Musik an jeder Ecke, historisch gekleidete Gruppen, Kunst, Kultur und Kulinarisches - der 34. Hansetag war bunt, laut und fröhlich. Wer durchatmen wollte, fand Besinnung in einer der fünf Altstadtkirchen. Fotos finden Sie hier:
Musik an jeder Ecke, historisch gekleidete Gruppen, Kunst, Kultur und Kulinarisches aus 122 Hansestädten – der 34. Internationale Hansetag war bunt, laut und fröhlich. Wer mitten in dem Trubel einmal durchatmen wollte, fand Besinnung in einer der fünf Altstadtkirchen. Neben Gottesdiensten warteten Andachten, Kirchen- und Gewölbeführungen und Konzerte auf die Kirchenbesucher. Allein am Sonntag fanden zum Abschluss fünf Gottesdienste statt. Den Hansetag in Lübeck besuchten rund 400.000 Menschen, so die Veranstalter.
Der Dom stand am Hansetag ganz im Zeichen des Mittelalters: das mittelalterliche Lager direkt vor der Kirche und die Kinder-Hanse-Stadt am Mühlenteich faszinierten Einheimische und Gäste. Den „Dom bei Nacht“ konnten Gäste am Sonnabendabend erleben. St. Jakobi war Anziehungspunkt mit dem Fluss durch das Kirchenschiff. Das Pilger-Café bot originale Pilger-Brötchen, spanischen Wein und Informationen rund um das Pilgern feil. Den Abschluss bildete der Seefahrergottesdienst am Sonntag mit dem Shantychor „Möwenshiet“ und der Rede von Ministerpräsident a. D. Björn Engholm. Es wurde Nordseewasser würde in eines der sieben Gefäße in der Sieben-Meere-Kapelle eingelassen – nun fehlt nur noch Wasser aus dem Atlantik und dem Gelben Meer. Ruhe fand der Hansetag-Besucher auch in St. Marien – aber nicht nur. Ein neues Gottesdienstformat wurde mit „Evensong“ ausprobiert. Am Sonnabend öffnete Lübecks Hauptkirche ihre Türen für die „Hansenacht“ mit Kunst, Kultur und Stille bis 24 Uhr. Am Sonntag feierte die Gemeinde mit vielen Besuchern sowie Bischöfin Kirsten Fehrs und Weihbischof Jaschke den ökumenischen Festgottesdienst. St. Aegidien lud Gäste dazu ein, die Kirche und die Gemeindearbeit kennenzulernen. Neben der Kirchenführung „Der Himmel auf Erden“ gab es die Familienkirche für kleine und große Leute. Die Kunst- und Kulturkirche St. Petri feierte am Sonntag einen Gottesdienst unter dem Motto „Der Weg nach innen – das Heilige feiern“.
Höhepunkte des Hansetages waren die Eröffnung am 22. Mai mit Bundespräsident Joachim Gauck und Ministpräsident Torsten Albig. Die große Schiffsparade faszinierte ebenso wie die Seeschlacht, die prächtigen Gewänder der Hansetag-Delegationen, dem „Bilderfluss“ rund um Lübecks Altstadtinsel, der Hansemarkt vom Dom bis zum Koberg, die vielen Konzerte auf den Bühnen am Holstentor, Klingenberg und Koberg, die maritime Meile im Hansahafen, kostenlose Stadtführungen , die Kunstaustellung HANSEartWORKS und die große Abschlussparade mit der Übergabe der Hanseflagge an die estländische Stadt Viljandi, Ausrichterin des Hansetages 2015.
Die Innenstadtgemeinden zogen nach dem Hansetag eine überwiegend positive Bilanz. Die meisten Gäste folgten den rot-weißen Fähnchen, daher waren der Dom und St. Jakobi als direkte Nachbarn des Hansetrubels am besten besucht. So nutzten beim Dom zu Lübeck viele Besucher des mittelalterlichen Marktes die Gelegenheit, auch ein eine Andacht zu besuchen. „Bei uns ist das Konzept aufgegangen, zu jeder vollen Stunde etwas anzubieten“, so Dompastorin Margrit Wegner. „Zu den Andachten und Gottesdiensten war es trotz des Trubels draußen im Dom richtig still. Eben echt eine Oase der Ruhe.“
St. Petri überraschte die Gäste, die eigentlich den Aussichtsturm besuchen wollten, mit einer großen DNA-Skulptur und einer Präsentation des offenen Labors LoLa. Die DNA-Skulptur von Mark Pepper hat es dem Petri-Team so angetan, dass die Skulptur nicht, wie ursprünglich geplant, in der Woche nach dem Hansetag abgebaut wird. „Die Skulptur ist wunderschön und hängt in St. Petri noch bis zum 24. Juni“, so Pastor Bernd Schwarze.
Fotoimpressionen folgen hier:
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