Propstei Lauenburg Ansgarkreuz der Nordkirche für Ehrenamtler aus Gudow und Berkenthin

Am Taufengel in der St.-Marien-Kirche in Gudow wurde er getauft, seit 40 Jahren ist er im Kirchengemeinderat tätig: Heinz Sohns hat das Ansgarkreuz erhalten. Copyright: Oliver Pries

Gudow/Berkenthin. Zwei verdiente kirchliche Ehrenamtler aus dem Kreis Herzogtum-Lauenburg haben das Ansgarkreuz der Nordkirche erhalten. Mit der Auszeichnung würdigte die Kirche den langjährigen Einsatz von Heinz Sohns aus der Kirchengemeinde Gudow und Hinnerk Warter aus Berkenthin.

Heinz Sohns: Ein Leben für die Kirchengemeinde Gudow

Heinz Sohns lebt für die Kirche in Gudow. Der 75-jährige Jurist ist in dem Ort südöstlich von Mölln geboren, in der St.-Marien-Kirche wurde er getauft und konfirmiert. „Nach der Konfirmation habe ich den Kontakt zu den Pastoren gehalten, dadurch hatte ich früh einen Bezug zur Kirche“, erinnert sich Sohns. Und obwohl ihn sein Jurastudium und später seine Arbeit als Richter nach Hamburg verschlugen: Heinz Sohns hat den Kontakt zu Gudow nie verloren. „1982 bin ich dann wieder ins Dorf gezogen.“

„Ein sehr aktiver Kirchengemeinderat“

Seit dieser Zeit engagiert sich Heinz Sohns in der Kirchengemeinde. Schnell erfolgte seine Berufung in den Kirchengemeinderat, der damals noch Kirchenvorstand hieß. Seit 40 Jahren wirkt Heinz Sohns nun in dieser Funktion, zuletzt sogar als Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Eine bewegte Zeit, in die unter anderem die Sanierung der St.-Marien-Kirche in Gudow und der St.-Annen-Kapelle in Grambek fielen. „Wir hatten immer einen sehr aktiven Kirchengemeinderat“, sagt Heinz Sohns. „Die Kirche lebt hier in Gudow.“

Propst Philip Graffam verleiht Ansgarkreuz

Für sein jahrzehntelanges Engagement hat Heinz Sohns am Sonntag, 17. September, das Ansgarkreuz der Nordkirche erhalten. Propst Philip Graffam verlieh ihm die Auszeichnung in der St.-Marien-Kirche in Gudow. Und: Heinz Sohns will weitermachen. „Ich bin hier hineingewachsen, habe einen Glauben und fühle mich verantwortlich“, sagt der 75-Jährige.

Kirchengemeinderat als Quereinsteiger

Verantwortlich fühlte sich auch Hinnerk Warter. Für die Kirchengemeinde in Berkenthin. Für das Leben im Dort. Für das Ehrenamt an sich. So kam es, dass Warter – quasi als Quereinsteiger – 2009 in den Kirchengemeinderat Berkenthin gewählt wurde. „Ich hatte Kontakt zur Kirche über die Konfirmationen meiner vier Kinder“, erinnert sich Warter. Eines Nachmittags habe ihn dann der damalige Berkenthiner Pastor Wolfgang Runge gefragt, ob er sich ein kirchliches Ehrenamt vorstellen könne. Warter konnte. Kirche sei nämlich uneitler als die Politik, erläutert Warter seine Beweggründe.

13 Jahre Ehrenamt in Berkenthin

Warter stürzte sich sogleich in sein Ehrenamt – und wirkte 13 Jahre lang mit Nachhall in Berkenthin. „Bei vielen Projekten wurde mir gesagt: Das hat Hinnerk gemacht“, erinnert sich Pastor Jaan Thiesen, der 2021 nach Berkenthin kam. Warter begleitete die Sanierung des Kirchturms der Maria-Magdalenen-Kirche, den Aufbau des Familienzentrums in Berkenthin und die Übernahme des kommunalen Friedhofs. Mit der Verpachtung von Land an ökologische Projekte war die Kirchengemeinde sogar eine Vorreiterin im Land. „Man muss aktiv etwas für die Heimat tun“, ist sich Hinnerk Warter sicher. „Das war eine spannende Zeit.“

Ansgarkreuz für Hinnerk Warter

Auch Hinnerk Warter hat am 17. September das Ansgarkreuz erhalten. Ihm selbst sei diese Auszeichnung allerdings nicht so wichtig, so der Familienvater. Wichtig sei ihm, etwas für die Kirche, für das Dorf getan zu haben, resümiert Warter. Doch nun ist damit erst einmal Schluss. Hinnerk Warter hat die Kirchengemeinde Berkenthin verlassen und ist mit seiner Familie nach Lübeck gezogen. Dort möchte er sein kirchliches Engagement aber nicht fortsetzen. „Alles hat seine Zeit“, sagt Hinnerk Warter.