Propstei Lauenburg Ein neuer Pastor an der Elbe

Er ist der „Neue“ in den historischen Straßen Lauenburgs: Hans-Christian Baden-Rühlmann ist Pastor im Probedienst. Copyright: Oliver Pries

Lauenburg. Mit Hans-Christian Baden-Rühlmann hat ein neuer Pastor sein Amt in der Kirchengemeinde Lauenburg/Elbe angetreten. Der 31-Jährige Pastor im Probedienst folgt Philip Graffam nach, der seit Mai Propst des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg ist.

Schleswig-Holsteiner durch und durch

Eigentlich ist Hans-Christian Baden-Rühlmann tief verwurzelt in Schleswig-Holstein. Doch auf die Frage, wo er denn eigentlich genau herkommt, muss der junge Mann erst einmal schmunzeln. Denn im „schönsten Bundesland der Welt“ ist Baden-Rühlmann schon richtig rumgekommen. Geboren in Kiel, aufgewachsen in Bad Schwartau und Bad Oldesloe, hat ihn sein Vikariat – nach einem kurzen Studienaufenthalt in Hamburg und Kiel – schließlich nach Itzehoe verschlagen. Und nun ist Baden-Rühlmann gemeinsam mit seiner Ehefrau in Lauenburg an der Elbe angekommen.

Vor dem Amtsantritt ein Auslandsjahr in Seoul

Doch zuvor hat das junge Paar noch einen Abstecher nach Südkorea eingelegt. „Ich musste einfach mal raus, brauchte ein Kontrastprogramm“, erzählt Hans-Christian Baden-Rühlmann. In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul haben die beiden ein Jahr lang gelebt. Baden-Rühlmann konnte dort Einblicke in eine ganz andere Art von Kirche gewinnen. „Dort wird Kirche komplett anders gelebt. Es gibt Mega-Churches mit etlichen Mitgliedern und vielfältigen Angeboten, aber auch eine Vermengung von Kirche und Wirtschaft, die es hier zum Glück nicht gibt.“ Auf seinem eigenen Youtube-Kanal berichtet der junge Mann über seine Zeit in Asien. Erst Ende Juli kehrten Baden-Rühlmann und seine Frau wieder zurück nach Deutschland.

„Lauenburg ist wirklich schön“

Im September hat Baden-Rühlmann dann in Lauenburg an der Elbe sein Amt als Pastor im Probedienst angetreten. Wer nun aber einen sprunghaften jungen Pastor auf der Durchreise befürchtet, der täuscht sich möglicherweise in dem 31-Jährigen. „Natürlich weiß ich nicht, was in drei oder fünf Jahren sein wird“, sagt Baden-Rühlmann. „Aber da wo ich bin, da lebe ich auch.“ Und an der Elbe fühlt sich das junge Paar jetzt schon wie zuhause. „Lauenburg ist einfach cool, es ist wirklich schön hier.“

Andere Formen des christlichen Beisammenseins

Nach seinem Vikariat freut sich der junge Pastor nun, endlich eigenständig arbeiten zu können. Der Gemeinde hat er sich in einem Gottesdienst bereits vorgestellt, und auch der Kirchengemeinderat habe ihn mit offenen Armen empfangen, so Baden-Rühlmann. An der Elbe möchte der Pastor „auch mal andere Formen des christlichen Beisammenseins ausprobieren. „Kirche ist viel mehr als nur Veranstaltungen, viel mehr als nur der Sonntagsgottesdienst“, findet er. „Kirche muss sich der Zeit anpassen. Wir können das Bild der Kirche verändern.“

„Kirche muss eine Gemeinschaft sein“

Vor allem aber müsse Kirche eine Gemeinschaft sein, die Halt und ein Zuhause gibt, so Baden-Rühlmann. Das sei vor allem mit Blick auf die Jugendlichen wichtig. „Viele Jugendliche glauben, wissen aber nicht, wie sie damit umgehen sollen. Ihnen möchte ich anbieten, mit mir über Glauben und Spiritualität zu sprechen.“ Im Blick will Baden-Rühlmann aber alle Mitglieder seiner neuen Gemeinde haben. „Ich habe sehr viel Lust auf diesen Job. Und ich bin total positiv gestimmt.“