelsorger in Berlin nie wirklich vergessen können. „Als die Stelle am UKSH ausgeschrieben war, habe ich zunächst gezögert“, sagt die Pastorin. „Aber ich merkte, dass es mich dorthin zog.“ Nun ist sie da: Ihre Schwerpunkte am UKSH seien die Psychiatrie sowie die Palliativstation, sagt Wehrmann-Kutsche. „Mich fasziniert das Grenzgängerische beider Bereiche.“ Dabei sei sie stets um Furchtlosigkeit bemüht für Fragen, die das Leben und das Sterben betreffen, so die Pastorin. „Ich habe auch manchmal Schiss, aber es ist richtig, das hier zu tun.“
Literatur, Musik und Freunde helfen beim Abschalten
Von ihrem fordernden neuen Job erholt sich Dr. Anne Wehrmann-Kutsche, die mit dem Lübecker Pastor Arne Kutsche verheiratet ist, am liebsten mit Kultur. „Ich lese viel und höre sehr viel Musik, von Tori Amos bis Helene Fischer“, lacht sie. Freunde und Reisen helfen ihr außerdem beim Abschalten. „Außerdem ist der Umgang mit meinen beiden Kindern sehr heilsam“, findet Anne Wehrmann-Kutsche. Alles in allem aber geht die Krankenhausseelsorgerin auf in ihrem neuen Job. Einer Arbeit voller Kontraste, „die auch sehr sinnstiftend sei“, sagt die 39-Jährige.