Feierliche Übergabe: Domprobst Alexander Uhlig übernahm die Auszeichnung von Susanne Backhaus, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Copyright: Ulrike Hornhardt-Cordes
Ratzeburg. Mit der Übergabe einer Bronzetafel würdigt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Förderung der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Sanierungsarbeiten am Westbau des Ratzeburger Doms. Die Plakette trägt die Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ und soll an das Engagement der zahlreichen privaten Spenderinnen und Spender erinnern, die die Arbeit der Stiftung ermöglichen.
70 000 Euro von der DSD
Die DSD hatte die Sanierung des Domwestbaus mit 70.000 Euro unterstützt. Die Sanierungsarbeiten wurden maßgeblich durch die Experten der Kirchenbauhütte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg geleistet. Der Ratzeburger Dom gehört damit zu den über 260 Denkmalen in Schleswig-Holstein, die die Stiftung aus privaten Spenden, Treuhandstiftungen sowie Mitteln der Lotterie GlücksSpirale fördern konnte.
Domprobst: Ein wichtiges Signal
Domprobst Alexander Uhlig bedankte sich im Rahmen der Übergabe, an der auch Vertreter:innen der Jugendbauhütte teilnahmen, herzlich bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Er betonte, dass die Unterstützung in Höhe von 70.000 Euro zwar auf den ersten Blick angesichts eines Gesamtvolumens von 1,4 Millionen Euro überschaubar erscheine, tatsächlich aber einen erheblichen Anteil von fünf Prozent ausmache. Die Förderung habe ein wichtiges Signal an die großen Förderer von Bund und Land gesendet, dass es weitere engagierte Akteure gebe, denen der Erhalt des Ratzeburger Doms besonders am Herzen liege. „Heute können wir die Früchte unserer gemeinsamen Arbeit sehen – innen wie außen. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte Uhlig.
DSD-Kuratorin lobt Zusammenarbeit
Auch Susanne Backhaus, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, zeigte sich erfreut über die gelungene Zusammenarbeit. Sie erklärte, dass die Bronzetafel – anders als in sportlichen Wettkämpfen, wo Bronze nur den dritten Platz markiere – hier eine besondere Bedeutung habe: Sie stehe für das Engagement vieler privater Spenderinnen und Spender, ohne deren Unterstützung die Arbeit der Stiftung nicht möglich wäre. Die Plakette sei zugleich Ausdruck der Wertschätzung für ein Bauwerk von außergewöhnlicher Strahlkraft für Ratzeburg und weit darüber hinaus. „Diese Plakette ist ein Zeichen der Anerkennung für ein Bauwerk von besonderer Bedeutung – und für die vielen Menschen, die sich für seinen Erhalt einsetzen“, so Backhaus.
Sie betonte, dass der Erhalt des Doms auch künftig erhebliches Engagement erfordere, und zitierte augenzwinkernd den Journalisten Walter Ludin mit den Worten, ein Kirchengebäude zu renovieren könne „ein Heidengeld kosten“.
Der Ratzeburger Dom ist eine der bedeutendsten romanischen Kirchen Norddeutschlands. Seine Grundsteinlegung erfolgte 1154, die Fertigstellung 1220. In seiner bewegten Geschichte wurde das Bauwerk mehrfach durch Brände beschädigt und wiederaufgebaut. Heute ist der Dom mit seinem mächtigen Westturm, dem gotischen Kreuzgang und der reichen Innenausstattung – darunter das älteste Chorgestühl Norddeutschlands – ein eindrucksvolles Zeugnis mittelalterlicher Baukunst.