Nordkirche Landesbischöfin dankt den „Engeln am Zug“

Lübeck. Jubiläumsfest des Verbandes der Evangelischen Bahnhofsmission: Der zehnte Geburtstag wurde jetzt in Lübeck gefeiert. Die Veranstaltung fand im Gemeindehaus der Propstei Herz Jesu und der benachbarten Propsteikirche statt und steht zugleich im Zeichen von 115 Jahren ökumenischer Zusammenarbeit in der Bahnhofsmission.

„Immer, wenn ich Mitarbeitende der Bahnhofsmission treffe, denke ich: wie schön, auch hier sind sie unterwegs, die Engel am Zug!“, erzählt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, leitende Geistliche der Nordkirche. Auch sie sei schon inmitten des Gewusels eines großen Bahnhofs mit einem Lächeln zu einem Becher Kaffee eingeladen worden. Kristina Kühnbaum-Schmidt betont, wie unverzichtbar das Engagement der Bahnhofsmission für Reisende in allen und insbesondere in schwierigen Lebenslagen ist – mit offenen Augen, helfenden Händen und offenem Herzen.

Beitrag zur Menschenwürde

Die Landesbischöfin erklärt, dass die Bahnhofsmission weit mehr bewirkt als praktische Hilfe: „Inklusion im Reiseverkehr ist ohne die Bahnhofsmissionen gar nicht denkbar. Sie leisten mit ihrer Arbeit auch einen Beitrag dazu, dass einzelne Menschen ihre Würde erfahren.“ Die Unterstützung an Bahnhöfen ermöglicht es vielen, ihre vom Grundgesetz garantierte Freizügigkeit wahrzunehmen. Damit erbringt, so Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Bahnhofsmission einen konkreten Beitrag zu Inklusion, Nächstenliebe und gelebter Demokratie.

Ökumenische Tradition und interreligiöse Offenheit

Kristina Kühnbaum-Schmidt verweist auf die lange ökumenische Geschichte der Bahnhofsmission. Die Kooperation ist auch heute ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft, so die Landesbischöfin. Sie bedankt sich ausdrücklich bei allen Ehrenamtlichen. „Von Menschen wie Ihnen lebt unser Miteinander, lebt eine offene und sich dem anderen zuwendende Gemeinschaft, leben Nächstenliebe und gesellschaftlicher Zusammenhalt und damit letztlich auch: unsere Demokratie“, betont Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Insbesondere erinnert die Landesbischöfin an die Gründerin der katholischen Bahnhofsmission Ellen Ammann, die jede Besprechung mit dem Gebet „Komm, Heiliger Geist“ begann. Diesen geistlichen Impuls greift Kristina Kühnbaum-Schmidt auf: „Möge Gottes Heiliger Geist die Reisenden auf ihren bisweilen verschlungenen Wegen durch das Leben und Sie alle stärken und behüten. Damit Sie anderen auch weiterhin als Engel am Zug begegnen!“