Lektor:innen gestalten den Gottesdienst aktiv mit
Das Wort Lektor*in kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt Vorlesende*r. Im aktuellen kirchlichen Kontext machen Lektor*innen heute aber mehr, als im Gottesdienst die biblischen Texte vorzulesen. Sie gestalten die Gottesdienste aktiv mit, von der Begrüßung über die Gebete und die Austeilung des Abendmahls bis hin zur eigenständigen Leitung eines Lektor*innen-Gottesdienstes.
„Ich bin auf den neuen Ausbildungskurs gespannt. Denn es ist mein erster“, sagt Pastor Till Karnstädt-Meißner. Seit April koordiniert er die Arbeit mit Lektor*innen und Prädikant*innen im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Die Ausbildung gibt es bereits seit rund 20 Jahren. Die Teilnehmenden lernen nicht nur Informationen zum Gottesdienst, seiner Geschichte und Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allem durch praktische Übungen zum Gehen und Stehen oder Lesen und Singen vor anderen gewinnen die Teilnehmenden auch persönliche Sicherheit. „Ich freue mich, diese vor allem praxisorientierte Arbeit nun aufzunehmen. So kann Kirche durch ihre Mitglieder lebendig gestaltet werden.“
Kooperation zwischen zwei Kirchenkreisen
Die benachbarten Kirchenkreise Lübeck-Lauenburg und Mecklenburg bieten den Lektor*innenkurs in Kooperation an. An fünf Wochenenden im Verlauf eines Jahres bereiten sich die Teilnehmenden auf ihren Dienst vor. Nach dem Einführungswochenende vom 22. bis 24. Januar 2021 im Christophorushaus / Bäk lauten die Themenbausteine „Bekennen und Beten“, „Liturgisch präsent sein“, „Verkündigung gestalten“ und „Gottesdienst in anderen Formen“. Zum Leitungsteam gehören in diesem Jahr neben Pastor Till Karnstädt-Meißner, Prädikantin Anja Bergemann, Prädikant Dr. med. Dirk Griffel und Prädikantin Michaela Lemke.
Begleitung und Fortbildung nach der Ausbildung
Im Anschluss an die Ausbildung gibt es die Möglichkeit, jährlich ein Aufbaumodul mit Erfahrungsaustausch zu besuchen. Außerdem gibt es einen regelmäßigen Konvent der Lektor*innen. Er findet vierteljährlich für einen Samstagnachmittag in Ratzeburg statt. Hier wird vor allem thematisch gearbeitet. Aber es gibt auch viel Raum, mit anderen Ehrenamtlichen Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.
Seit diesem Jahr wird außerdem die Lektor*innen-Ausbildung als Baustein zur umfangreicheren Prädikant*innen-Ausbildung anerkannt. Wer möchte, kann also mit der Zeit das eigene Engagement erweitern.
"Gemeinde profitiert von ausgebildeten Lektor*innen"
Die Seminare beginnen freitags um 17 Uhr und enden sonntags spätestens um 15 Uhr. Zwei Kurse finden im Herzogtum Lauenburg statt, drei im Kirchenkreis Mecklenburg. Die Kosten pro Seminar für Teilnehmende aus dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg liegen bei insgesamt 400 Euro. Darin enthalten sind Unterkunft, Verpflegung sowie Kursgebühren.
Damit der Einstieg als Lektor*in in der Gemeinde gut gelingt, ist es sinnvoll die Teilnahme an dem Kurs von Anfang an im Kontakt mit dem Kirchengemeinderat zu planen. Eine Praxisaufgabe in der Heimatgemeinde gehört mit zum Konzept. Im Anschluss an den Ausbildungskurs können die Lektor*innen in ihrer Gemeinde in das Amt eingeführt werden. Oft übernehmen die Kirchengemeinden, aus denen die Teilnehmenden kommen, die Kursgebühr. „Wir werben immer dafür, so zu verfahren. Denn die Gemeinde profitiert sehr von gut ausgebildeten Lektor*innen“, so Karnstädt-Meißner.
Informationen erteilt Pastor Till Karnstädt-Meißner
tkarnstaedt@kirche-ll.de
Mobil: 0176 – 19 79 02 41