Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Terror gegen Israel: Gedanken von Propst Philip Graffam

Propst Philip Graffam schreibt seine Gedanken zum Krieg in Israel. Copyright: KKLL

Nach den Angriffen der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel mit hunderten Toten auf beiden Seiten blickt die Welt voll Sorge in den Nahen Osten. Gedanken zum Terror gegen Israel von Propst Philip Graffam. 

Solidarität mit den Menschen in Israel 

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? (Psalm 121,1)

Uns erreichen schreckliche Bilder von verschleppten, gequälten und getöteten Zivilist:innen und Soldat:innen, die mich zu tiefst verstören. In mir tut sich der Protest auf gegen das Töten und Morden, meine ganze innere und äußere Gefühlslage ist erschüttert und meine ganze Sorge und Verbundenheit, meine ganze Solidarität gilt den Menschen in Israel. Und so möchte ich meine Augen wie der Psalmist zu den Bergen Israels erheben und Dir Gott, meine Ängste und Sorgen klagen. Ich denke an die Menschen in diesem wunderbaren Land, das ich 2019 besuchen durfte.

Meine Gebete gelten dem einfachen Soldaten genauso wie der Mutter, die Ihr getötetes Kind in den Armen hält. Ich denke an die Geschäftsfrau in den Straßen Tel Avivs, an den Fremdenführer in Jerusalem, die Kinder in Haifa und den Studierenden in der hebräischen Universität von Jerusalem. Schenke uns Frieden, deinen wahren Schalom. 

Bischöfin: Zivilisatorische Grenze überschritten

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck von der Nordkirche, zeigt sich entsetzt von den Terrorangriffen auf Israel: „Ganz gleich, wie wir zum Nahostkonflikt mit all seinen Kriegen und verpassten Chancen auf Frieden stehen: Hier ist eine zivilisatorische Grenze überschritten worden. Ich fühlte mich spontan an Butscha erinnert, wo Ähnliches geschehen ist: diese hemmungslose Gewalt gegenüber wehrlosen Menschen. Es kann in solchen Momenten nur eine Reaktion geben: die Solidarität mit den Opfern, mit den Angegriffenen, die Solidarität mit Israel. Und den Protest gegen das Töten und Morden, die klare Benennung der Schuldigen. Zugleich braucht es alle Kräfte, um der Gewalt zu wehren und sie zugleich zu begrenzen. Und wenn wir heute als Kirche etwas tun können, dann das: der verwundeten, traumatisierten und getöteten Menschen zu gedenken. Und für die Wiederherstellung des Friedens zu beten.“