Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg „Gemeinsamer Glaube schafft eine tiefe Verbindung“

Eine Delegation der Nordkirchen-Partnerdiözese aus dem englischen Durham England war auf viertägigem Besuch in Lübeck. Copyright: Bastian Modrow

Lübeck/Hamburg. Vier Tage lang war eine Delegation der Nordkirchen-Partnerdiözese aus England, aus Durham, zu Besuch in der Hansestadt Lübeck. Bischof Gothart Magaard als Vorsitzender des Ausschusses Kirche von England begleitete die Delegation. Auf der Agenda stand unter anderem der Austausch zur Arbeit mit Geflüchteten sowie Besuche von Gottesdiensten und einer evangelischen Schule in Wismar.

Delegation aus der Diözese Durham

Seit Jahrzehnten gibt es eine enge Verbindung zwischen der heutigen Nordkirche und den Diözesen Lichfield, Ely und Durham der Kirche von England. Regelmäßig treffen sich diesseits und jenseits des Kanals kirchliche Vertreter:innen beider Partnerkirchen zum Austausch - diesmal in Lübeck. 

„Besonders erfreulich ist, wie groß das Interesse auf beiden Seiten, bei der Nordkirche ebenso wie in der Diözese Durham war, an dem Treffen teilzunehmen“, fasst Pastor und Mitorganisator Alf Kristoffersen zusammen. Einer der inhaltlichen Schwerpunkte des unter Federführung des ZMÖ, des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche, organisierten Treffens: der Umgang mit Geflüchteten in Deutschland und in England. „Vor allem die Rolle der Politik, aber auch der Kirche standen im Fokus der Gespräche“, berichtet Kristoffersen. Interessant für die Vertreter aus Deutschland waren dabei die Einblicke in die Diskussionen der britischen Regierung, ein neues Flüchtlingsgesetz zu verabschieden. Dabei spielt auch die Kirche eine gewichtige Rolle: Der Bischof von Durham sitzt im mitentscheiden Oberhaus.

Nach dem gemeinsamen Besuch einer Ev. Schule in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) wollen beide Seiten den Austausch zwischen jungen Menschen in beiden Ländern intensivieren. Zum Hintergrund: Die Anglikanische Kirche unterhält etwa 25 Prozent aller Schulen in England.

Zu Besuch in Gottesdiensten in Lübeck

Ein theologischer Höhepunkt war der Besuch von Sarah Clark, Bishop of Jarrow, und Paul Butler, Bishop of Durham, im Dom zu Lübeck. Zwischen der Kirchengemeinde und der Kathedrale von Durham gibt es bereits seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft. „Bishop Paul war 2017 schon einmal bei uns und hat auch damals eine sehr eindrückliche Predigt gehalten“, berichtet Margrit Wegner. Für die Pastorin im Dom zu Lübeck habe der jüngste Besuch einmal mehr eindrucksvoll dokumentiert, was Ökumene heißt: „Auch wenn man sich vorher nicht kennt, wie etwa Bishop Sarah, hat man sofort eine Verbindung. Spricht unterschiedliche Sprachen, lebt in unterschiedlichen Ländern, hat verschiedene Traditionen, findet aber sofort eine gemeinsame Ebene, ist gleich im Austausch und stellt fest, dass man es in den Kirchen und Gemeinden mit ähnlichen Herausforderungen zu tun hat.“ Der gemeinsame Glaube schaffe eine tiefe Verbindung.

Alf Kristoffersen lobte bilanzierend das harmonische und freundschaftliche Miteinander der Teilnehmenden. Eine baldige Fortsetzung der bilateralen Treffen ist für die teilnehmenden Pastorinnen und Pastoren bereits beschlossene Sache. 

Pröpstin Petra Kallies (Mitte) begegnete englischen Kolleginnen in St. Aegidien.

Im Dom zu Lübeck wurde gemeinsam Gottesdienst gefeiert.

Eine Delegation der Nordkirchen-Partnerdiözese aus dem englischen Durham England war auf viertägigem Besuch in Lübeck.