Synodenpräses Katrin Thomas und der Rechtsextremismus-Beauftragte im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, Joachim Nolte. Copyright: Oliver Beck
Mölln (ab). Am Sonnabend, den 28. Juni 2025, tritt die III. Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg zu ihrer nächsten Sitzung zusammen. Die Tagung beginnt um 10 Uhr im Möllner Quellenhof und endet voraussichtlich gegen 18.30 Uhr.
Experten zum Thema “Kirche und Rechtsextremismus”
“Ich schaue mit großer Erwartung auf die nächste Synodentagung”, sagt Synodenpräses Katrin Thomas. Für ihre bevorstehende Sitzung am 28. Juni 2025 hat sich die Synode - also das “Parlament” - des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg unter anderem das Schwerpunkt-Thema “Kirche und Extremismus” gesetzt.
Vertiefende Vorträge und Rhetorik-Übungen
Der Politologe Paul Steffen wird in seinem Vortrag zunächst verschiedene Begriffe wie Rechtsextremismus und Rechtspopulismus genauer erläutern und später praktische Übungen in Rhetorik und Streitkultur anleiten. Von der Nordkirche sind zwei Referenten geladen: Nicolas A.S. Moumouni, zuständig für die Interkulturelle Kirchenentwicklung, wird das Thema Rassismus weiter vertiefen. Mit Pastor Dr. Sönke Lorberg-Fehring, Beauftragter für den Christlich-Islamischen Dialog, geht es um Einblicke in den Themenkomplex “Kirche, Völkischer Nationalismus und Theologie”.
“Die Kirchenkreis-Synode hat in ihrem Grundsatzbeschluss vom 21. September 2024 festgelegt, der Demokratiefeindlichkeit und rechten Gruppen entschieden entgegen zu treten. Jetzt setzen wir uns damit auseinander, wie das gelingen kann”, so Joachim Nolte, der Beauftragte Kirche gegen Rechtsextremismus im Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Er hat die Themensynode mit anderen federführend vorbereitet.
Haltung zeigen in der Gesellschaft
“Wir sind alle konfrontiert mit einer angespannten Situation in unserer Gesellschaft. Als Christinnen und Christen sind wir gefordert, Stellung zu beziehen und aus der Sprachlosigkeit herauszufinden”, so Katrin Thomas. “Mit Strahlkraft in die Gemeinden werden wir uns als Synodale kompetenter machen und uns positionieren.”
Zukunftsprozess vor die Landessynode bringen
Im zweiten Teil der Sitzung wird es am Nachmittag um einen Antrag an die Landessynode der Nordkirche gehen. Inhalt ist der Zukunftsprozess des Kirchenkreises. “Es soll der rechtliche Rahmen, also die Möglichkeit einer Umsetzung unserer Vision - der ‘Expedition Kirche’ - geprüft werden”, berichtet Katrin Thomas.
Mit der “Expedition Kirche” möchte der Kirchenkreis einen Zukunftsprozess anschieben, der dafür sorgen soll, dass Kirche trotz notwendiger tiefgreifender struktureller Veränderungen langfristig lebendig und handlungsfähig bleibt und für die Menschen da ist. Eine Idee, wie die Veränderung erreicht werden könnte, ist die Vision “Kirche im Kontext”, nach der sich Kirche noch mehr als bisher an der Lebenswirklichkeit der Menschen orientiert.
Mit Kommunikation und Dialog in die Zukunft
“Wir tragen Verantwortung und suchen gemeinsam nach einem Weg des Gelingens. Dabei sind uns die Kommunikation und der Dialog die wichtigsten Ratgeber“, sagt Katrin Thomas. ”In mehreren Informationsveranstaltungen mit unterschiedlichen Zielgruppen, analog und digital, sind wir da auch schon auf einem guten Weg, aber es ist erst der Anfang. Umso wichtiger wird es sein, zunächst die Umsetzbarkeit über eine Entscheidung der Landessynode zu prüfen."
Die Sitzung der Synode ist öffentlich und wird auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises live übertragen.