Konstituierende Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde beendet, 19.11.2012

Die Stimmung auf der ersten Nordkirchensynode vom 15. bis zum 17. November in Travemünde war von heiterer Gelassenheit und konzentriertem Arbeiten geprägt. „Der synodale Aufbruch der Nordkirche ist gelungen", resümmiert Präses Dr. Andreas Tietze.

 

Die Stimmung auf der ersten Nordkirchensynode war von heiterer Gelassenheit und konzentriertem Arbeiten geprägt. „Der synodale Aufbruch der Nordkirche ist gelungen. Ich freue mich auf die nächste Tagung im Februar“, resümmiert Präses Dr. Andreas Tietze. Die erste Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat auf ihrer konstituierenden Tagung vom 15. bis zum 17. November entscheidende Weichen gestellt.

 

Dr. Andreas Tietze zum Präses der Ersten Nordkirchensynode gewählt
 
Die erste Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat auf ihrer konstituierenden Tagung am 15. November 2012 Dr. Andreas Tietze (50) zu ihrem Präses gewählt. Er erhielt 83 von 147 möglichen Stimmen. Auf seinen Gegenkandidaten Hans-Peter Strenge (64) entfielen 63 Stimmen. Es gab eine Enthaltung.
 
Dr. Tietze bedankte sich bei den Synodalen für ihr Vertrauen, freut sich nun auf die neue Aufgabe und „den Aufbruch in die Nordkirche“. Er setze auf eine starke Synode mit einer ausgeprägten Beteiligungskultur, so der 50-Jährige. Inhaltlich sieht er vorrangig die Themen Klimagerechtigkeit, Ökumene und soziale Gerechtigkeit. Der Vorsitzende der Vorläufigen Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich, gratulierte dem neuen Präses und wünschte ihm Gottes Segen und viel Kraft. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagte Ulrich. Zugleich dankte er Hans-Peter Strenge für dessen Kandidatur und großes Engagement. „Ich bin sicher, dass Herr Strenge auch weiterhin mit großem Einsatz für die Synode arbeiten wird“, so Bischof Ulrich.
 
Dr. Andreas Tietze, geboren in Gelsenkirchen, lebt mit seiner Familie auf der Nordseeinsel Sylt und ist Abgeordneter im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Er studierte Sozialpädagogik und Theologie in Bochum, Heidelberg, Jerusalem und Kiel. Als Diakon arbeitete er unter anderem im Evangelischen Jugendpfarramt Kiel.

Als weitere Mitglieder des Präsidiums haben die Synodalen Pastor Thomas Baum (56) aus Meldorf und Elke König (56) aus Greifswald zum ersten beziehungsweise zur zweiten Vizepräses gewählt.
 
Der gebürtige Niedersachse Thomas Baum ist seit 16 Jahren Pastor am Meldorfer Dom (Dithmarschen). Der 56-Jährige ist verheiratet, hat zwei Töchter und gehörte bereits dem Präsidium der Verfassunggebenden Synode der Nordkirche an. Elke König ist verheiratet, lebt in Greifswald und hat zwei erwachsene Kinder. Sie ist Regionalleiterin im Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommerns und begleitet junge Lehrerinnen und Lehrer bei ihren ersten Schritten in ihren Beruf. Auch Elke König gehörte bereits dem Präsidium der Verfassunggebenden Synode an.

Unter den Gästen der Synode war auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig. Er nannte die Nordkirche am Abend „Vorbild für viele andere Projekte – es muss ja nicht immer der Nordstaat sein“. Er wünschte der Leitung der Synode Weitsicht und eine vereinende Hand. „Ihnen als ersten Synodalen unserer neuen Nordkirche obliegt es, ein tragfähiges großes Wir zu bauen. Mit dem offiziellen Beschluss ist das Fundament gelegt. Nun ist es an Ihnen, dem Ganzen Gestalt und Geist zu geben. Ich wünsche Ihnen für diese wichtige Aufgabe Kraft und Umsicht.“

 

Bischofsrat stellt Sprengelberichte und Hauptbereiche der Nordkirche vor
 
Der Bischofsrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) stellte am Freitag, den 16. November 2012 den 156 Synodalen die drei Sprengel und die Hauptbereiche der Nordkirche vor.
 
„…mehr Chancen, als wir ergreifen können“ - unter diesen Gedanken stellten die Bischöfe Dr. Andreas von Maltzahn (Schwerin) und Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald) ihren Bericht für den Sprengel Mecklenburg und Pommern. Die größte Herausforderung der missionarischen Arbeit sei der Dialog mit etwa 80 Prozent konfessionslosen Menschen. Hinzu komme der demografische Wandel durch den Wegzug vor allem junger Menschen und einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft. „Zur Tradition in Mecklenburg gehört, dass wir uns im Weiterdenken Dietrich Bonhoeffers als ‚Kirche mit anderen‘ verstehen“, sagte Bischof Dr. von Maltzahn. „Wir sind nicht einfach die ‚Bringer‘ des Evangeliums, sondern wollen mit Menschen neu entdecken, was das Evangelium für unsere Zeit bedeutet.“ – „Kirche im Dialog“ heißt auch die in Rostock angesiedelte Arbeitsstelle der Nordkirche, die im Fusionsprozess der Nordkirche bereits gemeinsam ins Leben gerufen wurde. Diese Arbeitsstelle sucht den Dialog mit Konfessionslosen, initiiert Projekte und begleitet Mitarbeitende und Ehrenamtliche in der Aus- und Fortbildung. Bischof Dr. Abromeit führte fort, dass diese Arbeit in Pommern „insbesondere begleitet wird durch das Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG) an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Die kirchliche Arbeit in unseren ländlichen und strukturschwachen Räumen wird dort wissenschaftlich reflektiert und weiterentwickelt.“ Darüber hinaus hob er für den Sprengel Mecklenburg und Pommern die Rolle der Kirche als größter Kulturträger und Tourismusmagnet in der Region hervor.
 
Gothart Magaard, Bischofsbevollmächtigter im Sprengel Schleswig und Holstein, verwies auf die Herausforderungen der zukünftigen kirchlichen Arbeit: Lebensqualität in schrumpfenden Städten und Dörfern, Migration, Armut und soziale Gerechtigkeit. „Die Frage an uns lautet: Welche Rolle will und wird unsere Kirche dabei spielen?“, so der Bischofsbevollmächtigte Magaard. Als ein wichtiges Thema der gesamten Region nannte er die Diskussion um Vereinbarkeit von Tourismus und Sonntagsschutz. „Im Auftrag der Kirchenleitung entwickelt eine Fachgruppe ein Gesamtkonzept zur Unterstützung der kirchlichen Arbeit in Tourismusgebieten“, berichtete Magaard. Gleichzeitig wird die Rechtmäßigkeit der bisherigen Bäderregelung überprüft. Ausschlaggebend ist die Feststellung, dass eine als Ausnahme gemeinte Bestimmung vielerorts zum Regelfall geworden ist. Zudem ist an einzelnen Orten das Bemühen erkennbar, die ohnehin umfangreichen Ladenöffnungszeiten noch weiter auszudehnen. „In unseren Augen wird dadurch der grundsätzliche Schutz des Sonntags als Tag der Arbeitsruhe ausgehöhlt. Im Wissen um die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für viele auch kirchlich engagierte Menschen und im Interesse einer Grundversorgung unserer Gäste streben wir eine moderate Bäderregelung in Schleswig-Holstein an.“
 
Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) machte deutlich, dass es in der Nordkirche darum gehe „Brücken zu bauen“ zwischen Stadt und Land, Kirche und Diakonie genauso wie zwischen Kirchenleitung, Landessynode und den Gemeinden. Für die Gesellschaft ist es gerade wichtig, dass Politik, Wirtschaft und Kirche aufeinander bezogen arbeiten könnten wie auch die Konfessionen innerhalb der Religionen. „Hamburg hat als erstes Bundesland einen Staatsvertrag mit den muslimischen und alevitischen Gemeinschaften abgeschlossen. Der stellt insofern einen wichtigen Fortschritt dar, als er eine Situation als Status quo beschreibt, den wir längst haben. Zugleich fordert er uns alle miteinander heraus“, sagte Bischöfin Fehrs. Es brauche alltagstaugliche Interreligiösität, die einer Fremdenängstlichkeit entgegen wirke. Dazu sei die evangelische Kirche als Partnerin unverzichtbar. Dies gelte insbesondere in Bezug auf den ‚gemeinsamen Religionsunterricht für alle in evangelischer Verantwortung‘, „Kirche in der Stadt sollte auch im Sprengel Hamburg und Lübeck ein Verhältnis finden zur Kirche auf dem Land. Im Hinblick auf den Kirchentag wünsche ich mir, dass er nicht allein ein Kirchentag in Hamburg, sondern einer der Nordkirche wird“, so die Bischöfin. 
 
„Für die Nordkirche vergrößern die Dienste und Werke die Berührungsfläche mit Menschen in verschiedensten Lebensbereichen. Sie eröffnen der Kirche entscheidende Schnittstellen in wichtige gesellschaftliche Bereiche hinein“, sagte Bischof Gerhard Ulrich, Vorsitzender der Vorläufigen Kirchenleitung. In vielen Bereichen – zum Beispiel in Krankenhäusern, im Gefängnis, im berufsethischen Unterricht, in Schulen – seien sie ‚Kirche am anderen Ort‘, erläuterte Ulrich. Menschen bräuchten Zuwendung in bedrängenden Situationen, diakonische Hilfe in ihrer ganzen Vielfalt und Fachlichkeit. „Unter dem Dach der sieben Hauptbereiche werden Formen kirchlicher Arbeit entwickelt, um Menschen da anzusprechen, wo sie sind. Menschen sollen seelsorgerlich begleitet werden, wo sie in Not sind. Der interreligiöse Dialog und das Bewusstsein für weltweite Verantwortung soll gefördert werden.“ Die große Bedeutung der Arbeit der Dienste und Werke werde beispielsweise dadurch deutlich, dass allein in der Diakonie im Bereich der Nordkirche bei 1200 Trägern rund 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt seien, so Ulrich.

 
Präses Dr. Tietze: „Aufbruch der Nordkirche gelungen“
 
Mit der Besetzung synodaler Ausschüsse und der Verabschiedung von Kirchengesetzen ist am Nachmittag des 17. November die erste Tagung der Landessynode der Nordkirche zu Ende gegangen. Der Präses Dr. Andreas Tietze, resümierte: „Die Stimmung war von heiterer Gelassenheit und konzentriertem Arbeiten geprägt. Der synodale Aufbruch der Nordkirche ist gelungen. Ich freue mich auf die nächste Tagung im Februar.“
 
Bischof Gerhard Ulrich, Vorsitzender der Vorläufigen Kirchenleitung, äußerte sich ebenfalls zufrieden über den Verlauf der Synode: „Ich bin dankbar für die konstruktive Atmosphäre. Die Synodalen haben sich sachlich und engagiert in die ersten Debatten eingebracht.“ Schon jetzt sei zu erleben, dass die unterschiedlichen Biografien und Herkunftsorte der Synodalen eine große Bereicherung für die Landessynode und die Nordkirche insgesamt seien, so Ulrich weiter.
 
Nach der Wahl des Präsidiums am Donnerstag wurden am Freitag und heute die ständigen Ausschüsse der Landessynode besetzt. Zudem beschlossen die Synodalen die Einsetzung eines Ausschusses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Die Besetzung erfolgt auf der nächsten Tagung im Februar.
 
Die Landessynode verabschiedete außerdem einstimmig die Resolution „Stolpersteine gehören zu Greifswald!“. In dieser wird das Herausbrechen der Stolpersteine, die an zwölf Greifswalder Opfer des Nationalsozialismus’ erinnern, verurteilt. „Die Landessynode nimmt mit Abscheu und Trauer die Schändung der Stolpersteine zur Kenntnis. Die Synode begrüßt, dass durch einen Weg des öffentlichen Gedenkens, der die Erinnerungsorte miteinander verbindet, gezeigt und bekundet wird, dass die ehemaligen Bürger der Stadt Greifswald und die Verbrechen an der Menschlichkeit nicht in Vergessenheit geraten werden“, heißt es in der Resolution.
 
Die zweite Tagung der Landessynode findet vom 21. bis zum 23. Februar 2013 in Lübeck-Travemünde statt. Auf dieser Tagung wird die erste Kirchenleitung der Nordkirche gewählt.

 

Besetzung der synodalen Ausschüsse
 
In den Nominierungsausschuss wurden gewählt:
Frank Howaldt, Dr. Cordelia Andreßen, Thomas Balzer, Ulrike Brand-Seiß, Dr. Katrin Gelder, Wolfgang Grytz, Wulf Kawan, Claus Möller, Thomas Schöne-Warnefeld, Margrit Semmler
 
In den Finanzausschuss wurden gewählt:
Claus Möller, Dr. Martina Reemtsma, Andrea Makies, Christine Böttger, Michael Rapp, Dr. Micha Teuscher, Hans-Peter Strenge, Andreas Hamann, Michael Mahlburg, Susanne Pertiet, Renate Paelchen, Dr. Brigitte Varchmin, Christoph Bauch, Sven Brandt
 
In den Rechtsausschuss wurden gewählt:
Ulrike Hillmann, Dr. Henning von Wedel, Annamaria Düvel, Dr. Mathias Nebendahl, Dr. Kai Greve, Dirk Ahrens, Matthias Bohl, Torsten Denker, Dr. Werner Lüpping, Dr. Görner
 
In den Ausschuss für Dienst- und Arbeitsrecht wurden gewählt:
Uwe Michelsen, Dr. Mathias Nebendahl, Christoph de Boor, Hildegard Wiebecke, Gundula Raupach, Thomas Franke, Katharina Wittkugel-Firrincieli, Wilfried Kutsche, Jens Brenne, Matthias Gemmer
 
In den Geschäftsordnungsausschuss wurden gewählt:
Corinna Lovens, Henrike Regenstein, Margrit Semmler, Michael Stahl, Hans-Peter Strenge, Reinhard Schmitt-Rosenkötter, Florian Lang
 
In den Rechnungsprüfungsausschuss wurden gewählt:
Elisabeth Lingner, Dr. Cordelia Andreßen, Renate Kastenbauer, Andreas Wackernagel, Alexander Spangenberg

 

Neuer Präses steht für Aufbruchstimmung in Nordkirche - Erste Synodentagung beendet

Die erste Tagung der Nordkirchen-Synode ist am Sonnabend beendet worden. An der Spitze des Kirchenparlaments hat es mit der Wahl des Grünen-Politikers Andreas Tietze eine Überraschung gegeben. Er steht für einen Generationenwechsel in der Kirche.

Lübeck-Travemünde (epd). Als Pfingsten 2012 die neue Nordkirche in Ratzeburg feierlich eingeläutet wurde, gab es eine fröhliche Aufbruchstimmung. Sie hat sich auf der konstituierenden Sitzung der Landessynode fortgesetzt, die bis Sonnabendnachmittag in Lübeck-Travemünde tagte. Mit der Wahl des Grünen-Politikers Andreas Tietze (50) als Präses des höchsten evangelischen Kirchenparlaments für Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern machte die Synode deutlich, dass der Aufbruch in die neue Kirche auch mit einer neuen Synoden-Spitze gelingen soll. Tietze setze sich mit 83 zu 63 Stimmen gegen den ehemaligen nordelbischen Synodenpräsidenten Hans-Peter Strenge (64) durch.

Doch auch auf bewährte Spitzenkräfte wollte das Kirchenparlament nicht verzichten. Es stellte dem Synodenneuling Tietze mit der Wahl von Pastor Thomas Baum (Meldorf) und Elke König (Greifswald) in das Präsidium langgediente Kirchenprofis an die Seite. So gehörten Baum und König bereits dem Präsidium der Verfassunggebenden Synode der Nordkirche an und bekleideten zudem synodale Spitzenämtern in ihren ehemaligen Landeskirchen in Nordelbien und Pommern.

Tietze ist als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag im Hauptberuf aktiver Politiker. Zudem ist er in weiteren Ausschüssen des Landesparlaments aktiv. Am Rande der Synode vereinzelt geäußerte Skepsis, ob er die gesamte sechsjährige Legislaturperiode im höchsten Nordkirchen-Ehrenamt wohl durchhält, widersprach er: «Ich strebe kein Spitzenamt in anderen Gremien an», sagte er dem epd. Die Skeptiker verwiesen darauf, dass der Spitzen-Grüne gerade eine verlorene Oberbürgermeister-Wahl in Kiel hinter sich hat.

Offenbar geht aber auch eine deutliche Mehrheit in der Synode davon aus, dass Tietze als Präses erste Wahl ist und durchhält. Dass frischer Wind derzeit eine große Chance bei den Protestanten in Norden hat, zeigt sich auch in der Zusammensetzung des Kirchenparlaments. Etwa die Hälfte der Synodalen sind Neulinge, waren zuvor in keiner Landessynode aktiv. «Der synodale Aufbruch ist gelungen», zog Tietze zum Abschluss der dreitägigen Tagung Bilanz. Zuvor hatte das Kirchenparlament synodale Ausschüsse gewählt und erste Kirchengesetze verabschiedet.

Dass sogar bei eher trockenen Gesetzeslesungen eine gute Stimmung in Lübeck-Travemünde zu beobachten war, bestätigte auch der Vorsitzende der Vorläufigen Kirchenleitung und Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich: «Ich bin dankbar für die konstruktive Atmosphäre. Die Synodalen haben sich sachlich und engagiert in die ersten Debatten eingebracht.» Schon jetzt sei zu erleben, dass die unterschiedlichen Biografien und Herkunftsorte eine große Bereicherung für die Landessynode und die Nordkirche insgesamt seien, sagte der Bischof.

Das wurde auch bei einem ernsten Thema deutlich. Einstimmig verabschiedete die Landessynode die Resolution «Stolpersteine gehören zu Greifswald». In dieser wird das jüngste Herausbrechen der Stolpersteine verurteilt, die an zwölf Greifswalder Opfer des Nationalsozialismus erinnern. «Die Landessynode nimmt mit Abscheu und Trauer die Schändung der Stolpersteine zur Kenntnis», heißt es in der Resolution.

Dass auch unterlegene Kandidaten in der Synode ihre zweite Chance bekommen, machte das Kirchenparlament ebenfalls klar. Strenge wurde in den Finanzausschuss gewählt, wo er neben dem ehemaligen schleswig-holsteinischen Finanzminister Claus Möller Sitz und Stimme haben wird. Die zweite Tagung der Landessynode findet vom 21. bis zum 23. Februar 2013 wieder in Lübeck-Travemünde statt. Auf dieser Tagung wird die erste Kirchenleitung der Nordkirche gewählt.

Hartmut Schulz (epd)