Kirchenkreis: Erntedank in der Lübecker Innenstadt, 02.10.2016

Die Lübecker Innenstadtkirchen feiern gemeinsam mit Wirtschaft, Handel und Gastronomie den Erntedanksonntag 2016 in der Altstadt. St. Aegidien beginnt um 10 Uhr, der Dom zu Lübeck und St. Jakobi starten um 10.40 Uhr. Wer es luftig mag, kommt um 12 Uhr auf den Marktplatz.

Bereits zum fünften Mal feiern die Lübecker Innenstadtkirchen gemeinsam mit der Lübecker Wirtschaft, dem Handel und der Gastronomie den Erntedanksonntag 2016 in der Altstadt. Die Besucher haben die Wahl: St. Aegidien beginnt um 10 Uhr, der Dom zu Lübeck und St. Jakobi starten um 10.40 Uhr. In allen drei Gemeinden wird anschließend zum Essen eingeladen. Wer es luftig mag, kommt um 12 Uhr auf den Lübecker Marktplatz. „Was ist uns unsere Nahrung (noch) wert?“ steht über dem Open-Air-Gottesdienst der Mariengemeinde. Anschließend öffnen von 13 bis 18 Uhr viele Geschäfte ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag.

„Wir alle wollen hochwertige Produkte, regional angebaut, bei artgerechter Tierhaltung. Wir alle wollen intakte Kulturlandschaften als Naherholungsgebiete“, sagt Petra Kallies, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. „Viele wollen das alles leider möglichst billig. Das kann nicht funktionieren.“ Auf dem Lübecker Marktplatz werden im Erntedank-Gottesdienst die Rahmenbedingungen der heutigen Landwirtschaft in den Blick genommen. „Gute Arbeit verdient auch einen fairen Lohn“, so Kallies und weist auf die Verantwortung jedes Einzelnen als Verbraucher hin.
Der Milchpreis liegt am Boden. Landwirte geben reihenweise ihre Viehbestände auf, weil sie nicht mehr von ihrer Arbeit leben können.

„Auch in der Region gibt es einige Michviehbetriebe, die aufgegeben haben“, sagt Anette Röttger, Vorsitzende der LandFrauen Lübeck. Sie sieht im Erntedankfest auf dem Marktplatz eine gute Chance, einen echten Erzeuger-Verbraucher-Dialog zu führen. Pastor Robert Pfeifer und Annette Röttger planen einen Austausch zum Thema. Bei diesem Gespräch sind sie nicht allein – sie werden von Kälbchen begleitet. „Wir haben uns bewusst für Kälbchen entschieden, denn ohne Nachwuchs geben Kühe keine Milch“, so Anette Röttger. Denn um die Milch und die damit verbundene Frage „Was ist uns unsere Nahrung (noch) wert?“ geht es.

Das Thema ist komplex, vor allem für einen Open-Air-Gottesdienst. "Am Erntedank-Tag feiert die Stadt das unverfügbare Geschenk des Lebens - und den Wert unserer Nahrung“, sagt Pastor Robert Pfeifer. „Wir danken Gott für den Segen, der auf der Arbeit der Bauern liegt, die auch im Lübecker Umland ihre Höfe bewirtschaften“, sagt Pröpstin Petra Kallies. Sie hält die Ansprache im Gottesdienst. Er wird musikalisch durch das Bläserensemble „Lübsches Blech“ und den Mädchenchor Canta! begleitet.

Im Anschluss an den Gottesdienst verkaufen die Konfirmanden der Mariengemeinde Brot. Sie haben es am Vortag in der Bäckerei Schüler hergestellt. Damit unterstützen sie die Kampagne „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“. Die bundesweite Aktion beginnt an Erntedank und endet am 1. Advent. Die Einnahmen gehen an Brot für die Welt, die Organisation unterstützt in diesem Jahr drei Jugendhilfeprojekte in Afrika, Mittelamerika und Südeuropa.

Außerdem nutzt die Aktion „Sieben Türme will ich sehen“ die Gelegenheit, den „Sieben-Türme-Kalender 2017“ erstmals zu verkaufen. Erneut steht ein großes ehrenamtliches Netzwerk hinter Konzeption, Produktion, Logistik und Verkauf.

In allen Stadteilen laden die Gemeinden am Erntedankfest ebenfalls zu Gottesdiensten ein.