Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg "Wir sind keine Rekrutierungsstelle"

Katharina Schneider ist neue Bildungsreferentin des Jugendpfarramtes. Copyright: Bastian Modrow

Das Jugendpfarramt des evangelischen Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg hat eine neue Bildungsreferentin: Katharina Schneider. Die 44-Jährige ist zurzeit viel unterwegs, um sich zwischen Travemünde und Breitenfelde in den Gemeinden vorzustellen, und voller Tatendrang: „Ich habe 20 Jahre lang Basisarbeit geleistet, jetzt möchte ich gern meine Kompetenz an andere in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit weitergeben.“

Kennenlernen, Wahnehmen, Fragen stellen

Glauben ist ein Geschenk, sagt Katharina Schneider. Ihre Aufgabe als neue Bildungsreferentin im Jugendpfarramt sieht sie primär darin, die Gemeinden in Lübeck und Lauenburg in der Vermittlung religiöser Werte zu unterstützen. „Momentan besteht mein berufliches Leben zumeist aus drei Dingen: Kennenlernen, Wahrnehmen und Fragen stellen“, berichtet die Diakonin. Sie spricht von einer spannenden Aufgabe: Wie soll die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fortan aufgestellt sein? Wie fließen Wertschätzung und Partizipation in neue Konzepte ein? Welche frischen Ideen haben die Gemeinden?

Junge Menschen für Glauben begeistern

Die Mutter eines 16-jährigen Sohnes will eine feste Anlaufstelle für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit sein und spricht von einer gewaltigen Chance, junge Menschen für die Kirche und den christlichen Glauben zu begeistern. „Je früher dies geschieht, umso besser ist es - dann ist das Fundament gelegt und der Glaube muss nur noch reifen“, ist Katharina Schneider überzeugt. Allerdings stellt sie ebenso klar: „Als Jugendpfarramt sind wir keine Rekrutierungsstelle.“ Glaube, Religion, Werte, Orientierung - „in Summe geht es um eine Lebensausrichtung, bei der wir unseren Beitrag leisten möchten.“

Aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern

Geboren wurde Katharina Schneider in Mecklenburg-Vorpommern - „als Tochter eines Pastors und einer Lehrerin und in einer insgesamt theologisch geprägten Familie“, wie sie betont. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Missionarischen Zentrum in Oldenburg in Niedersachsen. Danach gab es für die junge Frau keine zwei Meinungen mehr: „Ich wollte soziale Arbeit leisten“, erinnert sich Katharina Schneider.

20 Jahre bei der Landeskirche Oldenburg

Zunächst führte sie der berufliche Lebensweg zum Johanneum nach Wuppertal, einer theologisch-pädagogischen Fachschule. Um neben der kirchlichen auch die staatliche Anerkennung zu bekommen, schloss sich ein Studium an der Carl-von-Ossietzky-Universität an. „Das Schöne war, dass mich die Oldenburgische Landeskirche gern zurückhaben wollte, so dass ich 2001 wieder zurückging und als Diakonin und Diplom-Pädagogin 20 Jahre blieb.“

"Ich hatte Lust auf etwas Neues" 

Jetzt schlägt Katharina Schneider ein weiteres Kapitel ihrer Laufbahn auf: „Ich hatte große Lust auf etwas Neues.“ Seit einigen Wochen lebt sie mit ihrem Sohn und ihrem Ehemann in Lübeck, in den nächsten Wochen zieht auch noch ihr Schwiegervater nach. Neben den vielen Terminen und Antrittsbesuchen, die im Kirchenkreis zu bewältigen sind, hat Katharina Schneider schon ihre Begeisterung für die Ostsee, für Landschaft und Natur entdeckt. „Das ist schon ein verdammt schönes Fleckchen hier.“