Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Geistliches Wort: Pfingstgeschenke

Pröpstin Frauke Eiben lädt ein, zum Pfingstfest die Geschenke immer wieder neu zu entdecken. Copyright: Agentur 54°/Felix König

Innerhalb der kirchlichen Feste hat es das Pfingstfest gar nicht so leicht. Zwar gibt es ein Festwochenende mit einem freien Pfingstmontag, aber verglichen mit den anderen kirchlichen Festen, gibt es nicht recht was zu sehen. Die Heilige Geistkraft lässt sich nicht einfangen. Und Geschenke?

Geschenke zum Pfingstfest?

Zu jedem Fest gibt es Geschenke. Denn ein Fest ist ein wunderbarer Anlass, Geschenke zu verteilen und aneinander zu denken.

Anlässlich großer Feste, wie  Hochzeiten, Taufen, Weihnachten, Ostern, Konfirmationen sitzen die Beschenkten beieinander, packen ihre Geschenke aus und zeigen sie einander, zeigen sie her. „Schau mal hier. O, guck mal, wie schön.“

Viel mehr als Blumen

Pfingsten ist das anders. Die versuchsweise Eingabe der Frage „Was schenke ich zu Pfingsten“ in die Suchmaschine hat eine magere Ideenausbeute ergeben. Verlegenheitsvorschläge wie: „Blumen gehen immer“.

Aber ein Blick in die biblische Pfingsterzählung der Bibel breitet  geradezu ein  Geschenkfüllhorn vor unseren Augen aus. Es sind keine materiellen Geschenke. Nicht fassbar und nicht in Geschenkpapier zu haben aber unentbehrlich.

Einander verstehen

Das erste Pfingstgeschenk heißt: In der christlichen Gemeinde ist es möglich Barrieren der Sprache, des Fremdseins und der Kulturen zu überwinden. Es ist möglich einander zu verstehen. Mit Worten, mit Gesten, mit Musik und von Herz zu Herz. 

Alle erzählen einander von Gottes Liebe und Gerechtigkeit

Das zweite Pfingstgeschenk  geschieht überall da, wo Gottes Geist weht. Da können Junge und Alte, Söhne und Töchter, Knechte und Mägde von Gottes Liebe und Gerechtigkeit zu erzählen. Geschlecht, Alter, Klasse, Herkunft, das spielt alles keine Rolle. Niemand ist ausgeschlossen, niemand unbegabt oder unnütz, zu keiner Zeit, an keinem Ort.

Miteinander teilen

Das dritte Pfingstgeschenk erzählt davon, dass es möglich ist zu teilen. Die erste christliche Gemeinde, so erzählt die Apostelgeschichte, schloss sich zu einer „Gemeinschaft im Brotbrechen und im Gebet zusammen und sie teilten alle ihre Habe miteinander je nach dem es jemand nötig hatte“.

Drei Geschenke zu Pfingste

Drei Pfingstgeschenke: die Gabe des Verstehens, die Gabe der Gleichheit und die Gabe des Teilens.

Mit diesen Geschenken fing die Geschichte unserer Kirche an. Sie sind nicht überflüssig geworden – im Gegenteil Verständnis, Akzeptanz und das Teilen bleiben überlebenswichtig bei uns in der Kirche, in unserem Land und in dieser Welt.

Pfingstgeschenke immer wieder entdecken

Lassen wir diese Gaben nicht verstauben sondern entdecken sie immer wieder neu und erinnern einander: „Guck mal, wie schön! Schau mal hier, das passt doch jetzt genau in unsere Zeit“. Frischer Wind in unser Denken, Mut und Begeisterung für alles, was neu werden darf und ausprobieren, ob es nicht auch besser geht.

Pfingstlich eben!