Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Jungbläser im Kirchenkreis trotzen Corona

Der Kirchenmusiker Michael Buffo bildet die Jungbläser im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg aus. Copyright: Oliver Pries

Gefühlt wurde alles abgesagt. Aber auch im Corona-Jahr 2020 gab es kreative Lösungen statt Absagen und Verzicht. Die Ausbildung der Jungbläser im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg lief 2020 trotz der Corona-Pandemie gut. Verantwortlich dafür ist der Kirchenmusiker Michael Buffo – und er geht ungewöhnliche Wege.

Trotz Corona gab es die Ausbildung

Michael Buffo hat dafür, gesorgt dass es in den Kirchen des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg nicht zu still wird. Der 55-jährige Musiker ist zuständig für die Nachwuchsgewinnung und Jungbläser-Ausbildung im Kirchenkreis. Ein Job, der trotz der Corona-Pandemie gut gelungen ist.

Verantwortlich für Jungmusiker im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

Michael Buffos Leben ist Musik. Vor 55 Jahren wurde er in Plauen im Vogtland in eine musikalische Familie geboren. Bereits die Eltern spielten Instrumente, auch seine beiden Geschwister zogen nach. Buffo wurde schließlich Kirchenmusiker, war fast 27 Jahren musikalisch unterwegs in Büchen, bevor es ihn vor knapp einem Jahr zum Kirchenkreis verschlug. Im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg schult er seitdem nicht nur die Jungbläser, sondern auch die Organisten. Zudem unterrichtet er die Ausbilder in spe. „So kann ich später mehr delegieren“, lacht Michael Buffo.

Einzelunterricht in den Kirchengemeinden

Und das ist auch nötig, denn Buffo ist eigentlich immer auf Achse, tourte durch die Kirchengemeinden des Kirchenkreises und schult junge Menschen, häufig im Einzelunterricht. Viele Nachwuchsmusiker fanden Buffo und seine Kollegen an den Schulen. Dort versuchen sie, Kinder davon zu überzeugen, dass es cool ist, ein Instrument zu lernen. Gar nicht so einfach, denn die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind für die Kinder heutzutage vielfältig. „Es ist die Gemeinschaft in der Kirchenmusik, die die Kinder und Jugendlichen dann aber immer wieder begeistert“, erklärt Buffo.

Während Corona Unterricht via „Zoom“

Doch diese Gemeinschaft ist seit Beginn der Corona-Pandemie gefährdet. Denn gemeinsame Aktivitäten wie die beliebten Freizeiten des Posaunenwerks Hamburg-Schleswig-Holstein mussten seit Beginn der Krise entfallen. Und auch für den Unterricht musste Michael Buffo eine neue Form finden: Er schulte seine Schüler einfach über die Video-Plattform „Zoom“. „So konnte ich trotzdem Unterricht geben und vor allem mit den Kindern in Kontakt bleiben. Das war zwar unpersönlich und klang nicht gut, hat aber funktioniert.“

Michael Buffo „Man muss immer positiv bleiben“

So lange es erlaubt und möglich ist, will Michael Buffo den persönlichen Unterricht fortführen. Und er ist bereit, dafür kreativ zu werden: Im Sommer, als Bläser nicht in Innenräumen spielen durften, ist der Lehrer mit seinen Schülern einfach nach draußen gegangen, hat beispielsweise unter einer Brücke in Schwarzenbek unterrichtet. „Man muss einfach immer positiv bleiben“, scheint das Motto des fröhlichen Kirchenmusikers zu sein. Von dieser Grundeinstellung überträgt sich viel auf Michael Buffos Schüler: „Sie spornen sich gegenseitig an, die Jüngeren blicken auf die Älteren. Das erzeugt Gemeinschaft.“

Sein Lieblingsinstrument ist Euphonium

Und wer weiß schon, wie viele der Kinder und Jugendlichen, die Buffo heute ausbildet, ihren Instrumenten später treu bleiben. So wie Michael Buffo es getan hat: Von Kindesbeinen an hat er geblasen, und seine Leidenschaft hat ihn nie verlassen. Das trifft besonders dann zu, wenn der Musiker auf seinem Lieblings-Blasinstrument musiziert: dem Euphonium. Dieses tiefe Blechblasinstrument gehört zur Familie der Flügelhörner und ist eigentlich „eine kleine Tuba“, lacht Michael Buffo.