Kirchenkreis: „Raum der Stille“ mit Kunstobjekt eingeweiht, 04.05.2016

Am 4. Mai 2016 wurde der neue „Raum der Stille“ im DRK-Krankenhaus Ratzeburg eingeweiht. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg finanzierte sakrale Ausstellungsstücke mit.

Am 4. Mai 2016 wurde der neue „Raum der Stille“ im DRK-Krankenhaus Ratzeburg eingeweiht. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg finanzierte sakrale Ausstellungsstücke mit.

Das in der Trägerschaft des Deutschen roten Kreuzes stehende Krankenhauses umgebaut und erweitert. Es wurde in diesem Rahmen ein Ort für Andacht und Rückzug geschaffen, ein Raum, der hilft, zur Ruhe zu kommen. Der Raum, der auch als Konferenzraum genutzt wird, soll durch eine stimmigere Wandgestaltung und schöne Vorhänge aufgewertet werden – vor allem aber soll er ein geistliches Gesicht bekommen und Spiritualität und Frömmigkeit einen Raum geben. Dazu leisten die besonderen Ausstattungsstücke – eine Stele aus Mooreiche mit einer vergoldeten Bronzescheibe, ein Altartisch aus Eiche und ein passendes Lesepult wesentlichen Beitrag. Die Kosten von rund 8.500 Euro teilten sich der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, die Krankenhausseelsorge der Nordkirche und eine Stiftung zu je einem Drittel.

"Hierhin kann man sich zurückziehen, Kraft sammeln, beten, schweigen, klagen, danken, für sich ein Lied singen, eine Kerze anzünden, Gott vor die Füße werfen, was belastet und sich trösten lassen. Ein Raum kann Halt geben, wie eine Umarmung und für einen Moment die Geschäftigkeit und das funktionieren müssen aussperren.
Es ist kein Luxus, dass ein Krankenhaus so einen Ort hat, es kann wie ein Überlaufventil wirken oder wie eine Tankstelle für die Seele", so Pröpstin Frauke Eiben.

Die Krankenhaus-Seelsorgerin, Pastorin Kerstin Engel-Runge, wird auch zu Andachten dorthin einladen, aber generell steht der Raum allen Kranken wie Besuchenden jederzeit offen. Als besonderen Blickfang wurde ein Kunstwerk gefunden, das die Metaphern von Licht und Dunkel, Tod und Leben aufnimmt: Auf einer schlanken schwarzen Stele aus Mooreiche leuchtet eine vergoldete Messingscheibe, der eingelegte Platinspuren ein besonderes Gepräge geben. Die Sonnenscheibe deutet christlich gesehen auf den Erlöser Jesus Christus, das Licht der Welt, den vom Tod Auferstandenen. Bekannt ist die Verbindung des Kreuzes Christi mit dem Sonnenkreis durch die Irischen Sonnenkreuze. Dafür findet sich unweit von Ratzeburg bei Einhaus am Ort des Martyriums des lokalen Missionars Ansverus ein Beispiel aus dem 15. Jahrhundert, dessen Gestaltung vom Künstler assoziierend aufgegriffen wird. Aber auch für Nichtchristen ist das Bild von Dunkel und Licht elementar ausdeutbar. Die Offenheit des Symbols wird als zusätzlicher Vorteil gesehen.

Der Künstler, Jochen Beckmann (* 1946 in Hamburg), lebt seit 2004 in Berkenthin bei Ratzeburg als freischaffender Bildhauer und Designer. Schwerpunkte seiner Arbeiten sind Skulpturen, Objekte, Objektschalen, sakrale Gegenstände. Bronze ist ein von ihm bevorzugter Werkstoff. In der Verbindung mit Mooreiche ergibt sich eine beeindruckende Wirkung durch die Gegensätze der Materialien. Er blickt zurück auf diverse Ausstellungen in Deutschland, den Niederlanden, Italien und Österreich.