Am 23. November 2017 jährt sich zum 25. Mal der Tag, an dem bei rassistischen Brandanschlägen in Mölln drei Menschen getötet wurden und zahlreiche weitere Mitbürger/innen türkischer Herkunft teilweise schwere Verletzungen erlitten. Den Ereignissen in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1992 wird am 23. November in Mölln gedacht. Den ganzen Tag gibt es Veranstaltungen, auch einen Gedenkgottesdienst in der St.-Nicolai-Kirche. Bischöfin Kirsten Fehrs nimmt an der Abschlussveranstaltung teil.
„Aus dem Entsetzen und der Abscheu über die Möllner Brandanschläge ist uns die Verpflichtung erwachsen, die damaligen Ereignisse nicht zu vergessen, sie als Teil unserer Geschichte zu begreifen und die Erinnerung an die Opfer wach zu halten. Dieser Tag ist für uns daher einmal mehr ein Anlass, auf die Gefahren des Rechtsextremismus für unsere Gesellschaft hinzuweisen“, sagt Möllns Bürgermeister Jan Wiegels. Die zahlreichen Übergriffe der letzten Jahre hätten gezeigt, dass das Problem nichts an Aktualität verloren hat, insbesondere im Hinblick auf den erstarkenden Nationalismus in vielen Staaten und vor dem Hintergrund hoher Flüchtlingsbewegungen nach Europa und Deutschland.
„Insbesondere hier in Mölln fühlen wir uns der Aufgabe verpflichtet, eine demokratische, weltoffene und friedliche Gesellschaft zu gestalten. Wir wollen ein Beispiel dafür sein, dass das tolerante Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Herkunft eine Selbstverständlichkeit ist“.
Viele Menschen und Einrichtungen setzten sich in den vergangenen 25 Jahren für diese Ziele ein und arbeiteten in Projekten und Initiativen dafür, dass von Mölln weithin sichtbare Signale ausgehen. Beispielhaft ist der Verein „Miteinander leben e.V.“, der bis heute ein herausragendes und nachhaltiges Engagement zeigt und mit verschiedenen Preisen für seine Arbeit und Projekte ausgezeichnet wurde. Auch die Schulen, Kirchen und viele Kunstschaffende bringen sich hierbei immer wieder ein.