Gründung der Elisabeth-Haseloff-Stiftung, 06.08.2015

Hilfe für Schwangere in Not: Der Vertrag für die Elisabeth-Haseloff-Stiftung ist unterschrieben worden. Die vierte Unterstiftung unter dem Dach der Nohse-Stiftung schützt im Sinne des Stiftungszwecks das ungeborene Leben.

Seit mehr als 25 Jahren hilft die Barbara und Lutz Nohse-Stiftung schwangeren Frauen, die sich ohne Unterstützung aufgrund finanzieller Not möglicherweise gegen das Austragen des Kindes entscheiden würden. Um die enge Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und dem evangelischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg zu festigen, wurde nun die Elisabeth-Haseloff-Stiftung als weitere Unterstiftung gegründet.

„Als Christen verstehen wir Kinder als Geschenk Gottes“, sagt Pröpstin Petra Kallies. „Wir unterstützen junge Familien mit Beratungsangeboten in Gemeinden, in Kindertagesstätten. Gleichwohl wissen wir, dass es Lebenssituationen geben kann, in denen eine Frau (oder ein Paar) sich durch eine Schwangerschaft überfordert sieht.“ Keine Frau mache sich die Entscheidung in einem Schwangerschaftskonflikt leicht, betont sie. In den Beratungsstellen unterstütze man die Frauen deshalb dahingehend, eine eigenverantwortete Entscheidung treffen zu können.

Derzeit arbeite die Stiftung mit rund 60 Beratungsstellen, vornehmlich aus dem Süden Schleswig-Holsteins, aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg/Berlin zusammen,  erläutert Prof. Dr. Walter Raasch. „Die Beraterinnen sind Seelsorger für die Frauen und Mädchen und gleichsam deren Anwälte“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Nohse-Stiftung.  Bei entsprechendem Bedarf bitten die Beraterinnen die Stiftung um finanzielle Zuwendung. Laut Raasch sind seit Gründung der Stiftung vor mehr als 25 Jahren rund 2.200 Anträge von Müttern gefördert worden. In ihren Briefen berichten die werdenden Mütter über ihre Lebenswirklichkeit und Lebenswidrigkeit. Die familiäre Struktur aus Vater, Mutter und Kindern sei  selten intakt. Wenn doch, dann sei diese oft gefährdet durch finanzielle Schwierigkeiten, Verschuldung oder Arbeitslosigkeit, so Raasch.

„Wenn das Leben Hand und Fuß bekommt, kann auch eine finanzielle Unterstützung hilfreich sein“, so Burkhard Ziebell vom Stiftungsvorstand. Aus diesem Grunde habe die Stiftung Prioritäten festgelegt. Die erste Priorität für eine finanzielle Unterstützung sei im Beratungsgespräch die Entscheidung der jeweiligen Mutter für das Kind in der ersten bis zwölften  Schwangerschaftswoche. Die Bedürftigkeit müsse dabei nachgewiesen werden. Hier könne die Stiftung sinnvoll und schnell helfen.   

Manchmal könne auch die Stiftung nicht weiterhelfen, erklärt Pröpstin Kallies, die sich im Stiftungsvorstand engagiert. Wenn der Partner oder die Eltern der Schwangeren nicht den Rücken stärken oder sie gar unter Druck setzen, könne eine finanzielle Zuwendung allein die Probleme nicht lösen. „Aber:  Mit der Nohse- bzw. jetzt auch mit der Haseloff-Stiftung können wir zumindest Frauen oder Familien unterstützen, die durch die Schwangerschaft in finanzielle Nöte geraten. Aus Briefen wissen wir, dass für manche Frauen diese finanzielle Hilfe dennoch noch viel mehr bedeutet: Sie verstehen es als ein ermutigendes Signal, nicht alleingelassen zu sein.“ Nach ihren Worten kommt mit Gründung der Elisabeth-Haseloff-Stiftung darin auch die Haltung des Kirchenkreises zum Ausdruck: Für das Leben – für die Familie – für die Frau. „Dafür wollen wir uns gerne engagieren.“

Foto: Haben den Vertrag für die neue Unterstiftung unterzeichnet: Prof. Dr. Walter Raasch (v.l.), Burkhard Ziebell und Pröpstin Petra Kallies.