Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Das Friedenslicht aus Bethlehem ist da

Jürgen Ziegenbein vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder und 200 Teilnehmende holten das "Licht aus Bethlehem" nach Lübeck. Copyright: Bastian Modrow

Lübeck. Das Friedenslicht aus Bethlehem ist in Lübeck eingetroffen: Pfadfinder aus der Region trugen die heilige Flamme durch die Stadt bis nach St. Marien. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto "Auf der Suche nach Frieden". Für Pröpstin Petra Kallies hat das Friedenslicht in diesem Jahr eine besondere Bedeutung.

Pfadfinder bringen die heilige Flamme

"Die Aktion „Friedenslicht aus Bethlehem“ ist ein deutlicher Appell von Kindern um Frieden", sagt die Seelsorgerin. Das Licht wird seit über drei Jahrzehnten jeweils im November von einem Kind aus Palästina in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet ­– in diesem Jahr von der zwölfjährigen palästinensische Christin Pillar Jarayseh. Die Kerze wird per Flugzeug zunächst nach Österreich gebracht. "Anders als in den Vorjahren konnte kein österreichisches Kind nach Bethlehem reisen, um die Flamme direkt zu übernehmen. Das Licht wurde über Jordanien nach Wien gebracht, wo der zehnjährige Michael Putz die Laterne mit der kleinen Flamme entgegennahm", berichtet Petra Kallies

Von Wien aus werden Laternen und Petroleumlampen mit dem Friedenslicht von einem Land ins nächste, von Stadt zu Stadt, von Kirche zu Kirche transportiert. Pfadfinder-Stämme aus Lübeck und dem Umland nahmen die Flamme in einer Speziallaterne am Hauptbahnhof in Empfang, bevor er in einer Prozession zum Holstentor und schließlich zu St. Marien ging. Die Resonanz war groß: 200 Teilnehmende nahmen am 2. Advent (10. Dezember 2023) an dem Zug durch die Stadt teil. 

Friedenslicht aus der Geburtsgrotte 

Im zweiten Jahr des Ukraine-Krieges und des Israel-Gaza-Konflikts hat die Aktion für Lübecks Pröpstin eine besondere Bedeutung: "Kinder und Jugendliche sind in jedem Krieg die verletzlichste Personengruppe. Krieg raubt Kindern ihre Unbeschwertheit, verletzt sie an Leib und Seele, verhindert Lernen und Spielen. Kinder haben keinen politischen Einfluss; sie sind im Krieg ausnahmslos Opfer. Die Kerzenflamme des Friedenslichtes ist stets in Gefahr, ausgelöscht zu werden", sagt Petra Kallies.

In Kriegszeiten hätten Kinder keine Lobby – "die Aktion „Friedenslicht aus Bethlehem“ weist in diesem Jahr ganz besonders darauf hin und fordert alle Verantwortlichen, alle Erwachsenen auf: Es muss unbedingt Frieden werden, damit die Kinder eine Zukunft haben!", so die Pröpstin.

Wer in und um Lübeck auch ein Friedenslicht für zu Hause haben möchte, der kann es sich ab sofort im Dom zu Lübeck, in der Herz-Jesu-Kirche und nach und nach in vielen Kirchen in der Hansestadt und im Herzogtum Lauenburg abholen.