Die 57. Nordischen Filmtage (4. bis 8. November 2015) Lübeck sind zu Ende – und die Preise vergeben. Den Kirchlichen Filmpreis Interfilm erhielt der isländische Streifen „Virgin Mountain (Fúsi)“. Die Filmtage verzeichneten einen neuen Zuschauerrekord mit 30.500 Besuchern.
Die 57. Nordischen Filmtage (4. bis 8. November 2015) Lübeck sind zu Ende – und die Preise vergeben. Den Kirchlichen Filmpreis Interfilm erhielt der isländische Streifen „Virgin Mountain (Fúsi)“ des Regisseurs Dagur Kári. Die Filmtage verzeichneten einen neuen Zuschauerrekord mit 30.500 Besuchern.
Die Interfilm-Jury wählte einen Film als Preisträger aus, der auf künstlerisch anspruchsvolle Art und Weise die uralten Werte der Seligpreisungen Jesu für die moderne Gesellschaft in einer sehr relevanten Sprache übersetzt. Die Hauptfigur begegnet anderen mit Güte und findet dabei zu einem selbstverantworteten Leben.
Kurzbeschreibung des Inhalts:
Fúsi ist 43 Jahre alt, stark übergewichtig und arbeitet als Gepäckfahrer auf den Flughafen von Rejkjavik. Er ist ein herzensguter Menschen, der jedoch noch immer bei seiner Mutter wohnt und noch nie eine Freundin hatte. Als ihm seine Mutter und deren Freund zum Geburtstag einen Tanzkurs schenken, lernt er Sjöfn kennen. Schritt für Schritt kommen sich der scheue Fúsi und die Frau, die der auch einiges auf der Seele lastet, näher.
Der Kirchliche Filmpreis Interfilm wird seit 1996 an einen Spielfilm vergeben, „der sich durch künstlerische Qualität auszeichnet und eine dem Evangelium entsprechende menschliche Haltung und Aussage zum Ausdruck bringt“. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert, gestiftet vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.
Jurymitglieder des Kirchlichen Filmpreises Interfilm
Annette Gjerde Hansen (Norwegen) ist derzeit Koordinatorin für die Leitungsebene der BI Norwegian Business School in Oslo. In ihren Hochschulabschlüssen (Bachelor der Theologie 2009 und Master der Philosophie in Religion und Sozialwissenschaften 2012) legte sie jeweils einen Schwerpunkt auf die Bereiche Religion, Gesellschaft und Film. Zudem hat Annette Gjerde Hansen als Autorin zahlreiche Artikel über Film, Populärkultur und Theologie veröffentlicht.
Petra Kallies (Deutschland) wurde in Lübeck geboren und studierte Theologie. Neben ihrer Arbeit als Pastorin ist sie seit 2008 amtierende Pröbstin des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Aufgrund ihres großen Interesses an theologischen Themen in Filmen und deren spirituellem Potential organisiert sie zu diesem Thema Schulungen für Pastoren, in Kooperation mit dem Pastorenkolleg Ratzeburg.
Michael Kranzusch (Deutschland) studierte Evangelische Religion, Soziologie, Philosophie, Pädagogik sowie Kulturwissenschaften, absolvierte eine studienbegleitende Rundfunkausbildung und ist derzeit Pastor in Lüneburg-Adendorf. Er ist seit 2000 Mitbegründer und Sprecher des Offenen Arbeitskreises Kirche und Film in Niedersachsen sowie Organisator und Moderator der Reihe „Lichtblicke – Kirche & Kino im Dialog“ in einem Lüneburger Programmkino.
Gatis Lidums (Lettland) führt einen Doktortitel der Theologie, lehrte bis 2008 an der Universität Lettland und war bis 2010 Prorektor an der Luther Academy in Riga. Dort bietet er heute noch Beratungen und Kurse in praktischer Theologie an. Des Weiteren ist er als Familientherapeut in einer Privatpraxis tätig. Gatis Lidums war bereits INTERFILM-Jurymitglied bei mehreren internationalen Filmfestivals.
Die weiteren Preisträger:
NDR Filmpreis: „Die Rückkehr“ („Å vende tilbake) von Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken, Norwegen
Publikumspreis der Lübecker Nachrichten: „Virgin Mountain“ (Fúsi) von Regisseur Dagur Kári, Island
Baltische Jury: „Sture Böcke“ („Hrútar“) von Grímur Hákonarson, Island
Dokumentarfilmpreis der Lübecker Gewerkschaften: „Democrats“ von Camilla Nielsson, Dänemark
CineStar-Preis Bester Kurzfilm: „Der Fährmann und seine Frau“
Kinder- und Jugendfilmpreis: „Andere Mädchen“ („Toiset tytöt“) von Regisseur Esa Illi, Finnland
Preis der Kinderjury: „Operation Arktis“ (Operasjon Arktis) Regie: Grethe Bøe-Waal, Norwegen
Foto oben: Regisseur Dagur Kári und Hauptdarsteller Gunnar Jónsson mit der Jury, des Kirchlichen Filmpreises Interfilm.
©NFL/Malzahn