Gesa Hollaender geht nach 17 Jahren im Mehrgenerationenprojekt „Luther leuchtet“ neue Wege. Copyright: Katharina Micheel
Lübeck. Nach 17 Jahren verabschiedet sich Gesa Hollaender aus ihrer Aufgabe als Koordinatorin der Mehrgenerationenarbeit „Luther leuchtet“ in der Luther-Melanchthon-Gemeinde Lübeck. Die Leitung von „Luther leuchtet“ wird zukünftig Cordula Folchnandt übernehmen.
Von einem Leuchtturmprojekt zur festen Größe im Stadtteil
Als Gesa Hollaender im Januar 2009 ihre Arbeit in der Luther-Melanchthon-Gemeinde begann, war „Luther leuchtet“ noch ein Projekt mit zunächst befristeter Laufzeit. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hatte damals mehrere sogenannte Leuchtturmprojekte ausgeschrieben, um neue Formen kirchlicher Arbeit zu fördern. Die Lutherkirche bewarb sich mit dem Schwerpunkt Mehrgenerationenarbeit und erhielt den Zuschlag.
„Ich dachte damals, das mache ich fünf Jahre“, erinnert sich Gesa Hollaender. „Aber es war von Anfang an ein richtig gutes Miteinander. Viele neue Ideen, viele Menschen, die sich engagieren wollten.“ Aus den geplanten fünf Jahren wurden 17.
„Luther leuchtet“ als lebendiges Netzwerk
Unter ihrer Leitung ist „Luther leuchtet“ zu einem lebendigen Netzwerk geworden, das Menschen verschiedener Generationen und Lebenssituationen miteinander verbindet. Rund 60 Ehrenamtliche engagieren sich heute in über 15 Projekten und Gruppen, wie dem Luthertisch, einem gemeinsamen Mittagessen-Projekt, im Gospelchor Lighthouse Singers oder bei der jährlichen Mehrgenerationenfreizeit.
Zusammenarbeit im Stadtteil St. Lorenz-Süd
Besonders wichtig war ihr die enge Kooperation mit Partnern im Stadtteil. Mit Nachbarschaftsbüro, Schulen und Initiativen entstanden über die Jahre viele gemeinsame Aktionen: vom Stadtteilfest über Kleidertausch-Aktionen bis hin zum Demokratieprojekt. „Luther leuchtet“ wurde so zu einem festen Bestandteil der Stadtteilarbeit in St. Lorenz-Süd.
Erinnerungen, Begegnungen und besondere Momente
Wenn Gesa Hollaender auf die vergangenen Jahre zurückblickt, denkt sie zuerst an die Menschen, die „Luther leuchtet“ getragen haben. „Die Ehrenamtlichen sind das Herz dieser Arbeit. Ohne sie wäre das alles gar nicht möglich gewesen“, sagt sie. Das Miteinander, das gemeinsame Anpacken und die vielen kleinen Erlebnisse hätten ihre Zeit in der Gemeinde geprägt.
Unvergessen bleibt das zehnte Jubiläum des Luthertischs, als der Lübecker Sternekoch Roy Petermann gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Küchenteam kochte. „Ich hatte ihn einfach angeschrieben. Und dann sprach er mir auf den Anrufbeantworter: ‚Natürlich mache ich das!‘ Das war so eine herzliche, offene Reaktion. Und das Mittagessen war richtig schön.“
Aber auch die vielen leisen Momente bleiben ihr wichtig: Kinder, die sie bei Projekten kennengelernt hat und die Jahre später als Jugendliche selbst mit anpacken. Hochzeiten, Begegnungen beim Mittagstisch oder im Stadtteil. „Wenn ich heute beim Kinderkirchentag die Jugendlichen sehe, die früher selbst Kinder dort waren…das rührt mich jedes Mal. Diese Verbundenheit über die Jahre zu erleben, ist ein Geschenk.“
Aufbruch in eine neue Aufgabe
Zum 1. Dezember übernimmt Gesa Hollaender die Geschäftsführung des CVJM Lübeck e.V.: „Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung. Es ist schön auch in Zukunft, dazu beitragen zu können, dass engagierte Menschen ihre Arbeit gut fortsetzen und dabei auch immer wieder Neues wachsen lassen können.“